Lenovos Jahresumsatz sinkt um fast 10 Milliarden
Im Geschäftsjahr 2023 fiel der Konzernumsatz von 71 auf 62 Mrd. US-Dollar, bei weiterhin rückläufigem PC-Markt
Der Einbuch des PC-Marktes hat Lenovo einen schweren Schlag versetzt. Nachdem der Umsatz drei Quartale in Folge gesunken war, wiesen die Konzernzahlen für das Geschäftsjahr 2023 mit 62 Milliarden US-Dollar einen Rückgang um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis aus, das bei 71 Milliarden US-Dollar gelegen hatte.
Der Reingewinn lag bei 1,6 Mrd. USD, ein Rückgang von 2 Mrd. Dollar, der einem Minus von 21 Prozent entspricht. Der chinesische Technologieanbieter berichtete, dass sein Geschäftsbereich Intelligent Devices Group (IDG) wegen Lagerbeständen, Nachfragerückgang und Wechselkursschwankungen einen Umsatzrückgang von 21 Prozent aufwies.
Der Gesamtumsatz des Geschäftsbereichs IDG sank von 62 Mrd. auf 49 Mrd. US-Dollar.
Lenovo gab an, seine Rentabilität sei stabil. Die Bruttomarge wie die operative Marge hätten "18-Jahres-Höchststände" erreicht.
Mit einem Zuwachs von fast 40 Prozent erreichten die Umsätze aus dem Nicht-PC-Geschäft ebenfalls einen Höchststand: Die Solutions and Services Group (SSG) und Infrastructure Solutions Group (ISG) konnten ihre Umsätze auf 6,7 bzw. 9,8 Milliarden US-Dollar steigern, was einem Zuwachs von 22 beziehungsweise 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Nach einem Jahr der Unsicherheiten für die Branche und die Welt sieht Lenovo inzwischen positive Anzeichen für eine Stabilisierung des Marktes.
Der Hersteller erwartet, dass der Markt für PCs und Smart Devices in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder anzieht und der Bereich IT-Services relativ hohes Wachstum verzeichnen wird.
Zusammen würden diese beiden Faktoren den gesamten IT-Markt im Jahr 2023 zurück zu moderaten Wachstum führen.
Lenovo gab an, dass seine Liquidität "weiterhin stark" sei und sich der Cash Conversion Cycle (zu deutsch Geldumschlagsdauer) "weiter verbessert" habe.
Das Unternehmen investierte stark in Forschung und Entwicklung rund um ‘New IT' (Client, Edge, Cloud, Netzwerk und Intelligenz), um zukünftige Kernkompetenzen aufzubauen.
Im abgelaufenem Geschäftsjahr hat Lenovo seine F&E-Investitionen auf 2,2 Mrd. US-Dollar erhöht, also sechs Prozent mehr aufgewendet als im Jahr davor.
Im vierten Quartal verbuchte Lenovo einmalige Restrukturierungs- und Maßnahmenkosten in Höhe von 249 Mio. US-Dollar. Die Massnahmen führen zu Einsparungen bei den Konzernkosten von rund 850 Millionen pro Jahr. Damit schafft der Hersteller eine solide Grundlage für sein Geschäft in einem schwierigen Markt und positioniert sich für künftiges Wachstum.
Das Quartal schloss Lenovo mit einem Umsatz von 12,6 Milliarden US-Dollar ab, was einem Rückgang von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Der Umsatz von IDG sank um 33 Prozent, wobei die Dynamik der "Wachstumsmotoren" SSG und ISG die Schwäche des Gerätemarktes etwas ausgleichen konnte.
Der SSG-Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 1,6 Milliarden US-Dollar und bei ISG um 56 Prozent auf 2,2 Milliarden. Der Anteil des Nicht-PC-Umsatzes erreichte in Q4 einen "historischen Höchststand" von 43 Prozent, mit 12 Prozentpunkten mehr als im Vorjahr.
"Lenovo hat im vergangenen Geschäftsjahr stabile Rentabilität erzielt, da wir mit unsere diversifizierten Wachstumsmotoren weiterhin neue Meilensteine erreichen", sagte Lenovo Chairman und CEO Yuanqing Yang.
"Ihre Dynamik treibt den Fortschritt in unserer Service-orientierten Transformation stetig voran, und der Umsatzmix in unseren Nicht-PC-Business Geschäfte sorgte für einen Zuwachs um fast 40 Prozent.
"Unsere klare Strategie funktioniert, und unser Geschäft ist widerstandsfähig, selbst angesichts der globalen Unsicherheiten", so Yang weiter.
"Wir werden weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren, um die nächste Welle der Wachstumschancen zu nutzen und gut für die Zukunft gerüstet zu sein."