Starke Cash-Position erlaubt Also weitere Akquisitionen
Distributor Also hat 2024 mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau abgeschlossen. Die Halbjahresprognose beim operativen Gewinn verfehlte Also. Die Übernahme des britischen Distributors Westcoast soll im laufenden Quartal abgeschlossen werden.
Also meldet für das Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 11 Mrd. Euro, der damit auf Vorjahresniveau liegt. Das Ebitda soll zwischen 230 und 240 Mio. liegen. Zu Halbjahr 2024 hatte der Distributor noch mit einer Spanne von 265 bis 305 Mio. Euro gerechnet. Mittelfristig (2026 bis 2028) rechnet Also mit einem Ebitda von 350 bis 450 Mio. Euro.
Dem Unternehmen zufolge lief es im Schlussquartal 2024 sehr gut: Es sei gelungen, "das beste EBITDA-Ergebnis der Unternehmensgeschichte zu erwirtschaften", so Also. "Besonders erfreulich: die überproportionale Entwicklung der digitalen Plattformen (Cloud, KI, Cybersecurity etc.), wie der Konzern meldet.
" Dank der Fähigkeit der Branche, ständig neue innovative Produkte zu entwickeln, werden Investitionszyklen angetrieben und wirtschaftliche Potentiale generiert. Aufgrund der Arbeit in den letzten 13 Jahren an unserem Also-Ökosystem sind wir in der Lage von diesem Wachstum zu profitieren", so Also in einer Mitteilung vom Dienstag.
An der Börse in Zürich eröffnet die Also-Aktie den Handel am Dienstagmorgen mit einem leichten Plus von 1,3 Prozent auf 232 Schweizer Franken. Aktionären will Also, wie in den Vorjahren, eine höhere Dividende zahlen.
Also meldet liquide Mittel in Höhe von rund 731 Mio. Euro, was auf eine Verbesserung des Working Capitals zurückzuführen sei. Der Distributor will durch Zukäufe in seine Plattformen und Technologien investieren, um "die vorhandenen Marktopportunitäten nutzen zu können".
Deal mit Westcoast
Mitte vergangenen Jahre meldete Also die Übernahme wesentlicher Geschäfte des britischen Distributors Westcoast. "Mit einem Vollzug der Partnerschaft mit Westcoast nach Vorliegen der regulatorischen Genehmigungen rechnet das Unternehmen im Verlauf des ersten Quartals 2025", teilte Also mit. Offenbar ist TK-Distributor Komsa nicht Bestandteil des Deals. Denn bereits 2022 meldete Komsa eine Fusion mit Westcoast. Der nun scheidende Komsa-CEO Pierre-Pascal Urbon hatte das Ziel ausgegeben, gemeinsam ein 10-Mrd.-Euro schwerer Distributor zu werden. CRN gibt er dazu kein Interview.
Von einem "Partnerschaftsvertrag" mit Westcoast sprach Also. Westcoast-Chairman Joe Hemani indes von einem "Zusammenschluss zweier ausgesprochen erfolgreicher Unternehmen, die dieselbe Wachstumsorientierung haben". Demnach handelt es sich um eine Fusion – unter Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Mit dem Deal werde Hemani Hauptaktionäre von Also, wie es in der Meldung vom Juli 2024 steht. Also gehört mehrheitlich der Düsseldorfer Droege-Gruppe . Der "Deal" umfasst die "Aktivitäten des Unternehmens im Vereinigten Königreich, Irland und Frankreich", hatte Also gemeldet.
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