Angst treibt CEOs zu KI-Investitionen
Firmenchefs glauben, dass KI ihre Branche in den nächsten drei Jahren erheblich beeinflussen wird. Das zeigt eine Erhebung des Analystenhauses Gartner.
Es ist die Angst, ins technologische Hintertreffen zu geraten, die Investitionen in KI in die Höhe treiben wird. Zumal viele CEOs glauben, dass wirtschaftlicher Abschwung oder Rezession "oberflächlich und kurz" sein werden.
Zu diesem Schluss kommt das Analystenhaus Gartner, das zwischen Juli und Dezember 2022 weltweit über 400 CEOs und andere Führungskräfte aus unterschiedlichen Branchen, Unternehmensgrößen und Umsatzfeldern befragt hatte.
Die Ergebnisse zeigen, dass KI die Technologie ist, von der 21 Prozent der befragten CEOs glauben, dass sie ihre Branche in den nächsten drei Jahren erheblich beeinflussen wird.
"Generative KI wird sich tiefgreifend auf Geschäfts- und Betriebsmodelle auswirken", sagt Mark Raskino, Analyst bei Gartner.
"Allerdings ist die Angst, etwas zu verpassen, ein starker Treiber der Technologiemärkte. KI erreicht den Kippunkt, wenn sich CEOs, die hier noch nicht investiert haben, anfangen sich Sorgen darüber machen, dass sie etwas Wettbewerbsentscheidendes verpassen."
Rezessionsprobleme werden kleiner, Fokus auf Nachhaltigkeit größer
Trotz der Auswirkungen des aktuellen wirtschaftlichen Abschwungs nannte die Hälfte der befragten CEOs Wachstum als oberste strategische Priorität für die nächsten zwei Jahre.
Nach drei Jahren der Unsicherheit stabilisieren sich die Prioritäten der CEOs und Führungskräft, so Gartner. Sie blicken über die Nachbeben der verschiedenen Krisen hinaus, auf eine Zeit, in der Fachkräfte, Nachhaltigkeit und der nächste digitale Wandel die Hebel im Wettbewerb sein werden, so Gartner.
Die Technologie bleibt auch weiterhin ein Top-Fokusbereich für CEOs, dicht gefolgt von Personalfragen.

"Wenn es um die Festlegung geschäftlicher Prioritäten geht, sind die CEOs zwar zögerlich, aber nicht erstarrt", berichtet Kristin Moyer, Distinguished VP Analyst bei Gartner.
"Mehr als die Hälfte der CEOs glaubt, dass ein wirtschaftlicher Abschwung oder eine Rezession im Jahr 2023 oberflächlich und kurz sein wird. Die Umfrage zeigte nur einen geringen Anstieg der Sorgen um Cashflow, Kapital und Fundraising."
Darüber hinaus gibt Gartner an, dass ökologische Nachhaltigkeit als Thema 25 Prozent häufiger als in Vorjahresumfrage genannt wurde. 2022 hatte Nachhaltigkeit zum ersten Mal in der Top 10 der CEO-Prioritäten der CEOs rangiert.
Laut Prognose der Analysten soll ökologische Nachhaltigkeit bis 2026 die ökologische Nachhaltigkeit für CEO sogar einen höheren Stellenwert als Technologie haben.
Dessen ungeachtet hat eine Gartner-Umfrage aus dem vergangenen Jahr gezeigt, dass Nachhaltigkeit einer der ersten Bereiche sein wird, in denen Unternehmen Kürzungen vornehmen, wenn sie ihre Gewinnspannen durch steigende Inflation, Fachkräftemangel und Lieferengpässe gleich dreifach bedrängt sehen,
Inflation führt zu Verschiebungen im Kundenverhalten
Die aktuelle Studie Umfrage ergab auch, dass 22 Prozent der Befragten Inflation als das schädlichste Geschäftsrisiko einstufen, fast ein Viertel nannte eine höhere Preissensibilität als größte Veränderung der Kundenerwartungen in diesem Jahr.
Allerdings sind Preiserhöhungen immer noch die wichtigste Maßnahme, mit der die CEOs als Reaktion auf die Inflation reagieren (44 Prozent), gefolgt von Kostenoptimierung (36 Prozent) und Erhöhung der Produktivität, Effizienz und Automatisierung (21 Prozent).
Anbieter wie OVHlcloud und IBM haben bereits im vergangenen Jahr die Preise erhöht, um die Inflation zu bekämpfen.
"Die Vorstandsvorsitzenden konzentrieren sich anscheinend noch nicht so sehr auf die Produktivität, wie sie es in einer Zeit der Inflation tun sollten. Das ist besorgniserregend ", so Moyer.
"Das mag an dem Wunschdenken liegen, dass die Inflation nicht zu einem dauerhaften Merkmal der wirtschaftlichen Lage wird. CEOs müssen die Automatisierung nutzen, um Methoden, Prozesse und Produkte effizienter zu gestalten, anstatt Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben."