N-able-Chef sieht Kaseya-CEO-Ausstieg als Chance: "Wir werden nicht nachlassen"
N-able-Chef John Pagliuca sieht Unsicherheiten bei seinem schärften Wettbewerber, nachdem dessen CEO Fred Voccola zurücktrat. N-able will er im hart umkämpften Softwaremarkt für das Managed Service-Geschäft noch stärker aufstellen, wie er im CRN-Interview sagt.
Während sich der MSP-Markt weiterentwickelt, würden die strategischen Investitionen und die stabile Führung von N-able einen erfrischenden Kontrast zu den Instabilitäten bei anderen großen Anbietern bieten. Das ist die Botschaft von John Pagliuca, CEO von N-able, an MSPs. Der Zeitpunkt ist geschickt gewählt, denn der überraschende CEO-Wechsels bei N-able Wettbewerber Kaseya hat die MSP-Community durchaus schockiert.
"Für MSPs, die nach langfristigen, skalierbaren Lösungen suchen, liegt der Fokus von N-able weiterhin auf erstklassigen Tools und Kundenwachstum. Wir schaffen die Voraussetzungen für den Erfolg im Jahr 2025 und darüber hinaus", äußert sich Pagliuca gegenüber CRN.
Und der N-able-Chef kündigt eine Verdopplung des Engagements von N-able für MSPs an, just nachdem Kasey-CEO Fred Voccola sich nach 10 Jahren an der Spitze des Softwareherstellers für das IT-Management seinen Rückzug ankündigte.
Pagliuca sagt, dass N-able die Dinge anders angehe. "Mit jedem Wandel setzt eine Pause ein, während der Unternehmen ihre Strategie und Führung überdenken. Das kann zu Unsicherheiten führen", sagt der N-able-Chef und legt nach: "Während andere sich Gedanken machen, machen wir weiter. Wir werden nicht nachlassen. Im Gegenteil, wir legen noch zu. Die Übernahme von Adlumin war ein strategischer Schritt, um sicherzustellen, dass wir die besten Sicherheitslösungen für MSPs und IT-Abteilungen anbieten, insbesondere auf dem Weg ins Jahr 2025. Auch wenn es andernorts einige Unsicherheiten geben mag, konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden Wachstum und exzellenten Service zu bieten".
Er fügte hinzu, dass N-able einen Erfolgspfad für seine Partner aufbaue, denn es sind die Partner, die ein wichtiger Teil der Dynamik des Anbieters seien. "Ich sage es noch einmal: Unsere Partner sind die geheime Zutat für den Schutz unseres globalen Mittelstands".
CRN sprach mit Pagliuca über die Neubesetzung des CEO-Postens beim Wettbewerber Kaseya und mögliche Schlussfolgerungen. Über die sich verändernde MSP-Landschaft und darüber, wie N-able sich positioniert, 2025 und darüber hinaus wachsen will.
CRN: Was war Ihre erste Reaktion auf Fred Voccola Rücktrittsankündigung als CEO von Kaseya? Wie wirkt sich das Ihrer Meinung nach auf die Branche aus?
John Pagliuca: Ich würde nicht sagen, dass sein Rücktritt völlig überraschend ist. Die Branche war schon immer in Bewegung, man hört hin und wieder Gerüchte. In letzter Zeit gab es eine Menge Veränderungen. Für uns bei N-able lag der Schwerpunkt eher auf der Erweiterung unserer Fähigkeiten. Wir haben daran gearbeitet, Übernahmen wie die von Adlumin zu integrieren. Wir haben zudem einige fantastische Führungspersönlichkeiten eingestellt, die über fundierte Kenntnisse im Bereich Cybersicherheit verfügen. Unser Team verfügt über ein solides Fundament, mit Leuten wie Frank Coletti, der seit über 20 Jahren bei uns ist. Während also andere Unternehmen mit instabilen Führungspositionen zu kämpfen haben, vertrauen wir auf die Stabilität unseres Teams und unsere Fähigkeit, den Kurs zu halten.
Sie sehen Instabilität bei Kaseya und anderen Unternehmen. Woran machen Sie das fest in einem doch sehr breiten MSP-Markt?
Pagliuca: Ich denke, dass die Branche reifer wird und damit auch andere Führungsqualitäten gefragt sind. Als ich in der Tech-Branche anfing, waren die Unternehmen viel kleiner, aber jetzt skalieren sie schnell und das erfordert Führungskräfte, die mit der steigenden Größe Erfahrung haben. Bei N-able haben wir eine gute Mischung aus Branchenveteranen und Mitarbeitenden mit Erfahrung in großen, milliardenschweren Unternehmen. Leute, die gesehen haben, was es braucht, um zu skalieren und zu wachsen. Das ist nicht nur für uns wichtig, sondern auch für MSPs. Während sie wachsen, werden sie an Wendepunkte stoßen und brauchen eine Führung, die diese Übergänge bewältigen kann. Das ist es, was wir anbieten wollen: Begleitung durch die nächste Wachstumsphase.
