Q.beyond trotzt der Rezession

Der Kölner IT-Dienstleister Q.beyond AG macht zwar sowohl im Vergleich zum Vorjahresquartal, als auch im Halbjahresvergleich etwas weniger Umsatz, kann aber unter dem Strich seinen Ertrag verbessern. Das gelingt durch bessere Kundenbindung und mehr Beschäftigte – an Nearshoring- und Offshoring-Standorten.

Weniger Umsatz, aber mehr Ertrag: Q.beyond-CEO Thies Rixen sieht den IT-Dienstleister strategisch gut aufgestellt (Foto: Q.beyond)

Q.beyond macht im ersten Halbjahr 2025 etwas weniger Umsatz: Er sank von 94,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2024 auf 90,8 Millionen in diesem Jahr. Das Konzernergebnis verbessert sich dennoch. Q.beyond-CFO Nora Wolters verdeutlicht diese Entwicklung: "Die Effizienz – und damit die Ertragskraft von Q.beyond – steigt wie geplant kontinuierlich und deutlich. Unsere 'Strategie 2025plus' bewährt sich unter sehr herausfordernden Rahmenbedingungen." Im nach wie vor schwierigen Marktumfeld habe deshalb Profitabilität Vorrang vor Wachstum, selbst wenn damit – wie im ersten Halbjahr 2025 – die Trennung von wenig margenträchtigen Umsätzen in Abstimmung mit Kunden verbunden sei. Gestiegen sei die Ertragskraft durch vermehrten KI-Einsatz sowie den Ausbau der Nearshoring- und Offshoring-Aktivitäten. Zum 30. Juni 2025 lag der Anteil der Beschäftigten an den Standorten in Lettland, Spanien, Indien und den USA bei 17 Prozent nach 12 Prozent ein Jahr zuvor.

Die meisten Kunden verlängern ihre Verträge

Die steigende Ertragskraft trotz der schwachen Konjunktur in Deutschland sei der im Frühjahr 2023 begonnenen Transformation geschuldet, sagt Q.beyond. Ein fokussiertes Geschäftsmodell, eine verschlankte Organisation und ein schlagkräftiges Go-to-Market hätten die Resilienz des IT-Dienstleisters deutlich erhöht. Die Kunden sind offenkundig zufrieden mit der Arbeit des Unternehmens: Ein hoher Teil der Umsätze ist wiederkehrend, im abgelaufenen Quartal lag er bei 71 Prozent. Diese Umsätze basieren auf längerfristigen Verträgen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 48 Monaten. 95 Prozent der Kunden verlängern ihre Verträge, häufig werden sie auch erweitert.

"Neun von zehn Kunden beziehen nun mehr als eine Leistung von Q.beyond", berichtet CEO Thies Rixen. "Genau das war von Beginn an ein Ziel unserer Strategie: Über erste Projekte in der Beratung und Entwicklung sichern wir uns Stück für Stück einen größeren Anteil am IT-Budget unserer Kunden."

Mit Blick auf den erwartungsgemäßen Verlauf des ersten Halbjahres bestätigt Q.beyond die Prognose für das Gesamtjahr 2025: Das Unternehmen erwartet ein nachhaltig positives Konzernergebnis, der Umsatz werde 184 bis 190 Millionen Euro betragen. Die Prognose basiert auf der Annahme, dass die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf die Rezession überwindet. Unabhängig davon erhöhte sich auch in den vergangenen zwei Rezessionsjahren die Ertragskraft in der zweiten Jahreshälfte deutlich. Wachsen will das Kölner Unternehmen mittelfristig durch Investitionen in profitable Wachstumsmärkte.

Wachsendes Interesse an "Private Enterprise AI"

Im Frühjahr hatte Q.beyond eine lokale und souveräne generative KI-Plattform vorgestellt und damit sein Angebot an souveränen IT-Services erweitert. Die "Private Enterprise AI" verarbeitet Unternehmensdaten in einer dedizierten und geschützten Private Cloud entweder in kundeneigenen Rechenzentren oder in den zertifizierten Hochsicherheitsrechenzentren von Q.beyond. Die erste Resonanz am Markt sei vielversprechend, sagt CEO Rixen. Die Private Enterprise AI entspreche dem Bedürfnis in weiten Teilen der Wirtschaft, im aktuellen Umfeld die KI- und IT-Souveränität zu stärken.

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