Netzwerk für Quantentechnologien gestartet
Um wissenschaftliche Ergebnisse gezielt voranzubringen und in industrielle Anwendungen zu überführen, geht jetzt das Sächsische Forschungsnetzwerk für Quantentechnologien SAX-QT "Quantum Saxony" an den Start.
Ziel ist es, die Kompetenzen im Freistaat Sachsen im Bereich Quantentechnologien strategisch zu bündeln, weiter auszubauen und international sichtbar zu machen. Koordiniert wird das Netzwerk von der Hochschule Zittau/Görlitz, dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS und dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung IFW Dresden. Die EU und der Freistaat Sachsen unterstützen die Aufbauphase des Netzwerks bis Ende 2027 mit drei Millionen Euro. Entstehen soll eine bleibende Struktur, die nationale und internationale Sichtbarkeit schafft.
Zum Auftakt des Netzwerks hebt der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow hervor, dass Quantentechnologien ein Thema von strategischer Bedeutung sind, die immer stärker auch in den wirtschaftlichen Fokus rücken: "Mit Quantum Saxony wird ein Netzwerk der sächsischen Quantentechnologie-Community etabliert, das sich im Zentrum nationaler, europäischer und globaler Entwicklungen und Strategieprozesse bewegt."
Position im Quantenbereich ausbauen
Quantum Saxony will die Expertisen von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen vernetzen und außerdem Verbände, Start-ups und Industriepartner einbinden. Ziel ist, Quantentechnologien in all ihren Bereichen zu entwickeln und in die industrielle Anwendung zu führen. Das Netzwerk versteht sich als offene Plattform, die fortlaufend weitere Partner integriert und den Austausch zwischen Forschung, Industrie und Politik intensiviert. Die sächsische Interdisziplinarität – von Materialwissenschaft über Mikro- und Nanoelektronik bis zur Softwareentwicklung – wird so gezielt in Richtung wirtschaftlicher Nutzung vorangetrieben.
Ein zentrales Anliegen ist außerdem der Aufbau qualifizierter Fachkräfte: Über gezielte Bildungs- und Weiterbildungsprogramme sollen Nachwuchskräfte und Quantenexpertinnen und -experten für Forschung und Industrie ausgebildet werden.
Die Forschenden des Fraunhofer IPMS übernehmen eine zentrale Koordinationsrolle innerhalb von Quantum Saxony. Als Schnittstelle zwischen Mikroelektronik, Halbleitertechnologie und Quantentechnologien bringt das IPMS seine langjährige Erfahrung in anwendungsnaher Forschung, industriellen Kooperationen und Technologietransfer ein. Die Expertise des IPMS ermöglicht den schnellen Weg "from lab to fab", also vom Forschungslabor bis zur industriellen Fertigung. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen direkt in marktreife Lösungen überführt werden. "Unser industrietauglicher Reinraum ermöglicht es uns, neue Quantenmaterialien und Bauelemente unter realen Produktionsbedingungen zu erproben und in Pilotfertigungen zu überführen", sagt Geschäftsfeldleiter Next Generation Computing am Fraunhofer IPMS Dr. Benjamin Lilienthal-Uhlig.
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