"ChatGPT ist für MSPs nicht sehr brauchbar" - Lernen Sie die Firma kennen, die KI nützlich für MSPs macht

Neo-Gründer rät Partnern dringend dazu, jetzt KI für ihr Servicedesk einzusetzen und sich mit besserer Leistung vom Wettbewerb abzusetzen

"ChatGPT ist für MSPs nicht sehr brauchbar" - Lernen Sie die Firma kennen, die KI nützlich für MSPs macht

Anbieter und ihre Vertriebspartner haben sich auf ChatGPT und ähnliche KI-Tools gestürzt, um ihre Kunden bei geschäftlichen Herausforderungen zu entlasten. Doch wenn es darum geht, KI für sich selbst zu nutzen, herrscht oft Ratlosigkeit.

Neo will das ändern. Das im vergangenen Jahr gegründete Startup hiess ursprünglich ChatMSP, änderte seinen Namen dann aber in Neo, um sich von ChatGPT zu unterscheiden.

Das Team um Firmengründer Nikhil Seghal (hier im Bild) besteht hauptsächlich aus KI-Spezialisten und Entwicklern. Ihr Ziel ist es, MSPs dabei zu helfen, Servicedesk-Tickets mithilfe eines intelligenten Support-Agenten schneller zu lösen.

"Jeder MSP, der ein Servicedesk betreibt, hat das Problem, dass seine Mitarbeiter an jedem Tag der Woche eine große Zahl von Tickets für Kundensupport-Anfragen bearbeiten müssen", sagte Segal im Gespräch mit CRN.

"Im Bereich IT-Support können solche Anfragen ziemlich kompliziert sein. Das bedeutet, dass jeder Analyst für fast jedes Ticket seitenweise Dokumentationen durchgehen muss.

"Außerdem müssen sie in manchen Fällen tausende frühere Anfragen durchsehen, um herauszufinden, ob und was in der Vergangenheit vorgefallen ist, um das vorliegende Problem zu lösen.

"Neo erledigt all das in etwa 30 Sekunden und liefert einen Lösungsweg für jedes einzelne Ticket", so Sehal.

"Mit Neo wollen wir jedem MSP die Möglichkeit geben, einen nicht-menschlichen Support-Agenten einzusetzen - zu einem Zehntel der Kosten, die er für einen Mitarbeiter aus Fleisch und Blut zahlen müsste."

Mehr Effizienz für's Servicedesk

Die treibende Kraft hinter der Entwicklung von Neo sei die schlichte Notwendigkeit gewesen, Servicdesks produktiver und effizienter zu machen, berichtete Seghal.

"Wir hatten mit der Entwicklung von Neo begonnen, bevor ChatGPT überhaupt öffentlich wurde. Und dann hat ChatGPT gezeigt, dass generative KI Einzug in viele Workflows Einzug halten wird.

"Deshalb haben wir uns entschlossen, uns auf die Integration von generativer KI in die Arbeitsabläufe bei MSPs zu konzentrieren und hierbei führend zu werden.

"Der Bedarf war da, wir fanden heraus, welche Art von Technologie dieses Problem lösen könnte. Und so ist das Unternehmen letztlich entstanden."

Zu den MSPs, mit denen Neo derzeit zusammenarbeitet, gehören Transputec, Proactive Tech Group, Intrust IT, Bellwether, Blackpoint und Xceptional.

Um zu erklären, wie Neo den MSPs hilft, sagte Seghal: "Wenn wir Transputec mal als Channel-Partner betrachten, besteht der unmittelbare Nutzen beim Einsatz eines Produkts wie Neo darin, dass Transputec nun in der Lage ist, sein Managed Services-Geschäft zu skalieren und mehr Kunden zu bedienen, ohne entsprechend mehr Mitarbeiter einstellen zu müssen.

"Das führt dazu, dass ihre Rentabilität steigt, sie mehr Kunden pro Monat gewinnen können, bessere Gewinnspannen erzielen und dass sie das Risiko verringern, SLA-Klauseln zu verletzen.

"So steigern sie nicht nur den Umsatz, sondern verringern auch die Kundenabwanderung, denn die Nichteinhaltung von SLAs (Service Level Agreements) ist nun einmal einer Hauptgründe für den Verlust von Kunden."

Europäisches Wachstum

Neo hat seinen Hauptsitz in London und ist im gesamten Vereinigten Königreich und in den USA aktiv.