Glauben Sie, dass die Führungswechsel in der Branche eine Chance für Unternehmen wie N-able sind? Insbesondere im Hinblick auf langfristige Beziehungen und hervorragenden Service?
Pagliuca: Auf jeden Fall. Nach jedem Wandel setzt eine Pause ein und Unternehmen beginnen ihre Strategie und Führung zu überdenken. Das kann zu Unsicherheiten führen. Während andere sich Gedanken machen, machen wir weiter. Wir werden nicht nachlassen, im Gegenteil: wir legen noch zu. Die Übernahme von Adlumin war ein strategischer Schritt, um sicherzustellen, dass wir die besten Sicherheitslösungen für MSPs und IT-Abteilungen anbieten, insbesondere auf dem Weg ins Jahr 2025. Auch wenn es andernorts einige Unsicherheiten gibt, konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden Wachstum und exzellenten Service zu bieten.
Apropos Übernahme von Adlumin: Wie hilft die Mischung aus neuer Führung und Kontinuität bei N-able dem Unternehmen, sich in der MSP-Landschaft zurechtzufinden?
Pagliuca: Es geht vor allem darum, viele Ideen einzubringen. Mit der neuen Führung von Adlumin bringen wir neue Perspektiven ein, insbesondere im Bereich der Cybersicherheit. Unser Chief Strategy Officer verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Cybersicherheit. Dieses Fachwissen ist von entscheidender Bedeutung, wenn wir unsere Produkt- und Serviceangebote weiterentwickeln, um die Anforderungen von MSPs zu erfüllen. Unser Team vereint nun Branchenveteranen mit frischen Köpfen. Die Gedankenvielfalt fördert Innovation. Wir bauen gemeinsam etwas Stärkeres auf: jedes Teil bringt seine eigene Stärke ein, zusammen schaffen die Einzelteile etwas Widerstandsfähigeres.
Sehen Sie angesichts der jüngsten Führungswechsel bei Unternehmen wie Kaseya und Connectwise, dass sich mehr MSPs an N-able wenden?
Pagliuca: Es ist noch zu früh, um das zu sagen, aber wir führen definitiv jeden Tag mehr Gespräche mit MSPs. Viele von ihnen nutzen N-able bereits, aber andere evaluieren Optionen. Da MSPs skalieren, wollen sie Anbieter, die mit ihnen wachsen können. Es gibt eine echte Chance für uns, diese Marktanforderungen zu treffen. Wir konzentrieren uns auf die Bereitstellung von Tools und Support. Beides benötigen MSPs, um ihr Geschäft auszubauen. Der Markt entwickelt sich weiter, MSPs suchen nach einem Anbieter, der ihnen bei der sicheren und effektiven Skalierung helfen kann.
Was sagen Sie Kaseya-Partnern, die N-able als Alternative in Betracht ziehen?
Pagliuca: Wenn Sie einen langfristigen Partner suchen, der sich auf erstklassige Lösungen und die Zukunftssicherheit Ihres Unternehmens konzentriert, dann ist N-able die richtige Wahl. Wir glauben an ein offenes Ökosystem, in dem wir mit Technologien von Drittanbietern zusammenarbeiten, um die besten Lösungen für MSPs anzubieten. Wir sind kein geschlossenes System, sondern konzentrieren uns auf das, was für unsere Partner am besten ist, und helfen ihnen, ihr Geschäft auszubauen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Partner sind, der Sie bei der Skalierung, dem Aufbau Ihres Umsatzwachstums und der Differenzierung Ihrer Services unterstützt, sind Sie bei N-able genau richtig.
Die N-able Empower findet dieses Jahr im April in Berlin statt. Können Sie schon einen Ausblick auf die wichtigsten Ankündigungen geben, die auf der Konferenz gemacht werden?
Pagliuca: Wir konzentrieren uns auf ein paar Schlüsselbereiche: Cybersicherheit, Compliance und die nächste große Chance, nämlich KI. Im Jahr 2025 werden MSPs Themen monetarisieren können, die früher nur Teil des Hype-Zyklus waren, wie KI und fortschrittliche Sicherheitstools. Die Zeit zum Handeln ist jetzt gekommen, und wir sind bereit, unsere Partner dabei zu unterstützen, diese Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Wir treiben die Entwicklung von KI und Cybersicherheit voran und werden mehr darüber berichten, wie MSPs diese Technologien zur Umsatzsteigerung nutzen können. Es ist eine aufregende Zeit für die Branche. Wir freuen uns darauf, unsere MSP-Partner dabei zu unterstützen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation CRN USA.
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