Teamviewer überrascht mit starkem Jahresendspurt

Kurz vor Jahresende konnte Remote-Softwareanbieter Teamviewer Aufträge mit Großkunden abschließen und damit seine Jahresprognose übertreffen. Auf den Gewinn schlagen die höher als erwarteten Einnahmen indes nicht durch.

Teamviewer Frontline ist eine Plattform, die Augmented-Reality-Geräte wie Datenbrillen verwaltet. Das Geschäft in diesem Bereich zieht offenbar an.

Der Göppinger Softwarehersteller Teamviewer hat nach vorläufigen Zahlen seine Prognose für 2024 übertroffen und meldet ein Umsatzplus von 7 Prozent auf 671 Mio. Euro. Zuvor ging der Vorstand von einer Prognose von 662 Mio. bis 668 Mio. Euro.

Grund für den überraschenden Aufschwung: Höhere Buchungen im Gesamtwert von 700 Mio. Euro für 2024 (Billings). "Insbesondere aufgrund von signifikanten Vertragsabschlüssen mit Großkunden und im Frontline-Umfeld innerhalb der letzten Wochen des vierten Quartals" konnte Teamviewer zum Jahresende überraschend mehr Umsatz einfahren als ursprünglich erwartet, wie das Unternehmen am Mittwochmorgen meldete. Teamviewer Frontline ist eine Remote-Lösung für Augmented-Reality-Geräte wie Datenbrillen, die im industriellen Umfeld sowie in der Logistik und der Wartung zum Einsatz kommen.

Die Prognoseerhöhung gilt nur für den Umsatz, das operative Ergebnis hob der Vorstand nicht an. Die bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 44 Prozent bleibe unverändert, so Teamviewer.

An der Börse reagierte die im MDAX notierte Aktie von Teamviewer am Mittwoch mit einem Kurssprung von rund 11 Prozent und schloss bei 10,38 Euro je Anteilsschein. Das 12-Monatshoch lag Anfang März 2024 bei 14,75 Euro.

Remote-Software war vor allen in der Corona-Pandemie stark gefragt, da die meisten Unternehmen ihre Büromitarbeiter ins Homeoffice schicken mussten. Davon profitierte Teamviewer. Die Papiere notierten im Juli 2020 in der Spitze bei über 53 Euro.

Teamviewer veröffentlicht seine vorläufigen und ungeprüften Geschäftszahlen für das vierte Quartal und das Geschäftsjahr 2024 am 12. Februar 2025. Das 2005 gegründete Unternehmen hat laut eigener Aussage weltweit rund 640.000 Kunden, die Software sei auf 2,5 Mrd. Geräten installiert. Die Göppinger beschäftigen weltweit rund 1.500 Mitarbeiter.