Igel übernimmt Stratodesk - Endpoint-Computing-Fähigkeiten gestärkt
Thin Client-Spezialist Igel aus Bremen kauft den auf Enterprise-OS spezialisierten Software-Anbieter Stratodesk. Kunden würden von dem "sichersten Client-Betriebssystem der Branche" profitieren, so Igel-CEO Klaus Oestermann. Die Suche nach einem Ersatz für VMware und Citrix komme Igel zugute, der Anbieter "wächst wie wild", so Oestermann.
Igel Technology hat den Mitbewerber Stratodesk übernommen, einen Anbieter von Endpunkt-Betriebssystemen. Stratodesk, 2010 von Emanuel Pirker in Österreich gegründet, hat sich auf die Entwicklung eines Enterprise-Betriebssystems spezialisiert, die auf Thin Clients und Raspberry Pi-Computer laufen. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in San Franciso.
Durch die Übernahme erweitert Thin Client-Anbieter Igel seinen Kundenstamm und seine Kompetenzen in den Bereichen Endpunktsicherheit und Endbenutzer-Computing (EUC), wie die Bremen mitteilten. Igel plant, seine Kunden "in den kommenden Wochen" über Migrationspläne und Supportprogramme zu informieren – was für Lösungsanbieter neue Geschäftsmöglichkeiten bedeuten könnte. Die finanziellen Bedingungen der Transaktion wurden von den Unternehmen nicht bekannt gegeben.
"Diese Übernahme spiegelt die anhaltende Dynamik von Igel auf dem Markt für Endpunkt-Betriebssystemplattformen wider“, sagte Igel-CEO Klaus Oestermann (Bild oben) in einer Erklärung. "Stratodesk-Kunden werden von dem sichersten Client-Betriebssystem der Branche, der Endpunkt-Management-Lösung und unserem Adaptive Secure Desktop profitieren, wodurch ihre Endpunktsicherheit, Ausfallsicherheit und Kosteneffizienz erheblich verbessert werden."
Laut Igel hat der Anbieter weltweit etwa 1.500 Partner. Stratodesk hat laut der CRN USA 2025 Channel Chief- Liste etwa 400 Vertiebspartner.
Emanuel Pirker, Gründer und CEO Stratodesk, sagte, der Deal "gewährleistet unseren Kunden den Zugang zum leistungsstärksten und sichersten Endpunkt-Betriebssystem, einer zukunftssicheren Lösung für den Übergang zu cloudbasierten Arbeitsplätzen. Wir sind zuversichtlich, dass die Technologie, das Fachwissen und der kundenorientierte Ansatz von Igel unseren Kunden und Partnern den bestmöglichen Weg in die Zukunft bieten werden", sagte Pirker in der Erklärung.
Alternative zu VMware und Citrix
Die Vereinbarung kommt inmitten einer Flut von Aktivitäten im Bereich EUC und Virtualisierung zustande, da Kunden von Lösungsanbietern weiterhin mit Arbeitsrichtlinien für hybrides Artbeiten und wachsenden Cybersicherheitsbedrohungen konfrontiert sind. Teils massive Preisänderungen bei Unternehmen wie VMware und Citrix haben Lösungsanbieter und ihre Kunden dazu veranlasst, frühere Investitionen zu überdenken und zu prüfen, welche Plattformen in einer sich ständig verändernden Technologielandschaft am zuverlässigsten sind, ohne das die Budges gesprengt werden. Igel profitiere davon, dass Kunden Alternativen zu bisherigen Herstellern von Virtualisierung suchen. "Wir wachsen wir wild", sagte Oestermann zu CRN vergangenen Februar.
Lösungsanbieter bewegen ihre Kunden auch dazu – oder bereiten sie darauf vor –, auf das Betriebssystem Windows 11 von Microsoft umzusteigen, da der Support für Windows 10 kommenden Oktober ausläuft, was auch zu Kundengesprächen über die sicheren Betriebssystemprodukte von Igel und Stratodesk führt.
Anfang dieses Jahres erklärte Oestermann in einem Interview mit CRN, dass er Igel stärker in den Bereich der Betriebstechnologie und der Internet-of-Things-Geräte vorantreiben will, während er die Welle des Kundeninteresses an Unternehmensbrowsern, präventiven Sicherheitsmodellen und anderen Trends nutzt, die dem Anbieter und seinen Lösungsanbietern mehr Geschäft bringen sollen.
Beide Unternehmen haben auch in die organische Entwicklung ihrer Technologie investiert. Im April startete Stratodesk sein Programm für industrielle Betriebstechnologie, das Partnern im Bereich OT-Hardware und industrielle Automatisierungssoftware Sicherheit und Verwaltung für Endpunkt-Betriebssysteme bietet.
Im März gab Igel bekannt, dass es nun Zscaler Zero Trust Browser, Zscaler Client Connector und Palo Alto Networks Prisma Access auf IGEL OS 12 unterstützt. Außerdem brachte das Unternehmen einen Managed Hypervisor zur Unterstützung von Legacy-Anwendungen in modernen Umgebungen und ein Universal Management Suite-as-a-Service (UMSaaS)-Angebot auf den Markt, neben anderen Innovationen.
2021 kaufte die Private-Equity-Gesellschaft TA Associates Igel. Zu den weiteren Investitionen von TA gehören Appfire, Confluence, IFS, TierPoint und Veracode.
Der Artikel erschien zuerst bei unserem Schwesterportal crn.com.
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