Welt-Cookietag: Zu viel der Kekse
Passend zur Weihnachtszeit wird am 4. Dezember der "World Cookie Day" gefeiert. Im Gegensatz zum verführerischen Weihnachtsgebäck sind die kleinen Datensammler allerdings weder bei den Nutzern noch bei Unternehmen sonderlich beliebt.
Nicht nur in vielen Familienküchen dreht sich in der vorweihnachtlichen Zeit Anfang Dezember alles ums Gebäck: Auch die IT-Branche richtet ihren Blick zum "World Cookie Day" am 4. Dezember traditionell auf Kekse, wenn auch solche einer etwas anderen Art. Hier wie dort geht es dann darum, ob, wie viele und welche Sorten benötigt werden. Während diese Fragen schon bei Kokosmakronen, Zimtsternen, Spitzbuben und Vanillekipferln das Potenzial haben, Familien vor die Zerreißprobe zu stellen, gilt das für die digitalen Kekse umso mehr.
Den Verbrauchern mögen die Netz-Cookies vor allem deshalb nicht so recht schmecken, weil sie fürchten, diese könnten zu einer gefährlichen Verfettung der Datensammlungen über sie führen. Dementsprechend geben im aktuellen Digital Trust Index von Thales 82 Prozent der mehr als 14.000 weltweit befragten Verbraucher an, im letzten Jahr aufgrund von Bedenken über die Verwendung ihrer Daten Marken aufgegeben zu haben. Zugleich sind die Nutzer von den ständigen Popups genervt, mit denen sie nach einer Ablehnung immer wieder dazu gebracht werden sollen, doch noch ihre Zustimmung zu geben. Ein Problem das alle Branchen betrifft. Auf die Frage, welchen Branchen die Nutzer im Hinblick auf die Verarbeitung ihrer persönlichen Daten am ehesten Vertrauen, erreichte keine einzige Branche mehr als 50 Prozent Zustimmung. Bis auf die drei stabilen Bereiche Versicherungen, Banken und Öffentliche Hand sank das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr sogar weiter ab. "Cookies und Tracking-Technologien tragen erheblich zu dieser Unsicherheit bei", konstatiert Chris Harris, AVP Sales Engineering bei Thales.
Aber auch auf Seiten der Unternehmen sind die Digitalkekse nur bedingt beliebt. Oft werden sie schlichtweg als notwendiges Übel gesehen, um die Kunden zur Herausgabe ihrer Nutzungsdaten zu locken. Dementsprechend nachlässig werden sie behandelt. Für Harris wäre gerade der heutige Welt-Cookietag eine gute Gelegenheit, daran zu denken, "dass die kleinsten Dateien im digitalen Ökosystem einige der größten Sicherheitsprobleme verursachen können". Doch seiner Erfahrung nach "behandeln viele Unternehmen deren Einsatz nach wie vor eher als eine Frage der Compliance-Einhaltung und nicht als eine Sicherheitspriorität". Damit riskieren sie Datenverluste und -Kompromittierungen und befeuern damit das Misstrauen der Nutzer weiter.
Bis Cookies dereinst vielleicht abgeschafft werden, wie dies immer wieder gefordert und teils sogar geplant wird, sollten aus Harris Sicht daher ein paar einfache Sicherheitsstrategien für die Kekse und ihre Aufbewahrungsdosen im Rechenzentrum berücksichtigt werden: "Verschlüsselung, strengere Zugriffskontrollen, kürzere Ablaufzeiten und transparente Einwilligungsprozesse sollten Standard sein, um das Vertrauen der Kunden zu stärken." Wenn das umgesetzt wird, können sich die Nutzer wieder entspannt zurücklehnen und den zumindest etwas weniger riskanten weihnachtlichen Keksfragen widmen.
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