Netgo und Softwaretochter Mehrwerk gehen getrennte Wege

Fortino Capital Partners übernimmt den Karlsruher Softwareanbieter Mehrwerk. Der Spezialist für datenbasierte Prozessoptimierung will sich außerhalb der vom Investor Waterland finanzierten Netgo Gruppe beweisen und den nächsten Wachstumsschritt gehen.

Mission unter dem Dach der Systemhausgruppe Netgo erfüllt, nun will BI-Spezialist Mehrwerk seine Plattform bekannter machen und international wachsen. Im Bild v.l.: Moritz Richter und Felix Stürzer (beide Lupp & Partner), Sven Fürth (CFO, Netgo Group), Florian Behrmann (Waterland) und Alexander Nolte (Hengeler Müller), (Foto: Netgo)

Das Karlsruher Softwareunternehmen Mehrwerk möchte in eine neue Wachstumsphase starten. Kapital stellt der neue Investor Fortino Capital Partners bereit. Er hatte zuvor der Netgo Gruppe die Anteile abgekauft. Die Netgo Gruppe wiederum gehört zum niederländischen Investor Waterland. Mehrwerk ist Anbieter von Software für prozessorientierte Unternehmensoptimierung.

Netgo war 2020 bei Mehrwerk eingestiegen und hatte das Tochterunternehmen eigenen Aussagen zufolge "von einem spezialisierten Business-Intelligence-Partner zu einem vollwertigen Softwareunternehmen mit internationaler Relevanz entwickelt". Gemeinsam baute man die modulare Process-Mining-Plattform mpmX auf und habe sie zur Marktreife gebracht. mpmX vereine Process Mining, Business Analytics und Automation "in einer leistungsstarken Lösung für datengetriebene Prozesssteuerung und ist als skalierbare Software-Lösung international im Einsatz, heißt es in einer Pressemitteilung.

Analysten von Gartner hatten mpmX in ihrem entsprechenden Magic Quadrant erwähnt, Forrester in seinem Wave-Report erwähnt – "ein starkes Zeichen für die Innovationskraft und Marktstellung der Mehrwerk", so das Unternehmen.

Für Mehrwerk-Geschäftsführer Constantin Wehmschulte ist die Übernahme eine Zäsur. "Mit Fortino Capital gewinnen wir einen erfahrenen Wachstumspartner, der uns mit internationalem Netzwerk, operativer Expertise und Investitionskraft dabei unterstützt, die nächste Entwicklungsstufe zu erreichen". Auf die gemeinsame Zeit mit Netgo blickt er dankbar zurück.

Für Sven Fürth, CFO der Netgo Group, stand die Trennung von der Softwaretochter schon immer fest. "Die Entscheidung, Mehrwerk zu einem vollwertigen Softwareunternehmen weiterzuentwickeln, war von Anfang an strategisch geprägt", sagt er. Mit der BI-Plattform mpmX sei unter dem Netgo-Dach eine Lösung entstanden, "die heute international Maßstäbe setzt".

Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. Den Deal betreuten der auf Übernahmen im Technologiesektor spezialisierte Berater Lupp & Partner aus München und die Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Müller, ebenfalls aus München.

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