Blackwell Ultra mit 62 Prozent Wachstum sorgt für Rekordumsatz bei Nvidia
Der Rekordumsatz von Nvidia bei KI-Chips im Rechenzentren wurde vor allem durch die Blackwell Ultra GPU-Plattform getrieben. Die Anfang dieses Jahres vorgestellte GPU ist laut Nvidias-CFO Colette Kress "jetzt unsere führende Architektur in allen Kundenkategorien".
Die mit Spannung erwarteten Quartalszahlen von Nvidia veröffentlichte der Chiphersteller am Mittwoch nach US-Börsenschluss und enttäuschte die Börse nicht. Im Xetra-Handel am Donnerstagfrüh legt die Aktie von Nvidia um über sechs Prozent zu. Das Unternehmen hatte einen Rekordumsatz von 57 Mrd. US-Dollar veröffentlicht, was einem Anstieg von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Erlöse gehen vor allem zurück auf den Verkauf der GPU-Plattformen Blackwell und Blackwell Ultra.
In seiner Gewinnmitteilung für das dritte Quartal gab der KI-Infrastrukturgigant außerdem bekannt, dass der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal um 23 Prozent auf 31,9 Mrd. Dollar gestiegen ist. Der Gewinn pro Aktie im Vergleich zum Vorjahr legte um 60 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal um 24 Prozent auf 1,30 US-Dollar zu – beides auf Non-GAAP-Basis.
"Die Nachfrage nach KI-Infrastruktur übertrifft weiterhin unsere Erwartungen. Wir sind ausverkauft, und unsere installierte GPU-Basis – sowohl die neue als auch die vorherigen Generationen, einschließlich Blackwell, Hopper und Ampere – ist voll ausgelastet", sagte Colette Kress, CFO von Nvidia, bei der Bekanntgabe der Ergebnisse am Mittwochabend nach US-Bösenschluss.
Der Quartalsumsatz von Nvidia lag laut Yahoo Finance etwa 1,9 Mrd. Dollar über der durchschnittlichen Schätzung der Wall-Street-Analysten, blieb jedoch um etwa 1,3 Mrd. Dollar hinter der höchsten Schätzung zurück. Der Gewinn pro Aktie lag 4 Cent über dem durchschnittlichen Konsens der Analysten, blieb jedoch ebenso weit hinter den höchsten Erwartungen zurück.
Im August schätzte das Unternehmen, dass es im dritten Quartal einen Umsatz von 54 Mrd. Dollar erwartet - plus/minus 2 Prozent.
Ausblick auf Q4 weiter positiv
Für das vierte Quartal rechnet Nvidia mit einem Umsatz von 65 Mrd. Dollar, plus/minus 2 Prozent. Im Mittel würde dies einem Anstieg von 65 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von 14 Prozent gegenüber dem Vorquartal entsprechen.
Die Wall Street reagierte positiv auf die Gewinne von Nvidia und ließ den Aktienkurs des Unternehmens im nachbörslichen Handel um mehr als 5,5 Prozent steigen.
Die Veröffentlichung erfolgte, nachdem Nvidia seit seinem letzten Quartalsbericht im August eine Reihe wichtiger Geschäfte – teilweise mit Investitionen des Unternehmens – mit mehreren großen und einflussreichen KI-Akteuren, darunter OpenAI, Anthropic, CoreWeave und xAI, bekannt gegeben hatte.
Umsatzverteilung im Detail
Der Großteil des Umsatzes von Nvidia im dritten Quartal stammt aus dem Rechenzentrumssegment, das im Jahresvergleich um 66 Prozent und im Quartalsvergleich um 25 Prozent auf einen Rekordwert von 51,2 Mrd. Dollar wächst und fast 90 Prozent des Gesamtumsatzes in diesem Zeitraum ausmacht.
Der Umsatz im Rechenzentrumsbereich wird hauptsächlich durch die Blackwell Ultra GPU-Plattform des Unternehmens getrieben, die laut Kress in ihrem Kommentar "jetzt unsere führende Architektur in allen Kundenkategorien" sei. Die Plattform brachte Nvidia Anfang dieses Jahres auf den Markt. Gleichzeitig verzeichnet die Blackwell-Architektur der vorherigen Generation "eine anhaltend starke Nachfrage".
Dadurch erzielte das Rechenzentrumssegment von Nvidia einen Rekordumsatz von 43 Mrd. Dollar, was einem Anstieg von 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 27 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Kress merkte an, dass die Bruttomargen des Unternehmens im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, da sich das Geschäftsmodell von der Bereitstellung der älteren "Hopper HGX-Systeme zu Blackwell-Komplettlösungen für Rechenzentren" verlagerte.
Im Bereich Netzwerke des Rechenzentrumssegments stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 162 Prozent und im Quartalsvergleich um 13 Prozent auf 8,2 Mrd. Dollar. Kress führte den massiven Umsatzsprung innerhalb von 12 Monaten auf die "Einführung und das anhaltende Wachstum" der NVLink-Computing-Fabric von Nvidia für seine Blackwell-basierten GB200- und Blackwell Ultra-basierten GB300-Systeme zurück.
Das sequenzielle Wachstum wurde laut Kress hingegen durch die XDR-InfiniBand-Produkte, NVLink- und Ethernet-Lösungen des Unternehmens vorangetrieben. Sie merkte an, dass "die Lieferzeiten und die Verfügbarkeit der Produkte im Vergleich zum Vorquartal variierten".
Der Umsatz von Nvidia im Gaming-Bereich erreichte im dritten Quartal 4,2 Mrd. Dollar, was einem Rückgang von 1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Während die Blackwell-basierte Gaming-GPU die Nachfrage im Jahresvergleich ankurbelte, führte das Unternehmen den Rückgang der sequenziellen Umsätze laut CFO auf die Lagerbestände der Vertriebskanäle zurück, die "vor der Weihnachtssaison ein normaleres Niveau erreicht haben".
Der Umsatz im Bereich professionelle Visualisierung von Nvidia stieg im dritten Quartal um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 26 Prozent auf 760 Mio. Dollar, was Kress auf die Einführung des DGX Spark Mini-PCs für KI-Entwickler und den wachsenden Absatz von Blackwell-GPUs zurückführte.
Der Umsatz im Automobilbereich stieg in diesem Zeitraum um 32 Prozent und um 1 Prozent gegenüber dem Vorquartal auf 592 Mio. Dollar. Nvidia sieht hier eine anhaltende Akzeptanz von Kunden, die die Chips in ihren Plattformen für autonomes Fahren einsetzen.
Der Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com.
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