Weltweiter Sales-Chef HPE: Heiko Meyer kehrt heim ins Ländle – für immer
Nach über 40 Jahren ausschließlich bei HPE geht Heiko Meyer in den Ruhestand. Die letzten sechs Jahren waren für den Schwaben im Silicon Valley die intensivsten. Wie so oft bei steilen Karrieren vergisst man allzu leicht jene, die mitspringen und Top-Managern den Rücken freihalten.
Heiko Meyer verlässt HPE, den Konzern, für den er sein gesamtes Berufsleben gearbeitet hat. Seinen Posten als weltweiter Sales-Chef übernimmt Phil Mottram. Zum neuen Fiskaljahr am 1. November 2025 wird Mottram die globalen Vertriebsteams von HPE für die Server- und Hybrid-Cloud-Lösungen sowie dessen Channel- und Partner-Ökosystem leiten. Unverändert der Titel für diesen Job, den Meyer seit November 2019 innehatte: Executive Vice President and Chief Sales Officer. Mottram ist aktuell Executive Vice President of Growth Markets.
2019 war auch für den Wirtschaftsinformatiker Mottram eine Zäsur: Der Brite wechselte zu HPE - zuerst als BU-Leiter CTG, 2021 übernahm er die Leitung HPE Aruba Networking. "Durch intelligente Innovationen, operative Disziplin und ein motiviertes Vertriebsteam" habe er ein Rekordwachstum bei Umsatz und Rentabilität erzielt, so der Konzern. Mottram ist nicht, wie Meyer, ein HPE-Veteran. Der Brite hat in 30 Jahren seiner bisherigen Karriere in der IT- und TK-Branche für Konzerne wie AT&T, Deutsche Telekom, BT Group und Vodafon gearbeitet – und zwar in Europa, USA und im asiatisch-pazifischen Raum.
Meyers Nachfolger steht in der Pressemitteilung von HPE vom Montag natürlich im Mittelpunkt, muss er doch das weiter fortsetzen und noch eines draufsetzen, was sein Vorgänger durchgezogen hatte: "Heiko hat die größte Umgestaltung des Vertriebs in der Geschichte von HPE vorangetrieben und Veränderungen im Markteinführungsmodell initiiert, die Kunden nahtloser mit relevanten HPE-Lösungen verbunden und gleichzeitig zu gezielten Marktanteilsgewinnen beigetragen haben", drückt CEO Antoni Neri seinem scheidenden Sales-Chef seinen Dank aus.
Mottram wird sicher nicht hinter Meyers Engagement und Einsatz für den HPE-Konzern zurückstehen wollen. In sportlicher Hinsicht hat der Top-Manager seinem Vorgänger auch schon eines voraus: Er nimmt ab und zu bei Triathlon-Veranstaltungen teil, wo für wohltätige Zwecke geschwommen, Fahrrad gefahren und gelaufen wird. Bei den Ironman-Weltmeisterschaft in Kona, Hawaii, in Österreich und der Escape von Alcatraz in San Francisco war er schon am Start.
Meyer, der 1984 als 19-jähriger Student zu HP Deutschland stieß, habe sich "sofort mit der Unternehmenskultur verbunden" gefühlt. Sie ist "von hoher Leistungsfähigkeit, Kundenorientierung und gesellschaftlichem Engagement gepräg", sagt er. Die Leitung der globalen Vertriebsorganisation "war der Höhepunkt meiner Karriere, da ich die Gelegenheit hatte, Kunden, Partner und Teammitglieder aus der ganzen Welt zu treffen".
Adé Silicon Valley
Verbunden war mit dem letzten Karrieresprung der Umzug der Meyers von Darmsheim bei Sindelfingen ins Silicon Valley im Herbst 2019. Wenige Monate nach dem Aufbruch brach die Pandemie aus, die Welt stand still. Die Meyers waren vorerst getrennt von ihrem zuhause gebliebene Sohn. Weder konnten sie ihn besuchen noch er in die USA reisen. Mitgesprungen über den großen Teich war Frau Beate Meyer, die die steile Karriere ihres Mannes immer mitgetragen hat und dafür unter anderem ihr Engagement in der Lokalpolitik als Ortschaftsrätin hatte ruhen lassen müssen.
Hinter jedem starken Mann steht eine noch viel stärkere Frau. Heiko Meyer, der im Januar dieses Jahres seinen 60. Geburtstag feierte, würde dem Satz wohl nicht widersprechen. "Ich freue mich darauf, mehr Zeit mit meiner Familie hier in den USA und in Deutschland zu verbringen", sagt er zum Ende seiner beruflichen Karriere. Die gravierenden Umwälzungen der Arbeitswelt und Wirtschaft mit dem Siegeszug von KI wird Heiko Meyer höchst interessiert weiterverfolgen, womöglich nicht nur als stiller Beobachter im (Un-)Ruhestand? Dafür ist er doch eigentlich noch zu jung und viel zu erfahren im Business und speziell im Vertrieb.
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