Samsung-CEO: "Frage von Überleben oder Sterben"

In einem aufrüttelnden Video an rund 2.000 Führungskräfte bei Samsung hat CEO Lee Jae Yong die Lage des Konzerns drastisch beschrieben. Samsung verliert bei KI-Speicherchips gegen Wettbewerber SK Hynix, den Nvidia bevorzugt. Börsenanalysten rechnen mit einem Rückgang der Gewinne bei Samsung um mehr als 20 Prozent im laufenden Quartal.

Samsungs CEO Lee Jae Yong hat in einem Video an 2.000 Führungskräfte eine existenzielle Krise heraufbeschworen und drastische Worte zur Zukunft des größten koreanischen Elektronikkonzerns gewählt. Es gehe um eine "Frage von Überleben oder Sterben", zitiert Südkoreas amtliche Nachrichtenagentur Yonhap aus dem Video von Lee, das dem Team in Rahmen einer Fortbildung gezeigt worden sein soll. "Wir müssen in die Zukunft investieren, auch wenn das bedeutet, dass wir auf unmittelbare Gewinne verzichten müssen", wurde der Samsung-Chef zitiert.

Samsungs Umsatz und Betriebsergebnis im vierten Quartal 2024 ist im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen und verfehlte die Erwartungen der Börsenanalysten. Für das laufende erste Quartal gehen die von der Nachrichtenagentur Yonhap befragten Analysten davon aus, dass Samsungs Gewinn weiter zurückgeht, und zwar um rund 20 Prozent, so die Konsensschätzung.

Samsungs Chipsparte hat Probleme bei der Entwicklung leistungsstarker HBM-Speicher (High Bandwidth Memory). HBM kommt bei rechenintensiven Anwendungen wie KI zusammen mit Grafikprozessoren zum Einsatz. Samsung verliert hier vor allem Marktanteile an seinen südkoreanischen Wettbewerber SK Hynix.

Auf der CES in Las Vegas Anfang dieses Jahres ließ Nvidia-Chef Jensen Huang durchblicken, dass Nvidia weitgehend auf HBM von Hynix setzte, während Samsung sein HBM-Design ändern müsse.

Bei Speicherchips sank Samsungs Marktanteil zuletzt leicht auf 42,2 Prozent. "Wir müssen in die Zukunft investieren, auch wenn das bedeutet, dass wir auf unmittelbare Gewinne verzichten müssen", wurde Lee in dem Video weiter zitiert.

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