Pure Storage sieht sich einzigartig in der Speicher-Branche

Technischer Vorsprung - bei Storage und KI - ist wichtiger als aktuelle Quartalsergebnisse, findet der CEO von Pure Storage, Charles Giancarlo. Bei seinem Earnings Call standen statt Finanzergebnissen Speichertechnologien im Vordergrund. Gelobt hat der CEO die All-Strategie seines Unternehmens, für die er selbstbewusste Worte fand.

Den Wettbewerb abgehängt, findet CEO von Pure Storage, Charles Giancarlo.

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Den Wettbewerb abgehängt, findet CEO von Pure Storage, Charles Giancarlo.

Pure Storage sei mit seinen aktuellen Quartalsergebnissen zufrieden, berichtete CEO Giancarlo. "Obwohl das wirtschaftliche Umfeld weiterhin schwierig war, haben wir unsere Wettbewerber übertroffen und bei unseren strategischen Investitionen starkes Wachstum verzeichnet, insbesondere bei FlashBlade//S, FlashBlade//E und Evergreen//One".

Die Ergebnisse würden zeigen, dass die Strategie von Pure Storage funktioniere und dem Unternehmen bei seiner marktführenden Position helfe. Pure Storage sei der erste und einzige Storage-Hersteller, der eine einheitliche, konsistente und unterbrechungsfreie Betriebs- und Managementumgebung anbiete, die alle Datenspeicheranforderungen mit fortschrittlicher Flash-Technologie erfüllen könne, so der selbstbewusste CEO. Als Beispiel nannte Giancarlo die Einführung der neuen FlashBlade//E-Familie, die auf unstrukturierte, vereinheitlichte Block- und Dateidaten abzielt und preislich mit festplattenbasierten Speichern konkurriert.

"Die Verkäufe und die Pipeline von FlashBlade//E haben all unsere Erwartungen übertroffen. Damit haben wir das schnellste Wachstum aller bisherigen neuen Produkteinführungen erzielt", so der CEO.

All-Flash erziele Kostenvorteile

Der Grund für die Beliebtheit bei Kunden: "Beim Kauf von FlashBlade//E mit einer dreijährigen Evergreen-Subskription können die Anschaffungskosten mit denen von festplattenbasierten Systemen konkurrieren. Die Betriebskosten sind wesentlich niedriger und somit können unsere Kunden immer mehr ihrer kostensensitiven Workloads auf All-Flash verlagern."

Noch in diesem Jahr will Pure Storage das FlashArray//E, einführen, ein einheitliches Block- und File-All-Flash-Array, das die kosteneffiziente Speicherung von Massendaten mit Kapazitäten von 1 Petabyte bis 4 Petabyte ermöglichen soll.

In seinem Earnings Call hob der CEO auch auf das Purity-Storage-Betriebssystem ab: "Purity ist die einzige Speichersoftware, die nativ direkt auf Flash arbeitet, statt weniger effiziente Standard-SSDs zu verwenden", sagte er. "Alle Pure-Produkte werden mit unserem Pure1-Managementsystem verwaltet und verfügen über einheitliche APIs. Unser Evergreen-Technologie und Abo-Programme unterstützen unterbrechungsfreie Upgrades 'für immer' und stehen über Evergreen//One als Service zur Verfügung."

Er zog den Vergleich mit Storage-Anbietern, die mehrere Produktlinien mit inkompatiblen Hardware- und Speichertechnologien vermarkten. "Das Speicherportfolio älterer Anbieter von ist in der Regel durch Übernahmen entstanden und ist somit meist eine Ansammlung unterschiedlicher, inkonsistenter Umgebungen. Für die Kunden bedeutet das eine komplexe Infrastruktur mit mehreren Software-Betriebsumgebungen, mit verschiedenen Managementsystemen und unterschiedlichen Betriebsprozessen. Das Ergebnis sind komplexe Speicherumgebungen, die für jeden Anwendungsfall unterschiedlich sind, Betriebsunterbrechungen für Upgrades erfordern und die etwa alle fünf Jahre ausgemistet und ausgetauscht werden müssen."

Gut für Cloud Computing und KI

Ein Beispiel für die Dynamik in der Cloud Strategie von Pure Storage sei die jüngste Einführung einer erweiterten, mehrjährigen Partnerschaft mit Microsoft Azure-Services und seiner Azure VMware Solution. Diese nutzt Pure Cloud Block Store, um eine schnellere und kosteneffizientere Einführung von Cloud-Services zu fördern, berichtete Giancarlo.

"Unsere Evergreen-Technologie und -Programme haben die Branche revolutioniert und verschaffen Pure einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil: Sie machen Schluss mit der traditionellen Praxis des Hardware-Austauschs bei den Kunden und verwandeln jeden Verkauf in eine Storage-as-a-Service-Beziehung."

In Sachen KI positioniert sich Pure gleich mit zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, leistungsstarke Speicherprodukte für KI-Trainingsumgebungen und die Erstellung großer Sprachmodelle zu liefern. Zum anderen unterstützt Pure Unternehmen bei der Vorbereitung ihrer Datenarchitektur für KI-Inferenz oder ihrer eigenen großen Sprachmodelle, so der CEO.

In seinem zweiten Fiskalquartal 2024 habe Pure Storage einen Auftrag über einen achtstelligen Betrag gewonnen, von einem Kunden, der FlashBlade//S des Unternehmens für generative KI in seiner Produktionsumgebung einsetze. Zudem konnte das Unternehmen mehrere Aufträge für seine Portworx-Kubernetes-Technologie verbuchen, die in frühen KI-Entwicklungsumgebungen zum Einsatz kommt.

"In den letzten fünf Jahren haben sich weit über 100 Kunden für FlashBlade entschieden, um ihre KI- und Machine-Learning-Umgebungen zu beschleunigen", sagte er. "Mit der Einführung von FlashBlade//E können KI-Kunden nun die Vorteile einer einzigen Betriebs- und Verwaltungsumgebung für ihre Hot- wie auch ihre Massendaten nutzen - was ihre Datenspeicherinfrastruktur extrem vereinfacht und sowohl ihre Kosten und ihren ökologischen Fußabdruck reduziert."

Die Quartalszahlen im Überblick

Für sein zweites Fiskalquartal 2024, das am 6. August endete, meldete Pure Storage einen Umsatz von 688,7 Mio. US-Dollar, ein Plus von 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Darin enthalten sind Produktumsätze in Höhe von 399,7 Mio. Dollar, die deutlich unter dem Vorjahreswert von 414,6 Mio. Dollar liegen, sowie Umsätze aus Service-Abos in Höhe von 288,9 Mio. Dollar, die im Jahre davor noch 232,2 Mio. ausmachten. Der jährlich wiederkehrende Umsatz aus Abonnements belief sich auf 1,2 Mrd. Dollar, was einem Plus von 27 Prozent entspricht.

Der GAAP-Nettoverlust lag bei von 7,1 Mio. Dollar, auf Non-GAAP-Basis meldete das Unternehmen einen Nettogewinn von 111,1 Mio., gegenüber 101,6 Mio. im Vorjahr.

Für sein drittes Quartal rechnet Pure Storage mit einem Umsatz von 760 Mio. US-Dollar.