Umfrage: 93 Prozent nutzen ungenehmigte KI-Tools
Die Untersuchung bezieht sich zwar auf den US-Markt, lässt aber Rückschlüsse zu: Die Studie ergab, dass Führungskräfte und Manager häufig nicht genehmigte KI-Tools bei der Arbeit verwenden – 93 Prozent von ihnen räumen ein, diese zu nutzen.
Die vom US-Medienunternehmen Cybernews durchgeführte Umfrage unter 1.003 Arbeitnehmern in den USA fokussiert den Einsatz von KI-Tools. Ziel war es herauszufinden, wie KI-Tools bei der Arbeit eingesetzt werden. Das bemerkenswerte Ergebnis: Ausgerechnet diejenigen, die eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen und der Sicherheit des Unternehmens Priorität einräumen sollten, scheinen in Bezug auf den Einsatz von KI bei der Arbeit am unverantwortlichsten zu sein.
"Wenn Mitarbeiter nicht genehmigte KI-Tools für ihre Arbeit nutzen, gibt es keine Möglichkeit zu wissen, welche Art von Informationen mit ihnen geteilt werden. Da Tools wie ChatGPT das Gefühl vermitteln, mit einem Freund zu chatten, vergessen die Menschen, dass diese Daten tatsächlich mit dem Unternehmen hinter dem Chatbot geteilt werden", warnt Cybernews-Sicherheitsforscher Mantas Sabeckis.
Lascher Umgang bei der KI-Nutzung
Laut der Umfrage neigen Manager und Führungskräfte auch dazu, ihren Teams die Verwendung nicht genehmigter KI-Tools für die Arbeit zu gestatten – 57 Prozent der Mitarbeiter, die nicht genehmigte KI-Tools verwenden, hatten die Zustimmung ihrer Vorgesetzten. Dies zeigt, dass Unternehmen nicht genug Anstrengungen unternehmen, um das Bewusstsein für die Risiken einer unverantwortlichen KI-Nutzung zu schärfen. Allerdings sind sich fast neun von zehn Mitarbeitenden durchaus darüber bewusst, dass die KI-Nutzung Risiken birgt.
Die Studie verdeutlicht, dass es zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern immer noch viele Missverständnisse oder aber eine mangelhafte Kommunikation in Bezug auf KI-Tools gibt. Viele Unternehmen haben keine offiziellen Richtlinien für den Einsatz von KI, und die Mitarbeiter geben zu, dass sie sensible Informationen mit KI-Tools teilen. Da viele dieser KI-Tools letztendlich Kundendaten preisgeben, könnten Tausende von Unternehmen gefährdet sein. In diesem Zusammenhang hat IBM kürzlich bekannt gegeben, dass Schatten-KI (die Verwendung nicht genehmigter KI-Tools am Arbeitsplatz) die Kosten einer Datenpanne um durchschnittlich 670.000 US-Dollar erhöhen kann.
Wichtigste Ergebnisse der Cybernews-Studie:
- 59 % der Mitarbeiter verwenden KI-Tools, die von ihrem Arbeitgeber nicht genehmigt wurden.
- 75 % der Mitarbeiter, die nicht genehmigte KI-Tools verwenden, haben möglicherweise sensible Informationen mit KI-Anbietern geteilt.
- Führungskräfte und leitende Angestellte verwenden am häufigsten nicht genehmigte KI-Tools am Arbeitsplatz.
- 89 % der Mitarbeiter sind sich der mit KI-Tools verbundenen Risiken bewusst.
- 23 % der Arbeitgeber verfügen über keinerlei Richtlinien für die Verwendung von KI am Arbeitsplatz
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