Unternehmen wollen europäische KI-Anwendungen

Laut dem aktuell veröffentlichten GenAI Impact Report des IT-Dienstleisters Adesso sehen Unternehmen die deutsche Wirtschaft deutlich besser auf den Einsatz von generativer KI vorbereitet als im letzten Jahr. Sie wünschen sich Anwendungen aus Europa und plädieren für mehr Regulierung.

Ein Bild, das Menschliches Gesicht, Person, Formelle Kleidung, Lächeln enthält. KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.

Benedikt Bonnmann ist Mitglied des Vorstands der Adesso SE. Er verantwortet unter anderem das KI-Geschäft. (Foto: adesso)

Deutschland und die EU spielen im weltweiten KI-Rennen bislang nicht die erste Geige. Das soll sich ändern. Im Februar 2025 kündigte die Europäische Union auf dem KI-Gipfel in Paris große Investitionen in die KI-Branche an, um im globalen Wettbewerb aufzuholen und die technologische Souveränität Europas zu stärken. Gemeinsam mit dem Fokus auf die Entwicklung von sicherer und ethischer KI sollen diese Investitionen Europa zu einer weltweiten Führungsrolle verhelfen.

In seiner GenAI-Studie untersucht Adesso, wie deutsche Unternehmen Deutschland und Europa in Sachen generativer KI aktuell einschätzen, wie fit sie sich selbst sehen und welche Rolle KI inzwischen in ihrem Arbeitsalltag spielt. Dafür befragte der IT-Dienstleister 400 Führungskräfte aus der deutschen Wirtschaft.

Zentrale Ergebnisse der Umfrage

Unternehmen warten auf "GenAI made in Europe": Die Befragten senden ein klares Signal für den Bedarf an europäischen Alternativen vor allem zu US-Anbietern. Für 71 Prozent ist es wichtig oder sehr wichtig, dass die GenAI-Anwendungen, die ihr Unternehmen nutzt oder nutzen könnte, in der Europäischen Union entwickelt wurden. Damit zeigen sie ein großes Bewusstsein für digitale Souveränität und den starken Wunsch, sich nicht von außereuropäischen Anbietern abhängig zu machen.

Regulierung ist ein notwendiges Instrument: Die Mehrheit der Befragten befürwortet eine stärkere Regulierung von KI-Anwendungen wie ChatGPT: 48 Prozent stimmen dem "eher" zu, 20 Prozent sogar "voll und ganz". Diese Zahlen zeigen, dass Unternehmen Regulierung nicht nur akzeptieren, sondern von vielen als notwendiges Instrument angesehen wird, um verantwortungsvoll mit KI umzugehen und mögliche Risiken zu kontrollieren.

GenAI-Stimmung in Deutschland hellt sich auf: Die Befragten schätzen die Vorbereitung der deutschen Wirtschaft auf GenAI deutlich besser ein als im vergangenen Jahr. 31 Prozent bewerten sie aktuell als gut oder sehr gut – gegenüber 11 Prozent im Jahr 2024. Die Schattenseite: Jeder Dritte bewertet die Situation auch im Jahr 2025 nur als ausreichend oder gar mangelhaft.

GenAI-Fitness der Unternehmen steigt: Auch sich selbst sehen die Unternehmen inzwischen besser auf GenAI vorbereitet. Der Anteil der Firmen, die sich gut oder sehr gut gerüstet fühlen, stieg gegenüber dem Vorjahr von 31 Prozent auf 50 Prozent. Auf der strategischen Ebene kommt GenAI aber noch relativ zaghaft in den Unternehmen an. 59 Prozent haben eine KI-Strategie entwickelt – und 18 Prozent von diesen Unternehmen berücksichtigen dabei nur klassische KI.

Bedarf an europäischen Lösungen

"Deutsche Unternehmen fühlen sich immer besser für generative KI aufgestellt. Das ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Akzeptanz dieser Technologie. Mit Blick auf strategische Nutzung besteht aber noch erheblicher Nachholbedarf", kommentiert Benedikt Bonnmann, Mitglied des Vorstands der Adesso SE und verantwortlich für das KI-Geschäft. "Der Report macht auch den Bedarf an europäischen Lösungen sichtbar. Die Unternehmen warten auf Lösungen aus der EU, die das Zeug haben, sichere und ethische GenAI-Anwendungen zu werden."

Die Studie "GenAI Impact Report" wurde im Auftrag von Adesso durch das Marktforschungsunternehmen "Heute und Morgen" erstellt. Hierzu befragten die Marktforscher im Februar 2025 insgesamt 400 Führungskräfte in Deutschland zu GenAI und ChatGPT.

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