EU schiebt Milliarden-Investition in Halbleiter-Wertschöpfung an
Die €8.1 Mrd. Fördergelder sollen Investments in Höhe von €13,7 Mrd. nach sich ziehen
Dem EU Chip-Gesetz folgen nun Taten: Die Europäische Kommission hat Fördermittel in Höhe von 8,1 Millarden Euro für die Halbleiter-Branche genehmigt.
Mit ihrem neuen IPCEI (Important Project of European Interest) für Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien will die EU die Industrie und Privatinvestoren zur Investition weiterer 13,7 Mrd. Euro bewegen. Das Gesamtinvestitionsvolumen soll sich so auf rund 22 Mrd. Euro belaufen.
Das IPCEI wird 68 Projekte bei 56 Unternehmen aus 19 Mitgliedstaaten (plus Norwegen) finanzieren, an denen 600 indirekte Partner beteiligt sind.
Damit könnten potenziell mehr als 8.700 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die EU geht davon aus, dass das IPCEI die gesamte Lieferkette stärken wird, indem es gezielt in den Aufbau industrielle Kapazitäten an allen bisherigen "choke points" investiert. Also in Materialien einschließlich Wafer, in Anlagen und Ausrüstung, Design und Design-Automatisierungswerkzeuge, Prozesstechnologien, Fertigung, Verpackung, Montage und Tests sowie die Systemintegration.
Im Rahmen des IPCEI werde die beteiligten Unternehmen - darunter viele KMU - innovative Gerätetechnik entwickeln, wie etwa dedizierte Prozessoren, KI-Chips, programmierbare integrierte Schaltungen (FPGAs), Embedded Memory, Chiplets, und optische Verbindungen, aber auch Equipment und Werkstoffe, welche die Anwendungsentwicklung für die Bereiche Kommunikation, Automotive, industrielle Automatisierung und IoT für Konsumenten, sowie KI, Edge-Computing und andere Märkte unterstützen.
Fördergelder werden auch in folgende strategische Bereiche fliessen:
- Beschleunigung bei der Entwicklung einer europäischen Supply Chain für Komponenten, die für Kommunikationsgeräte sowie Radar- und Raumfahrtanwendungen nötig sind.
- Europaweite Einführung von Elektrofahrzeugen: Aufbau von Konstruktions- und Fertigungskapazitäten für Geräte und Substrate der nächsten Generation für das Energiemanagement, sowie Umweltsensoren, Radare und Bordcomputer, die für hochautomatisierte Fahrfunktionen nötig sind.
- Die Entwicklung von KI-Chips der nächsten Generation, die Stärken in den Bereichen Analog- und Digitaltechnik, Low-Power-Computing und neue Generationen optischer Sensoren kombinieren, soll die Tür zu neuen Märkten in den Bereichen Edge-AI, Industrieautomation und weiteren öffnen.