"Wir wachsen zur Zeit wöchentlich um etwa zehn Prozent, was die Anzahl der neu gewonnenen Kunden betrifft", verriet Seghal.

Er fügte hinzu, dass das Unternehmen derzeit keine europäischen Kunden hat, aber die Region für eine künftige Expansion durchaus im Visier hat.

"Europa ist ein wichtiger Schwerpunkt für uns. Aber tatsächlich kommen die meisten unserer Kunden im Moment aus Großbritannien und wir hoffen, dass wir die Zahl der britischen Kunden weiter erhöhen können.

"Bis zum Ende unseres zweiten Quartals wollen wir etwa 30 US-Kunden und 30 britische Kunden haben. Also ein 50/50 Verhältnis.

"Wir sind bereits so aufgestellt, dass wir international skalieren können. Wir haben Microsoft-Server in Europa, in Großbritannien und in den USA. Wenn ich sage, dass wir bis zum Ende des zweiten Quartals 30 britische Kunden haben wollen, dann schließt das auch europäische Kunden ein. Ich würde sagen, die Expansion nach Europa hat bereits begonnen."

Fertige Chatbots werden die Zukunft nicht bestimmen. Sondern Tools mit KI-Komponenten

Bei seiner Prognose, wohin sich der KI-Markt entwickelt und wie das sein Geschäft beeinflussen wird, sprach Seghal offen darüber, wie nützlich die derzeitige Form von ChatGPT für Channel-Partner wirklich ist.

"Im Moment bin ich der festen Überzeugung, dass ChatGPT für Channel-Partner und MSPs einfach nicht sonderlich brauchbar ist. Wenn man sich ansieht, was sie im Grunde tun, nützt es dabei einfach nicht viel."

Seghal glaubt, dass Tools wie Neo, die zwar auf generativer KI basieren, die Technologie aber für spezifische Anwendungsfälle nutzen, den Weg für eine breitere Akzeptanz der KI ebnen werden.

"Wir sehen Neo auf dem Weg zu einem vollständig autonomen Agenten - was sich doch etwas von dem unterscheidet, was ChatGPT im Moment leistet."

Die meiste generative KI-Software läuft als Basis einfachen Frage- und Antwortformat funktioniert, sagte Seghal und betonte, dass Neo den Chatbot-Stil übertrifft.

"Wir haben einen generativen KI-Agenten (NeoAgent), der im dritten Quartal auf den Markt kommt und nicht nur Fragen beantworten, sondern auch Aktionen ausführen kann.

"Sie haben zum Beispiel einen Kunden, der ein Problem mit OneNote hat. Neo ist in der Lage, Ihnen nicht nur zu sagen, was Sie tun sollen. Er kann auch eigenständig Maßnahmen ergreifen, um festzustellen, ob das Gerät online oder offline ist, er kann den Netzwerkverkehr überwachen und Passwörter selbständig zurückzusetzen.

"Es ist also nicht nur ein einfaches 'Frage geht rein, Antwort kommt raus'. Wenn die Frage eingeht, ergreift der NeoAgent verschiedene Maßnahmen, um das Problem in seiner Gesamtheit zu lösen."

Seghals Botschaft für den Channel

Während seiner Argumentation für die bereits gut nachgefragte, bahnbrechende Technologie der generativen KI bemühte sich Seghal auch, die Nerven derer zu beruhigen, die den Druck der Entlassungen bei den Technologieanbietern spüren.

"KI wird keine Arbeitsplätze übernehmen und Menschen nicht überflüssig machen. Aber ich glaube, dass Unternehmen, die im nächsten Jahr keine generativen KI-Technologien einsetzen, viel weiter zurückliegen werden als Unternehmen, die sie nutzen.

"Channelpartner, die sich darauf einlassen, werden in den nächsten 12 Monaten einen Wettbewerbsvorteil haben. Sie werden produktiver und profitabler sein, bessere Gewinnspannen erzielen und auch bessere Kundenbeziehungen haben, weil sie in der Lage sind, einen außergewöhnlichen Service zu bieten

"Meine Kernbotschaft ist, dass dieser Bereich gerade sehr schnell wächst und echte Chancen bietet. Neo wurde entwickelt, um MSPs dabei zu helfen, auf dieser Welle zu reiten. MSPs können eine bestehende Technologie übernehmen, die für diesen speziellen Workflow entwickelt wurde. Aber diese Technologie ersetzt keine Arbeitsplätze, sondern verleiht allen Beteiligten Superkräfte.