Siewert & Kau meldet Insolvenz an

Distributor Siewert & Kau hat am Montag beim Amtsgericht Köln einen Insolvenzantrag gestellt. Zuletzt brach der Gewinn im Geschäftsjahr 2022/23 drastisch ein. Ein neues Führungsteam, Ende 2024 installiert, brachte wohl keine Wende. Wie es weitegeht, ist unklar.

Ein Bild aus besseren Tagen (2014): da hatten die Unternehmensgründer Holger Kau, Björn Siewert und Oliver Kau (v.l.n.r) das 20-jährige Bestehen ihres Distributors gefeiert

Siewert & Kau ist zahlungsunfähig und hat heute beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt (Aktenzeichen 70k IN 179/25). Rechtsanwältin Marion Rodine ist als vorläufige Insolvenzverwalterin eingesetzt.

Die Webseite des Unternehmens ist nicht erreichbar, offensichtlich auch der Online-Shop seit 30. April nicht. Kunden von Siewert & Kau spekulieren bei Borns IT- und Windows-Blog vom Rückzug einiger Banken. Angeblich habe der Distributor über Egis in einem Schreiben an Geschäftspartner am 30.Mai angekündigt, dass am heutigen Montag Bestellungen wieder möglich sein sollen. Gleichzeitig soll aber Siewert & Kau in dem Schreiben aber mitgeteilt haben, einen Insolvenzantrag stellen zu wollen, weil die Kündigung einer Bank Folgekündigungen anderen Banken ausgelöst haben soll. Der Distributor hat keine Stellungnahme zum unklaren Sachverhalt veröffentlicht, eine Stellungnahme gibt es auch am heutigen Montag nicht.

Im März vergangenen Jahres hatte CRN über die Bilanzen der Bergheimer berichtet. Zum Ende Mai 2022 hatte die Gesellschaft ein Umsatzminus von 12,3 Prozent auf 705 Mio. Euro ausgewiesen, der Gewinn nach Steuern hatte 7,3 Mio. betragen. Zum 30.Mai 2023 kletterten die Erlöse zwar um 25 Mio. auf 730 Mio. Euro, doch der Gewinn brach ein und Siewert & Kau schrieb mit 0,2 Mio. Euro rote Zahlen, wie der aktuellen Handelsregisterveröffentlichung zu entnehmen ist.

Offenbar hat sich die Lage in den darauffolgenden zwei Jahren nicht gebessert. Im März 2024 ernannte der Distributor mit Claus Holzheimer erstmals einen CFO, Markus Hollerbaum wurde zum Chief Sales Officer (CSO) befördert und sollte das Services-Geschäfts ausbauen. Zudem haben die Bergheimer ihre Logistiklagerfläche ausgebaut.

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