SAP sieht weiteres Wachstum im Cloud-Geschäft - trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten

Für das zweite Quartal 2025 meldet Software-Riese SAP ein Wachstum bei den Einnahmen aus seinem aktuellen Cloud-Auftragsbestand, darunter die Verkäufe seiner Flaggschiff-ERP-Suite und der im Februar eingeführten Business Data Cloud. Der Gewinn stieg um 91 Prozent.

Software-Riese SAP verzeichnete im zweiten Quartal 2025 zum Enden Juni trotz globaler Handelsunsicherheiten und "verlängerter Verkaufszyklen" im öffentlichen und industriellen Fertigungssektor vor allem in den USA ein starkes Umsatz- und Cloud-Wachstum. Seine Umsatzprognose für 2025 bekräftigte Europas größter Softwarekonzern - einschließlich der Prognose für SAPs Cloud-Umsatzwachstum von 26 bis 28 Prozent auf 21,6 bis 21,9 Mrd. Euro.

"Die Unsicherheit auf den globalen Märkten seit Anfang des Jahres bleibt bestehen, aber SAP hat für die zweite Hälfte des Jahres 2025 in fast allen Märkten und Regionen eine ausgezeichnete Pipeline", so SAP-CEO Christian Klein während einer Telefonkonferenz am Dienstagnachmittag.

Klein räumt ein, dass SAP beim Abschluss von Verträgen "verlängerte Genehmigungsprozesse auf Kundenseite" beobachte, "beispielsweise im öffentlichen Sektor der USA und bei Herstellern, die von Zöllen betroffen sind, so der CEO. SAP sei "für die zweite Hälfte des Jahres 2025 und für das kommende Jahr sehr gut aufgestellt".

Kleins Aussagen bestätigt CFO Dominique Assam in der Telefonkonferenz. Die Führungskräfte von SAP hätten "das allgemeine wirtschaftliche Umfeld im Auge behalten, einschließlich geopolitischer Entwicklungen, insbesondere der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf die Handelspolitik, die zu verlängerten Verkaufszyklen in bestimmten Sektoren wie dem öffentlichen Sektor in den USA und der industriellen Fertigung beigetragen hat".

SAP würde die noch offenen Abschlüsse "aber letztendlich gewinnen", so CEO Klein. "Kein Geschäft mit einem verlängerten Verkaufszyklus geht verloren", sagt er. "Die Pipeline ist da, und wir verlieren diese Geschäfte nicht. Wir müssen nur sorgfältiger bei der Verwaltung der Abschlusspläne vorgehen und noch näher an den Kunden sein, von denen wir diese Geschäfte erhalten."

SAP berichtet, dass im zweiten Quartal der "aktuelle Cloud-Auftragsbestand", also die vertraglich zugesicherten Cloud-Umsätze, die voraussichtlich in den nächsten 12 Monaten realisiert werden, um 28 Prozent auf 18,5 Mrd. Euro gestiegen seien. Der Cloud-Umsatz im zweiten Quartal legte ebenfalls um 28 Prozent zu - auf 5,13 Mrd. Euro. SAP Cloud ERP Suite erlöse im Berichtszeitraum Erlöse von 4,42 Mrd. Euro, ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Klein sagte, dass viele der im zweiten Quartal (Ende 30. Juni) abgeschlossenen Verträge die kürzlich von SAP eingeführte Business Data Cloud umfassten, die die Databricks Data Intelligence Platform integriert. Beide Hersteller hatten sich zu einer strategischen Allianz zusammengeschlossen."Die Pipeline für die Business Data Cloud steigt rasant", so Klein.

Für das zweite Quartal insgesamt meldete SAP einen Umsatz von 9,03 Mrd. Euro, ein Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern im zweiten Quartal belief sich auf 1,75 Mrd. Euro, ein Plus von 91 Prozent.

Mit der Aktienkursentwicklung kann SAP-Chef Klein nicht zufrieden sein. Die SAP-Aktie zeigt im Vergleich zum Deutschen Aktienindex deutliche Schwächen. Während der DAX seit Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent zulegte, stiegen die SAP-Papiere nur um rund 6,5 Prozent.

Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com.

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