Infinigate Growth Officer: Wachstum braucht gutes Channel-Personal

Simon England zu Rekrutierungsproblemen, notwendigen Umdenken in der Distribution und der Suche nach frischen Herstellern

Simon England, Chief Growth Officer bei Infinigate

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Simon England, Chief Growth Officer bei Infinigate

Für Firmen im Channel wird es nicht leichter, passendes Personal zu finden, denn der Rekrutierungsmarkt steht nach wie vor unter Druck. Das berichtete Simon England, Chief Growth Officer bei Infinigate kürzlich im Gespräch mit CRN auf der GTDC (Global Technology Distributor Council) EMEA in Amsterdam.

"In letzter Zeit ist das größte Problem im Channel, schnell genug Mitarbeiter zu finden, um das Wachstum zu unterstützen", sagte England. "Die Gehaltserwartungen sind durch die Decke gegangen, und alle haben zur selben Zeit versucht, neue Mitarbeiter einzustellen", so England.

Die jüngste Entlassungswelle bei Technologieunternehmen habe die Lage ein wenig entspannt, weil Partner und Endkunden die von den Herstellern freigesetzten Fachkräfte einstellen konnten.

"Auf Herstellerseite hat es Menge Veränderungen im Personalbereich gegeben und das hat den Job-Markt ziemlich aufgebläht, aber jetzt kühlt sich das ab. Bis vor kurzem haben die Hersteller alles an Talenten aufgesaugt, jetzt ist es umgekehrt.

"Unsere Aufgabe ist es, das Wachstum zu unterstützen. Die Unterstützung von Partnern, die Endbenutzer in diesem wachsenden Umfeld unterstützen - aber der Mark steht noch immer unter Druck, wenn es um die passenden Skills geht.."

Im Hinblick auf den Security-Markt meinte England, dass es nicht ausreiche, einfach nur dabei zu sein. Heute sei ein breites Spektrum an Fähigkeiten erforderlich.

"Es gibt jetzt eine breitere Definition von 'Cyber', die auch sichere Netzwerke und eine sichere Cloud umfasst. Als Partner muss man über all diese Fähigkeiten verfügen. Da passen unsere jüngsten Akquisitionen sehr gut ins Bild. Wir haben Vuzion im vergangenen Jahr übernommen, und das Unternehmen firmiert jetzt in Großbritannien als Infinigate Cloud. Kurz davor hatten wir Nuvias gekauft und damit ein starkes Netzwerkgeschäft. Wir sind jetzt also ernsthaft als Cyber-Spezialisten aufgestellt. In der Distribution könnten Partner nicht länger nur Geschäft mit den großen Herstellern machen, sondern müssen nach einem breiteren, innovativeren Portfolio Ausschau halten, berichtete England.

"Viele Jahre lang galt die Auffassung, dass man seine Trainings bei einem Hersteller absolviert und das Geschäft dann schon kommen wird. Heute hat die Marke eines Herstellers nicht mehr dasselbe Gewicht. Worauf es ankommt ist, was mit der Technologie geschieht.

"Landen, expandieren und sich dann erneuern - das geht nicht von allein. Eine Möglichkeit, wie Sie interessante neue Anbieter finden können - reden Sie mit Ihren Mitarbeitenden und finden Sie heraus, wen sie so kennen. Oder schauen Sie sich die Gartner-Quadranten und Forrester-Wellen an."

England's dritter Vorschlag: Beobachten, auf welche Hersteller die Investoren setzen.

"Recherchieren Sie, wie kluge Geldgeber mit den neuen Cyber-Unternehmen umgehen. Sind sie gut finanziert, sind sie in der nächsten Finanzierungsrunde? Wenn sie gut finanziert sind, glaubt jemand an sie. Und wie wichtig ist ihnen Europa?"

"Setzen Sie inteligente Filter ein, um herauszufinden, was jenseits des Hypes wirklich passiert. Prüfen Sie die Technologie. Funktioniert sie in unserer Welt? Versuchen Sie herauszufinden, für wen die Technologie gedacht ist und wie sie umgesetzt werden kann, und fragen Sie nicht nur, ob sie gut genug ist. Wir sind Technikexperten, aber vor allem sind wir Channel-Experten."