Asus soll NUC Mini-PCs unter Intel-Lizenz verkaufen und entwickeln dürfen
Intel steigt aus den Mini-PCs aus, Asus springt dafür ein. Sobald die Lizenzvereinbarung zwischen Intel und Asus unterschrieben ist, dürfte die breite Verfügbarkeit von NUC-PCs im Channel gesichert sein.
Der taiwanesische Elektronikriese Asus stellt sich auf den Verkauf, die Unterstützung und die Entwicklung von NUC-Mini-PCs im Rahmen eines Lizenzabkommens mit Intel ein. Wie aus aus einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstagabend hervorgeht, hat Intel einem Term-Sheet zugestimmt, das Asus eine nicht-exklusive Lizenz für NUC-Mini-PCs gewährt.
Diese wird Asus ermöglichen, NUC-Produkte der 10. bis 13. Generation zu verkaufen, neue NUC-Designs zu entwickeln und NUC-Kunden zu unterstützen, schrieben die beiden Unternehmen. Der Schritt bedeutet wahrscheinlich, dass die breite Verfügbarkeit von NUC-PCs im Channel erhalten bleibt, sobald der Deal zwischen Intel und Asus abgeschlossen ist. Asus betreibt ein Channel-Partner-Programm und hat in den Vereinigten Staaten Vertriebsvereinbarungen mit ASI, D&H Distributing, Ingram Micro, TD Synnex und Ma Labs.
Wann die Unterzeichnung einer endgültigen Vereinbarung erfolgt, gaben die Unternehmen ebenso wenig bekannt wie finanzielle Details des geplanten Lizenzabkommens. Ein Intel-Sprecher bestätigte den Erhalt einer Fragenliste Liste von CRN und sagte, dass das Unternehmen in Kürze Antworten geben werde. Asus hatte bis Redaktionsschluss nicht reagiert.
Die Ankündigung des geplanten Lizenzabkommens erfolgte eine Woche nachdem Intel bekannt gegeben hatte, dass es sein 10 Jahre altes NUC-Geschäft aufgibt. Bestanden hatte dies aus vorgefertigten Mini-PCs sowie Kits, Platinen und Modulen, mit denen Partner kundenspezifische NUCs und Laptops bauen konnten.+
"Unser NUC-Produktteam hat einzigartige Produkte geliefert, welche die Innovation im Markt für ultrakleine Formfaktoren vorangetrieben haben", sagte Sam Gao, Vice President und General Manager von Intel Client Platform Solutions, in der Erklärung vom Dienstag. "Während wir unsere Strategie umstellen, um Ökosystempartner in die Lage zu versetzen, die Produktinnovation und das Wachstum der NUC-Systeme fortzusetzen, ist es unsere Priorität, einen reibungslosen Übergang für unsere Kunden und Partner zu gewährleisten."
Joe Hsieh, der COO von Asus, sagte, dass sich sein Unternehmen "verpflichtet, den hervorragenden Support und Service zu gewährleisten, den Kunden von NUC-Systemen erwarten." Er sei "zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit unsere Vision für den Mini-PC verbessern und beschleunigen wird und dazu beiträgt, unsere Präsenz in Bereichen wie KI und AIoT zu verstärken", so Hsieh.
Lizenzvereinbarung schafft Klarheit
Als Intel letzte Woche seinen Ausstieg aus dem NUC-Geschäft ankündigte, sorgte diese Nachricht bei den Channelpartnern für Unsicherheit.
Während Intel verkündete, dass es seine Strategie neu ausrichtet, "um es unseren Ökosystempartnern zu ermöglichen, die NUC-Innovation und das Wachstum fortzusetzen", lehnte es der Halbleiterriese gleichzeitig ab, klar zu sagen, ob er die NUC-Assets an ein anderes Unternehmen zu verkaufen oder zu übertragen gedenke. Intel versprach ein Update bis August.
"Vielleicht kommt ja ein Partner daher, der die Lücke füllt und niemand wird mit der Wimper zucken. Wir aber werden eine Zeit der Ungewissheit durchlaufen, in der wir es einfach nichts wissen", sagte John Deatherage, CMO des Intel-Partners Simply NUC, in einem Interview mit CRN letzte Woche.
Gleichzeitig hatte Intel angekündigt, all seine NUC-Produkte im September auslaufen zu lassen, was einige Partner dazu veranlasste, gleich über Alternativen nachzudenken. Ein Intel-NUC-Käufer, der Edge-Computing- und Virtualisierungsanbieter Scale Computing, verpflichtete sich einen Tag nach Bekanntwerden des Ausstiegs von Intel aus dem NUC-Geschäft, das hauseigene Topaz-Mini-PC-Design von Simply NUC zusammen mit dem M90Q-Mini-PC von Lenovo für seine HE100-Plattform einzusetzen.
Ein Lösungsanbieters, der sich letzte Woche bestürzt über den Mangel an Details zu Intels abrupter Ausstiegsentscheidung geäußert hatte, zeigte sich nun froh, dass Asus die NUC-Produktlinie am Leben erhalten wird.
Erik Semmel, Vice President of Sales bei TAB Computer Systems in Hartford, Connecticut, schrieb CRN in einer E-Mail: "Wir setzen seit mehr als zwei Jahrzehnten Asus-Motherboards in unseren Systemen ein und freuen uns, dass Asus die Intel NUC-Produktlinie weiterführen wird."