Intel wird zum potenziellen Übernahmeziel von Broadcom und TSMC

Während der US-Infrastrukturgigant Broadcom den Kauf von Intels Chip-Design-Geschäft ins Auge fasst, erwägt der taiwanesische Chip-Fertiger TSMC mehreren Berichten zufolge eine teilweise oder vollständige Übernahme von Intels Chip-Produktionsgeschäft.

Mehreren Medienberichten zufolge ist Intel ein potenzielles Übernahmeziel für den US-Infrastrukturgiganten Broadcom und den taiwanesischen Chip-Giganten TSMC geworden.

Der jüngste Bericht des Wall Street Journal vom Samstag besagt, dass Broadcom informell mit seinen Beratern über ein Gebot für Intels Chipdesign-Geschäft gesprochen habe, das seine Core- und Xeon-CPUs für PCs bzw. Server umfasst.

Broadcom würde ein solches Vorgehen jedoch nur dann in Erwägung ziehen, wenn ein anderes Unternehmen den Chip-Herstellungsbereich von Intel, Intel Foundry, übernehmen würde, so die Zeitung, die sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen beruft.

Unabhängig davon hat TSMC "die Kontrolle über einige oder alle Chipfabriken von Intel geprüft", so das Wall Street Journal. Bloomberg berichtete am vergangenen Freitag, dass TSMC sich möglicherweise auf Intels Fabrikationsanlagen, kurz Fabs, in den Vereinigten Staaten konzentriere Intel, Broadcom und TSMC reagierten am Sonntagmorgen nicht auf Anfragen zur Stellungnahme.

Das Wall Street Journal, Bloomberg und die New York Times berichteten, dass dieser Deal über ein Konsortialmodell zustande kommen könnte. Laut Bloomberg könnte dies bedeuten, dass andere Chipdesigner eine Beteiligung an Intels Produktionsgeschäft erhalten. Der New York Times zufolge könnte ein Konsortialgeschäft auch Private-Equity-Firmen einbeziehen.

Strippenzieher US-Regierung

Alle drei Nachrichtenmedien berichteten, dass TSMC - der größte Konkurrent von Intel Foundry als Auftragsfertiger mit fortschrittlichen Fähigkeiten - das potenzielle Geschäft auf Anregung der Trump-Regierung angestrebt habe.

Ein Beamter des Weißen Hauses sagte jedoch gegenüber dem Wall Street Journal und Bloomberg, dass Präsident Trump ein ausländisches Unternehmen, das die Fabriken von Intel besitzt, wahrscheinlich nicht unterstützen würde.

Die New York Times berichtete am Freitag, dass Intels Interim Executive Chairman Frank Yeary mit der Trump-Administration und TSMC-Führern über das Geschäft gesprochen habe, das Intels Chip-Produktionsgeschäft von seinem Chip-Design-Geschäft trennen würde.

Die New York Times schrieb, dass sich die Übernahme auf die Produktionsstätten von Intel in den USA beschränken würde, aber auch die Fabriken des Halbleiterriesen in anderen Ländern, wie Irland und Israel einschließen könnte.

Zu Intel gibt es bereits seit einigen Monaten Übernahmegerüchte angesichts der wachsenden finanziellen Herausforderungen, die den Halbleitergiganten im vergangenen August dazu veranlassten, einen 10-Milliarden-Dollar-Kostensenkungsplan anzukündigen. Intel will mehr als 15.000 Arbeitsplätze abbauen.

Die zunehmenden Herausforderungen des Chipherstellers sowie die Übernahmegerüchte haben die Frage aufgeworfen, ob Intel eine Aufspaltung seiner Geschäftsbereiche in Chipherstellung und Chipdesign in separate Unternehmen in Betracht ziehen würde.

Auf einer Investorenkonferenz im Dezember sagte der interimistische Co-CEO von Intel, David Zinsner, der auch Finanzchef des Unternehmens ist, dass diese Idee eine Möglichkeit wäre: "Wird es jemals eine vollständige Trennung geben? Ich denke, das ist eine offene Frage für einen anderen Tag".

Schon bevor Gerüchte über eine Übernahme aufkamen, hatte Intel Schritte unternommen, um seine Chipfertigung, Intel Foundry, intern von seinem Chipdesign-Geschäft zu trennen, das jetzt unter dem Namen Intel Products bekannt ist. Letzterer Teil wird von Intels anderem Interims-CEO, Michelle Johnston Holthaus, geleitet.

Auf der gleichen Investorenkonferenz vor zwei Monaten verwies Zinsner auf Intels Schritt, Intel Foundry in eine unabhängige Tochtergesellschaft umzuwandeln, und sagte, dass der Geschäftsbereich ein eigenes operatives Board und ein eigenes ERP erhalten werde.

"Das ist bereits im Gange. Das wird geschehen, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Meilensteine für diese Trennung festlegen", sagte er.

Dieser Artikel erschient zuerst bei unserer Schwesterpublikation CRN USA.

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