Netgo schließt sich OSBA an - Weckruf für digitale Souveränität

Für Netgo sind offenen Technologien und digitale Souveränität "zentrale Erfolgsfaktoren für eine zukunftsfähige IT-Landschaft". Daher schließt sich das Systemhaus der Open Source Business Alliance - Bundesverband für digitale Souveränität e. V. an. Kommt jetzt das Riesengeschäft mit der Migration weg von US-amerikanischen Technologieanbietern?

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Die OSBA vertritt über 200 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von über 126,8 Mrd. Euro erzielen (Logo: OSBA)

Die Systemhausgruppe Netgo ist neues Mitglied bei Open Source Business Alliance (OSBA) – Bundesverband für digitale Souveränität. Der gemeinnützige Verein setzt sich für Open Source-Technologien ein und müsste eigentlich sehr viel bewegen können. Denn die Abhängigkeit von Software und Cloud-Rechenzentren vor allem von US-amerikanischer Hyperscalern, die durch den im Cloud Act vorgeschriebenen Datenzugang für US-Behörden – egal, in welchen geografischen Regionen sie gespeichert liegen, nicht ausschließen können, werden in Europa immer stärker als Risiko gesehen. Vor allem Technologieanbieter aus der EU und ihre in der EU beheimateten Systemintegrationspartner, wie beispielsweise Netgo, versprechen uneingeschränkte Rechtskonformität bei Datenschutz und sonstigen Compliance-Auflagen.

Auf Open Source basierte Systeme gelten zudem als technologieoffen und reduzieren die Gefahr, von einzelnen Herstellern abhängig zu sein, die proprietäre Software einsetzen und lizenzieren. OSBA warnt regelmäßig vor dem Einsatz proprietärer Systeme und gibt als Lobbyverband alternativen Technologieanbietern eine Stimme.

"Offene Technologien und digitale Souveränität sind zentrale Erfolgsfaktoren für eine zukunftsfähige IT-Landschaft. Durch unsere Mitgliedschaft in der OSBA möchten wir die Weiterentwicklung von Open Source aktiv mitgestalten und unseren Kunden noch mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und Innovationskraft bieten", sagt Sven Fürth, CFO und Interims-Chef der Netgo Group.

Mit der Mitgliedschaft in der OSBA hofft Netgo mit Firmensitz in Berlin zudem auf mehr Bekanntheit seiner Lösungen rund um die Themen Modern Workplace, Cloud-Infrastruktur und maßgeschneiderte Open Source-Systeme. Dazu zählen unter anderem die Netgo Application Delivery Platform (ADP) und LinOTP, eine OpenSource-basierte Multi-Faktor-Authentifizierungslösung.

"Wir freuen uns auf den Austausch mit der OSBA-Community und die Möglichkeit, gemeinsam die digitale Zukunft in Deutschland aktiv zu gestalten", so Michael Gericks, Managing Director der Netgo GmbH.

Microsoft löst Weckruf aus - theoretisch

Die OSBA vertritt über 200 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz von über 126,8 Mrd. Euro erzielen. Dem Lobbyverband fehlt es nicht an Argumenten für mehr Open Source-Lösungen vor allem in Behörden.

Im Mai sperrte Microsoft auf Anweisung der US-Regierung dem Chefankläger des internationalen Gerichtshofs in Den Haag, Karim Khan, seinen E-Mail-Account. "Das Vorgehen von Microsoft ist in diesem Kontext und dieser Auswirkung beispiellos", die digitalen Sanktionen gegen den internationalen Gerichtshof "müssen ein Weckruf für deutsche Behörden sein", so der Verein in einer Pressemitteilung vom 16. Mai 2025.

Der Weckruf indes hat die Bundesregierung nicht erreicht. Die im Koalitionsvertrag angekündigte "strategischen Ausrichtung des IT-Budgets" und "ambitionierte Ziele für Open Source" seien auch nach 100 Tagen neuer Koalitionsregierung im Amt "nicht erkennbar", bedauert die OSBA.

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