Neue GPUs befeuern den Gaming-Markt

Die neue Generation von Grafikkarten erfreut sich einer starken Nachfrage und sorgt auch bei anderer Gaming-Hardware wie PCs und Monitore für einen spürbaren Aufschwung. Erfreulich für den Handel: Besonders die margenstarken teureren Modelle sind gefragt.

Die hohe Nachfrage nach den neuen GPUs sorgt für starke Mitnahmeeffekte bei Desktops-PCs, Komponenten und Monitoren (Foto: Nvidia)

Nachdem sich die europäische Gaming-Kundschaft Anfang des Jahres in Erwartung der neuen GPU-Generationen noch etwas zurückgehalten hatte, zieht die Nachfrage seit dem Erscheinen der neuen Modellpalette nun wieder spürbar an. Wie die Marktforscher von Context berichten, führt der dreijährige Lebenszyklus der vorigen Generation nun zu einer kräftigen Austauschwelle, die auch zahlreiche andere Gaming-Hardware mitnimmt. "Im Laufe des Jahres haben wir nach der Einführung der neuesten Generation von Gaming-GPUs außergewöhnlich starkes Wachstum im Grafikkartensegment beobachtet", berichtet Evan Ntafas, Business Analyst bei Context. "Dies hat einen Dominoeffekt im gesamten Gaming-Ökosystem ausgelöst."

Besonders erfreulich für den Handel ist, dass die Gamer den Zahlen von Context zufolge dieses Mal deutlich häufiger direkt zu den neuen, teureren Modellen greifen, anstatt Abverkaufsaktionen der auslaufenden Generation zu nutzen. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die meisten Gamer sich mit dem Modellwechsel nun ultrahochauflösenden Systeme (UHD) aufbauen wollen. "Diesmal konzentrieren sich der Hype und die Investitionen ganz auf die neueste Technologie, was sich direkt in einer stärkeren Marktleistung niederschlägt", so Ntafas. Besonders stark entwickelt sich die Nachfrage nach den neuen Grafikkarten in Deutschland, Polen und Italien. In Frankreich und Großbritannien hingegen ist die Nachfrage nach einer ersten Spitze rund um die Einführung, die dort teils von Rabattaktionen begleitet worden war, nun wieder etwas rückläufig.

Grafikkarten ziehen Desktops und Monitore mit

Zudem werden im Zuge dieser Systemerneuerung meist auch gleich die ebenfalls oft schon drei Jahre alten Rechner selbst mit aktualisiert oder gleich komplett ausgetauscht, was die Verkaufszahlen entsprechend ausgestatteter Desktop-PCs und Komponenten derzeit kräftig mit antreibt. Bei Monitoren ist der Nachfrageschub zwar etwas geringer, allerdings bewegen sich die Verkaufszahlen hier laut Context bereits seit fast zwei Jahren konstant auf hohem Niveau. Hier rechnen die Marktforscher jedoch in den nächsten Monaten mit einem nachgelagerten Aufschwung, wie Ntafas prognostiziert: "Da der Erneuerungszyklus für PCs und GPUs ausläuft, erwarten wir, dass diese Kategorie noch mehr an Bedeutung gewinnen wird."

Gamer sparen bei Peripherie

Einzig im Peripheriebereich löst die von den GPUs initiierte Nachfragewelle bisher keinen spürbaren Aufschwung aus. Im Gegenteil ist der Absatz von Mäusen, Tastaturen, Headsets aktuell sogar leicht rückläufig, da die Verbraucher ihr Budget lieber in hochwertige Basiskomponenten wie GPUs und Desktops investieren. "Desktops und Monitore profitieren stark von demselben Upgrade-Zyklus, während andere Gaming-Zubehörteile leicht zurückgegangen sind, da die Verbraucher teure Hardware bevorzugen", fasst Ntafas zusammen.

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