AMD kauft KI-Startup MK1

Die Kombination aus der Software von MK1 und den Instinct-GPUs von AMD werde "präzises, kostengünstiges und vollständig nachvollziehbares Reasoning in großem Maßstab" ermöglichen, so ein AMD-Manager mit Blick auf den Prozess, der das Herzstück agentenbasierter KI-Workloads bildet.

(Foto: CRN)

AMD gab am Montag bekannt, dass es das KI-Software-Startup MK1 gekauft hat, das von zwei Veteranen von Elon Musks Firma Neuralink gegründet wurde. Der Kauf ist Teil einer laufenden Übernahmeserie, mit der AMD seine KI-Kapazitäten gegenüber Nvidia ausbauen will. Anush Elangovan, Corporate Vice President of Software Development bei AMD, schrieb in einem Blogbeitrag, dass der Chip-Designer die Übernahme des in Mountain View, Kalifornien, ansässigen Anbieters von Inferenz- und Unternehmens-KI-Software, abgeschlossen habe, um "die KI-Leistung und -Effizienz über den gesamten Stack hinweg zu verbessern". Elangovan, der 2023 durch eine frühere KI-Übernahme zu AMD kam, sagte, dass das MK1-Team der Artificial Intelligence Group von AMD beitreten werde, "wo ihre Technologie und ihr Fachwissen eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung unserer Hochgeschwindigkeits-Inferenz und unseres Unternehmens-KI-Stacks spielen werden".

MK1 wurde von Paul Merolla, Mitbegründer von Neuralink, ins Leben gerufen. Ihm zur Seite steht unter anderem Thong Wei Koh, ein ehemaliger Teamleiter bei Musks Firma, der sich dort auf die Verarbeitung neuronaler Signale des Gehirns konzentrierte, die Chip-Entwicklung sowie die Entwicklung von Algorithmen zur Dekodierung von Gehirnaktivitäten leitete. Weitere Teammitglieder sind ehemalige Ingenieure von Neuralink, Meta, Tesla und Apple.

Laut Elangovan konzentriert sich MK1 auf "Hochgeschwindigkeits-Inferenz und auf Reasoning basierende KI-Technologien, die für den großflächigen Einsatz optimiert sind" und auf AMD-Hardware laufen, die derzeit mehr als 1 Billion Token pro Tag verarbeitet. Ferner führte Elangovan aus, dass die Flywheel- und Comprehension-Engines von MK1 darauf ausgelegt sind, die Speicherarchitektur der Instinct-GPUs von AMD zu nutzen, die auf dem Markt für KI-Infrastruktur an Dynamik gewonnen haben, seit das Unternehmen einen Vertrag mit OpenAI über die Bereitstellung von 6 Gigawatt Instinct-basierter Infrastruktur im Rahmen einer strategischen Partnerschaft abgeschlossen hat.

Die Kombination aus der Software von MK1 und den Instinct-GPUs von AMD wird "präzises, kostengünstiges und vollständig nachvollziehbares Reasoning in großem Maßstab“ ermöglichen, fügte Elangovan hinzu und bezog sich dabei auf den Prozess, der im Zentrum der agentenbasierten KI-Workloads steht. "Gemeinsam werden wir die nächste Generation der Unternehmens-KI vorantreiben und es Kunden ermöglichen, komplexe Geschäftsprozesse zu automatisieren und neue Möglichkeiten in hochwertigen Anwendungen zu erschließen", schrieb er.

Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen veröffentlichte die Übernahme von MK1 eine Woche nachdem es berichtet hatte, dass es zusätzlich zu seinem 4,9 Milliarden Dollar schweren ZT-Systems-Deal seit Jahresanfang weitere 36 Millionen Dollar für Übernahmen ausgegeben hat, um seine KI- und Rechenzentrumskapazitäten zu erweitern. Zu diesen früheren Akquisitionen gehörten das Silizium-Photonik-Startup Enosemi, das AMD übernommen hat, um "eine Vielzahl von Photonik- und Co-Packaged-Optik-Lösungen für KI-Systeme der nächsten Generation zu unterstützen und zu entwickeln", das Compiler-Startup Brium, das das Unternehmen zur Bereitstellung "hochoptimierter KI-Lösungen" nutzt, sowie die technischen Mitarbeiter des KI-Chip-Startups Untether AI.

Die Bekanntgabe erfolgte, als AMD einen "starken" Umsatzsprung für seine CPUs im PC- und Serverbereich sowie für seine Instinct-Rechenzentrums-GPUs meldete, wodurch das Unternehmen im dritten Quartal einen Rekordumsatz von 9,2 Milliarden US-Dollar erzielen konnte. Wie CRN bereits berichtet hat, hat AMD in den letzten Jahren stark auf Übernahmen gesetzt, um seine GPU-, System- und Softwarekapazitäten im wachsenden Wettbewerb mit Nvidia auf dem Markt für KI-Infrastruktur auszubauen. Das Unternehmen hat seine größte Akquisition in diesem Jahr, ZT Systems, genutzt, um Rack-Scale-KI-Lösungen auf Basis seiner Instinct-GPUs zu entwickeln, und dieser Schritt hat maßgeblich dazu beigetragen, dass AMD große Kunden wie OpenAI für sich gewinnen konnte. Im Oktober verkaufte AMD die Fertigungseinheit von ZT Systems für 3 Milliarden US-Dollar an den US-amerikanischen Elektronikdienstleistungsriesen Sanmina weiter und behielt die Design- und Customer-Enablement-Teams des Unternehmens.

Dieser Artikel erschien zuerst bei unserer Schwesterpublikation crn.com

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