T-Mobile: Minderheitenrechte kassiert - Übernahmen genehmigt

In Deutschland färbt die Telekom ihr Logo in Regenbogenfarben und gibt sich liberal. In den USA wurden jetzt alle Programme für Vielfalt und Inklusion beendet. Dafür gibt es von der US-Aufsichtsbehörde FCC grünes Licht für die Übernahme zweier Wettbewerber.

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Deals statt Diversität: Dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom AG Tim Höttges werfen Organisationen Doppelmoral und Heuchelei vor. (Foto: Deutsche Telekom AG)

Die USA entwickeln sich in Riesenschritten zu einem autoritären Staat, in dem Ausländer gejagt und die Rechte von Minderheiten abgeschafft werden. Mit der Wirtschaft werden dafür "Deals" gemacht. Unternehmen wie die Deutsche Telekom, die in den USA mit T-Mobile erfolgreich etabliert ist und gute Geschäfte macht, beugen sich dem ökonomischen Erfolg zuliebe dem Druck der Trump-Regierung. Diversität und Gleichberechtigung spielen hier plötzlich keine Rolle mehr.

Höttges in der Kritik

Wie das funktioniert, zeigt folgendes Beispiel: Der Mobilfunkanbieter T-Mobile hat von der Behörde FCC im US-Handelsministerium in der vergangenen Woche grünes Licht für zwei milliardenschwere Akquisitionen erhalten. Zuvor hatte das Unternehmen auf Druck der Trump-Regierung seine Programme für Vielfalt und Inklusion beendet. Kurze Zeit später erteilte die letzte notwendige Instanz, die Aufsichtsbehörde FCC, die Genehmigung für die Übernahmen. In Deutschland hingegen unterstützt die Telekom Veranstaltungen wie den Christopher Street Day in Köln und färbt das Firmenlogo gerne mal in Regenbogenfarben ein. Organisationen wie Campact werfen Telekom-Chef Tim Höttges deshalb Doppelmoral und Heuchelei vor.

Milliardenschwere Übernahme

T-Mobile übernimmt nahezu das gesamte Mobilfunkgeschäft des regionalen Anbieters United States Cellular. Die Vereinbarung beinhaltet Kunden, das operative Geschäfte und 30 Prozent des Frequenzspektrums. Der Wert der Transaktion wird auf 4,4 Milliarden Dollar beziffert. Außerdem darf T-Mobile jetzt den Internetanbieter Metronet übernehmen – auch hierfür erteilte die FCC eine Genehmigung.

Wer nun meint, das eine hätte mit dem anderen nichts zu tun, der irrt: In einem Schreiben an die FCC hatte T-Mobile mitgeteilt, dass die Richtlinien zu Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion "nicht nur dem Namen nach, sondern auch in der Sache" im Unternehmen beendet worden seien. Nach diesem Zugeständnis war der "Deal" für die zuständige Behörde Federal Communications Commission (FCC)

perfekt.

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