ERP-Hersteller IFS kauft IoT-Start-up Falkonry
Daten von Maschinen und Anlagen können viel über den Zustand in einer Fertigung sagen, wenn man sie denn analysieren und, noch besser: mit einem ERP-System verbinden kann. CRN zählte Falkonry früh zu einem der heißesten IoT-Start-ups. Nun hat Gründer Nikunj Mehta das Unternehmen an den ERP-Riesen IFS verkauft.
KI-generierte Mustererkennung, die aus Maschinendaten Anomalien herauslesen kann, und so beispielsweise Reparaturen oder Komponententausch vorhersagt, mit solchen Spezialitäten hat sich der kalifonische Software- und KI-Spezialist Falkonry hervorgetan und bei Investoren früh Geld eingesammelt. 2018 wurde die Firma von Gründer Nikunj Mehta von CRN USA zu den 10 heißesten IoT-Start-ups gezählt. Fünf Jahre später hat der CEO an IFS verkauft, ERP-Hersteller mit 5.500 Mitarbeitern, mehr als 6.500 Unternehmen und einem wachstumsstarken Channel.
Im CRN Partner Guide 2022 hatte diese Zeitschrift das Partnerprogramm von IFA mit der höchstmöglichen Wertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Mit der Akquisition von Falkonry eröffnen sich IFS und seinem Channel perspektivisch riesige Märkte, nämlich Datenmanagement für vernetzte Maschinen und Produktionsanlagen und diese aus vielen Systemen zusammenführen: EAM (Enterprise Asset Management), ERP (Enterprise Resource Planning), MES (Manufacturing Execution System), PSO (Planning, Scheduling, Optimization), FSM (Field Service Management) und ESM (Enterprise Service Management), wie IFA sie aufführt.
Es geht um Automatisierung und Optimierung von Prozessen und Workflows. Mit der selbstlernende KI von Falkonry können Unternehmen das nötige Wissen einer breiteren Nutzergruppe zugänglich machen, sodass Anwender rechtzeitig Maßnahmen ergreifen können, um Anlagenausfälle, Qualitätsprobleme und Emissionsverstöße zu verhindern. Das Problem dabei: Die rasant steigende Menge von Maschinendaten und ihre Echtzeit-Überwachung bringen bisherige Systeme an ihr Limit. Mit seinen Plattformen verschiebt Falkonry diese Grenzen.
"Falkonry ist einzigartig auf dem Markt, weil seine Technologie einen agnostischen Charakter besitzt und keine Data Scientists erfordert. Das sind wichtige Unterscheidungsmerkmale, die bedeuten, dass die Lösung sowohl skalierbar als auch kostengünstig zu implementieren ist - zwei grundlegende Attribute, die sehr gut zu unseren eigenen Werten passen", kommentiert Darren Roos, CEO von IFS.
Die Falkonry-Lösung sei auf keine Branchen fokussiert, Roos sieht also einen breiten adressierbaren Markt, aus dem wir Kapital schlagen können." Die Konvergenz von Künstlicher Intelligenz und industriellen Prozessen werde für Unternehmen immer wichtiger, die ihre Produktivität auf der Grundlage ihrer Daten steigern wollen,", ergänzt Falkonry-Chef Nikunj Mehta.
So kommt zusammen, was zusammengehört: Etablierte Business-Software, hauptsächlich ERP, von IFS und seinem Channel, und IoT- sowie KI-Kompetenz von Falkonry aus Kalifornien. Dass die IFS-Lösungen mehr und mehr aus der Cloud kommen, erleichtert das Zusammenwachsen bisher getrennter Welten aus IT und OT.