Neuer Marketing-Chef bei Check Point vor herausfordernder Aufgabe

Brett Theiss soll dafür sorgen, dass die Story moderner IT-Sicherheit "klar, wirkungsvoll und visionär erzählt wird". Eine alles andere als leicht Aufgabe für den neuen CMO von Check Point angesichts steigender Cyberrisiken auch für Security-Anbieter.

Warum Check Point? Die Antwort in einen überzeugenden Claim zu geben, das wird nicht einfach werden für den neuen Marketing-Chef des Security-Anbieters (Foto: Check Point)

Der neue Chief Marketing Officer bei Check Point, Brett Theiss, soll das globale Wachstum des IT-Sicherheitsanbieters "gestalten und vorantreiben, die Markenpräsenz und Nachfrage stärken". Zwei Jahrzehnte Erfahrung bringt der Manger mit: er war bei BeyondTrust und Anaplan tätig, wo er Markentransformationen leitete. Sie hätten laut Check Point "zu einer deutlichen Umsatzsteigerung" geführt. Außerdem habe Theiss in leitenden Positionen bei Xactly, Lumen Technologies und AT&T gearbeitet, "wo er fundierte Fachkenntnisse in der Ausrichtung von Marketingstrategien auf Geschäftsergebnisse und Kundenbedürfnisse entwickelte".

Viele sehr verschiedene Technologieanbieter also, die in unterschiedlichen Märkten operieren und diverse Adressatengruppen (B2B-Endkunden, Systemhäuser und MSSPs, Distributoren) ansprechen. Nun steigt Theiss bei einem der vielen globalen IT-Securityhersteller ein, zu denen Check Point mit einem Jahrumsatz von rund 2,5 Mrd. Euro und rund 6.500 Beschäftigten gehört.

externe Wahrnehmung der innovativen Sicherheitslösungen von Check Point zu gestalten und Marketinginitiativen aufeinander abzustimmen, um Wachstum und Innovation in allen Märkten zu beschleunigen. "Brett hat eine beachtliche Erfolgsbilanz beim Aufbau globaler Marken und dabei messbares Wachstum erzielt. Das macht ihn zu einer hervorragenden Ergänzung unseres Führungsteams", sagt Nadav Zafrir, CEO von Check Point. Dann skizziert die Aufgabe des neuen CMO, die leichter formuliert als in die Tat umgesetzt ist: "Während Unternehmen die Komplexitäten von KI, Cloud und hybrider Arbeit bewältigen, wird Bretts Führungsstärke dafür sorgen, dass Check Points Sicht auf moderne IT-Sicherheit klar, wirkungsvoll und visionär erzählt wird."

Wie differenzieren im "Zoo der Security-Einzellösungen"?

Es gibt Tausende Security-Hersteller, globale wie eine Vielzahl regionaler Anbieter, CRN bekommt fast täglich Security-Reports oder Meldungen über aufgedeckte Schwachstellen bzw. entdeckte Cyberangriffe, die zeigen sollen, wie kompetent die Security-Experten in den Labs der Sicherheitsanbieter seien, wie innovativ und eben "modern" die Lösungen ihrer Arbeitgeber wären. Das sind sie sicher auch, aber eben für IT-Entscheider in Unternehmen und im Channel kaum zu überblicken.

Was die Markenbildung gerade für Security-Unternehmen erschwert: Die Vielzahl von Lösungen für vielfältige Security-Anforderungen machen Vergleichbarkeit und damit Transparenz kaum möglich. Die Schadenssummen durch Cyberangriffe sinken nicht, im Gegenteil. Eigenverschuldete Pannen (wie bei Crowdstrike vor einem Jahr) und hohe Cyberrisiken aufgrund der in der Branche üblichen Einbindung eines Security-Herstellers als Drittanbieter in Software-Plattformen oder -Lieferketten (wie gerade bei Salesforce geschehen) machen die Verwundbarkeit einer Marke im Security-Markt immer wieder deutlich.

100-prozentigen Schutz gibt es nicht, auch dann nicht, wenn die Zahl der eingesetzten Security-Lösungen bei größeren Unternehmen in sechs Jahren von 38 auf mittlerweile über 70 gestiegen ist, wie einer Cisco-Studie berichtet.

Brett Theiss wird aus diesem Dilemma Schlüsse ziehen und versuchen, die Marke Check Point zu stärken und damit das Wachstum auszubauen. Immerhin kann der neue CMO ohne eigenes Zutun auf eine Stärke bei seinem neuen Arbeitsgeber sofort zugreifen: "Ich freue mich sehr, diesem Weltklasse-Team beizutreten", sagt er zum Amtsantritt.

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