AMD kauft Mipsology: Kampfansage im KI-Wettbewerb gegen Nvidia

Das französischen Start-ups Mipsology soll AMD dabei helfen, bei der KI-Software-Entwicklung für CPUs, GPUs und adaptive Chips schneller voranzukommen. AMD will den Abstand zu Nvidia verkürzen.

AMD kauft Mipsology: Kampfansage im KI-Wettbewerb gegen Nvidia

Die Dominanz von Nvidia im Bereich KI-Computing möchte AMD schon länger mit "führenden GPUs, CPUs und adaptiven Computing-Lösungen für KI-Inferencing und -Training" begegnen. Die Übernahme von Mipsology ist Teil einer breiter angelegten Wettbewerbsstrategie. Inferenz ist ein entscheidender Aspekt der KI, der es Anwendungen ermöglicht, Vorhersagen zu treffen und Antworten auf der Grundlage von Modellen zu erhalten, die darauf trainiert wurden, Muster oder Objekte zu erkennen.

AMD ist davon überzeugt, dass Mipsology als "führender langjähriger Anbieter von KI-Software dabei helfen wird, unsere Kundenengagements zu beschleunigen und unsere KI-Softwareentwicklungsfähigkeiten zu erweitern. Insbesondere wird das Team bei der Entwicklung unseres kompletten KI-Software-Stacks helfen und unser offenes Ökosystem von Software-Tools, Bibliotheken und Modellen erweitern, um den Weg für eine optimierte Bereitstellung von KI-Modellen zu ebnen, die auf AMD-Hardware laufen", so Vamsi Boppana, Senior Vice President der KI-Gruppe von AMD.

Zu den Kosten der Übernahme und den aktuellen Mitarbeiterzahl bei Mipsology gibt es bisher keine gesicherten Informationen. Mipsology entwickelt Plug-and-Play Software, welche die Leistung von KI-Inferenzen beschleunigt, ohne dass neue Tools oder Änderungen an neuronalen Netzwerkmodellen erforderlich sind. Die Zebra genannte Software ist darauf ausgerichtet, die FPGAs (Field Programmable Gate Arrays), die AMD mit der Übernahme von Xilinx erworben hatte, mit "Weltklasse-Geschwindigkeit" zu betreiben, heißt es auf der Website des Unternehmens.

AMDs breitere KI-Strategie

Seit letztem Jahr arbeiten die AMD-Vorsitzende und CEO Lisa Su und die Führungsriege an einer umfassender KI-Strategie, die sich mit dem befasst, was das Unternehmen als "Multimilliarden-Dollar-Wachstumschance für AMD in den Bereichen Cloud, Edge und einer zunehmenden Anzahl von intelligenten Endgeräten" bezeichnet.

Im Juni konnte AMD mit der Instinct MI300-Serie seine bisher größte Herausforderung gegen Nvidias KI-Chips vorstellen. Zur neuen Produktreihe gehört etwa der MI300X, der laut Su eine bessere Effizienz und erhebliche Kosteneinsparungen bei der Ausführung von Large Language Models haben soll als Nvidias Flaggschiff-GPU H100 für Rechenzentren.

Auch in den FPGA-basierten Produkten, die AMD mit der Übernahme von Xilinx erworben hat, sieht das Unternehmen eine bedeutende Chance, im Bereich KI zu punkten. Diese inzwischen als adaptive Computing-Chips vermarkteten Produkte zielen auf Workloads von kleinen Endpunkten und Edge-Computern bis hin zu solchen in Rechenzentren ab.

Aber um im Bereich KI-Computing ernsthaft mit Nvidia zu konkurrieren, muss AMD mehr Software-Entwickler anlocken, die auf ihren Chips aufbauen wollen. Daher konsolidiert das Unternehmen seine bisher getrennten Softwareentwicklungs-Stacks für CPUs, GPUs und adaptive Chips, um eine "kohärente KI-Trainings- und Inferenz-Schnittstelle" zu schaffen, den so genannten Unified AI Stack. Hierfür erhofft sich AMD von Mipsology (das ehemalige Mitarbeitern des Chip-Tool-Design-Anbieters Synposys 2015 gegründet hatten) weitere Verbesserungen.

"KI ist unsere oberste strategische Priorität", schrieb Boppana in seiner Akquisitionsankündigung Ende letzter Woche. "Mit der Aufnahme des qualifizierten Mipsology-Teams bei AMD werden wir unsere Softwarekapazitäten weiter ausbauen, um Kunden auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, das enorme Potenzial der allgegenwärtigen KI zu nutzen."