Rostock baut eigenes Rechenzentrum

Als "extrem wichtiges Puzzleteil für die digitale Infrastruktur" und als ein "klares Bekenntnis zur digitalen Souveränität" sieht die Stadt Rostock den Bau eines neuen Rechenzentrums an. Der Neubau wird aus Eigenmitteln der Stadt finanziert. Die Kommune will nach Fertigstellung aber nicht selbst IT-Dienstleistungen anbieten.

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Eigenes Rechenzentrum wird gebaut: Feierlicher Spatenstich mit allen Projektverantwortlichen am 29. Oktober 2025 in Rostock. (Foto: Amt für Digitalisierung und IT Hanse- und Universitätsstadt Rostock/Data Center Group)

Im Rostock Stadtteil Toitenwinkel wurde der feierliche erste Spatenstich für den Bau des neuen städtischen Rechenzentrums vollzogen. Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger und der zuständige Senator Dr. Chris von Wrycz Rekowski betonten im Rahmen des Spatenstichs die strategische Bedeutung des Projekts für die digitale Zukunft der Hanse- und Universitätsstadt.

Verlässliche IT-Strukturen schaffen

"Wir sind stolz und froh, gemeinsam mit den beteiligten Partnern den heutigen Spatenstich als Meilenstein erreicht zu haben. Das neue Rechenzentrum ist ein extrem wichtiges Puzzleteil für die digitale Infrastruktur unserer Stadt. Es sorgt für verlässliche IT-Strukturen und unterstützt den weiteren Ausbau digitaler Verwaltungsangebote. Das Rechenzentrum ist somit nicht nur ein technisches Projekt, sondern ein klares Bekenntnis zur digitalen Souveränität unserer Kommune“, unterstreicht von Wrycz Rekowski.

Das Projekt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock soll künftig die IT-Infrastruktur der Stadtverwaltung, kommunaler Unternehmen und weiterer Einrichtungen absichern und modernisieren. Der Neubau wird aus Eigenmitteln der Stadt in Höhe von rund sechs Millionen Euro finanziert. Bauherren sind die Unternehmen PBIT Systeme GmbH & Co. KG sowie die DC-Datacenter-Group GmbH. Der Rohbau soll bereits im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein, die Gesamtfertigstellung ist bis zum September 2026 geplant. In einem Jahr soll dann die Migration der IT-Systeme der Stadtverwaltung beginnen.

Betrieb durch die Deutsche Telekom

Eigentümerin des Rechenzentrums wird die Hanse- und Universitätsstadt Rostock sein. Den Betrieb wird die Deutsche Telekom im Auftrag der Stadtverwaltung übernehmen. Die Stadt selbst wird keine IT-Dienstleistungen anbieten, sondern stellt mit dem Neubau die technische Infrastruktur bereit, durch die künftig auch externe Dritte IT-Dienstleistungen beziehen können. Neben dem technischen Nutzen soll das Projekt zur regionalen Wertschöpfung und zur energieeffizienten Stadtentwicklung beitragen.

Verwaltung und Politik haben sich dabei gemeinsam bewusst für den Weg entschieden, ein eigenes kommunales Rechenzentrum zu errichten, um die digitale Unabhängigkeit und Datensicherheit der Stadt zu stärken. Ziel ist, mit der Einrichtung eine ausfallsichere und an nationale sowie europäische Datenschutzstandards angepasste Infrastruktur zu schaffen. Alle Vorgaben des Datenschutzes und die Standards des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden beachtet. Auch Hinsichtlich der Nachhaltigkeit kann der Bau punkten, denn neben einer großflächigen Photovoltaikanlage soll auch die beim Betrieb entstehende Abwärme des Rechenzentrums genutzt werden.

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