Snowflake: Amy Kodl ersetzt Channel-Chef Chris Niederman
Weniger als ein halbes Jahr nach seiner Berufung zum Channel-Chef verlässt Chris Niederman Snowflake. Seine Nachfolgerin wird Amy Kodl, die zuletzt für die globalen Systemhauspartnerschaften verantwortlich war.
Amy Kodl ist laut einem Unternehmenssprecher seit Donnerstag die neue Channel-Chefin von Snowflake. Als Senior Vice President of Channels and Alliances soll sie das schnell wachsende Partner-Ökosystem weiter ausbauen und entwickeln. Ihr Vorgänger Chris Niederman, der die Position erst im Juli übernommen hatte, hat das Unternehmen verlassen, wie der Sprecher gegenüber CRN bestätigte.
Kodl ist im Snowflake-Channel verwurzelt. Als Leiterin des Bereichs Global System Integrator (GSI) und Americas Alliances betreut sie seit rund zwei Jahren bereits die größten Systemhauspartner des Daten-Cloud- und KI-Anbieters und schmiedet strategische Allianzen am Heimatmarkt. Im Frühjahr war sie nach dem Abschied von Channel-Chef Tyler Prince schon für knapp drei Monate Interim-Leiterin für den Gesamtbereich Allianzen und Vertriebskanäle, bis Niederman als offizieller Nachfolger von Prince antrat. Bevor Kodl 2023 zu Snowflake kam, arbeitete sie laut ihrem LinkedIn-Profil etwa 13 Jahre lang bei Salesforce und verließ das Unternehmen mit dem Titel SVP für Partner Alliance Management.
"Amy hat sich in den letzten zwei Jahren als Vice President of GSIs and Americas Alliances bewährt und konnte enge Beziehungen zu unseren Partnern aufbauen, was zu einem reibungslosen Übergang und weiterem Wachstum beitragen wird", erklärte ein Sprecher von Snowflake gegenüber CRN in einer E-Mail. "Chris Niederman hat Snowflake aus persönlichen Gründen verlassen. Wir danken ihm für seine Verdienste um das Unternehmen."
Niederman war nach mehr als elf Jahren bei Amazon Web Services zu Snowflake gekommen, das sich zu einem wichtigen ISV-Partner für den Cloud-Konzern entwickelt hat. Wie Snowflake diese Woche mitteilte, haben seine Verkäufe über den AWS Marketplace im Kalenderjahr 2025 erstmals die Marke von 2 Milliarden US-Dollar überschritten und damit das Transaktionswachstum über diesen Marktplatz im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Kurz zuvor war Snowflake von AWS im Rahmen der jährlichen AWS re:Invent-Konferenz mit 14 Partner-Awards bedacht worden, unter anderem in den Kategorien "Data & Analytics", "GenAI Tools" und "Infrastructure Partner of the Year".
Eine wichtige Basis dieses Erfolgs ist das rasante Wachstum des weltweiten Partner-Ökosystems von Snowflake. Allein in den letzten 12 Monaten stieg die Anzahl der Partner um weitere 30 Prozent auf nunmehr 12.600 Partner.
Snowflake Q3: Anleger trotzt Aufschwung enttäuscht
Snowflake hat am Mittwoch zudem die Ergebnisse für sein vergangenes Geschäftsquartal bekannt gegeben. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 von Snowflake, das am 31. Oktober endete, erzielte der Anbieter demnach einen Produktumsatz von 1,16 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gesamtumsatz für das Quartal belief sich auf 1,21 Milliarden US-Dollar, 37 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dazu hat der Anbieter verbleibende Leistungsverpflichtungen in Höhe von insgesamt 7,88 Milliarden US-Dollar in den Büchern stehen, was ebenfalls einem Anstieg von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Während der Telefonkonferenz am Mittwoch hob CEO Sridhar Ramaswamy die wachsende Dynamik mit Partnern hervor – nicht nur mit anderen Anbietern, sondern auch mit globalen Systemintegratoren. Ramaswamy sagte, dass Accenture – die Nummer 1 auf der CRN-Liste der 500 führenden Lösungsanbieter 2025 – eine Snowflake Business Group ins Leben gerufen hat, die sich verpflichtet hat, über 5.000 Fachleute in Snowflake-Lösungen zu schulen, um gemeinsamen Kunden zu helfen, den Wert von KI schneller zu realisieren.
"Durch die Vertiefung unserer strategischen Partnerschaften mit den weltweit führenden Cloud-Dienstleistern, KI-Modellentwicklern, SaaS-Anbietern und globalen Systemintegratoren erschließen wir unseren Kunden neue Ebenen der Leistung, Zugänglichkeit und KI-gestützten Erkenntnisse und erweitern gleichzeitig den Wert und die Wirkung der Snowflake-Plattform in der gesamten Branche", sagte der CEO laut einem Transkript während der Telefonkonferenz.
Die Aktie des Unternehmens ist seit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen am Mittwoch um etwa 9 Prozent gefallen und wurde am Freitagnachmittag (US-Ostküstenzeit) bei etwa 227 US-Dollar pro Aktie gehandelt.
Das Unternehmen übertraf im dritten Quartal die Produktumsatzprognose mit 2,3 Prozent gegenüber dem gleitenden Vierquartalsdurchschnitt von 3,6 Prozent nur geringfügig, was die Anleger trotz solider Prognosen und einer Beschleunigung des RPO enttäuschte, so William Blair in einem Bericht am Donnerstag. Die Investmentfirma bekräftigte ihre Zuversicht, dass Snowflake eine langfristige Strategie verfolgt, um eine umfassende Datenplattform zu werden, die sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Datenanwendungsfälle unterstützt.
Die Prognose von Snowflake für den Produktumsatz im vierten Quartal lag etwa 13,4 Millionen US-Dollar über den Erwartungen der Wall Street und entspricht einem Wachstum von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die operative Marge blieb jedoch um 135 Basispunkte hinter den Erwartungen zurück. Die aktualisierte Prognose für den Produktumsatz im Gesamtjahr 2026 mit einem Wachstum von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet laut William Blair eine Steigerung von 51 Millionen US-Dollar gegenüber der vorherigen Prognose von Snowflake.
Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com
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