Nato setzt auf Google Cloud für KI-fähige Infrastruktur

Die Nato hat einen Millionen-Auftrag an den US-Hyperscaler vergeben und wird Google Distributed Cloud (GDC), die laut Anbieter "Air-Gapped Sovereign Cloud-Lösungen" einsetzen. Die Plattform halte beim "Schutz sensibler Daten die höchsten Standards" ein.

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Google Clouds EMEA-Chef Tara Brady: Noch ein Millionen-Auftrag aus dem Public Sector, dieses Mal von der Nato (Foto: Google)

Google Cloud und die Nato haben am Montag in einer gemeinsamen Presseerklärung den Abschluss eines Millionen-Vertrags für Cloud-Dienste bekannt gegeben. Projektvolumen und Laufzeit wurden nicht genannt. Auftraggeber ist die Nato Communications and Information Agency (NCIA), der interne IT-Dienstleister des westlichen Verteidigungsbündnisses. "Diese strategische Partnerschaft ist für die Nato ein wichtiger Schritt, um ihre digitale Infrastruktur zu stärken, ihre Datenverwaltung zu verbessern und moderne Cloud- und KI-Funktionen sicher zu nutzen", heißt es in der Mitteilung.

Zum Einsatz im JATEC (Joint Analysis, Training and Education Centre) der Nato kommt Google Distributed Cloud (GDC). Dabei handelt es sich laut Google um eine "Schlüsselkomponente der Google Sovereign Cloud-Lösungen, die leistungsstarke Cloud-Dienste und moderne KI-Funktionen von Google in vollständig abgeschotteten, sicheren Umgebungen nutzbar" machen. Organisationen seien so in der Lage, "moderne KI- und Analyse-Workloads für ihre kritischsten Daten auszuführen und wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen". Kunden würden "absolute Kontrolle" über ihre Daten erhalten und könnten somit "die strengsten Anforderungen an die digitale Souveränität" erfüllen.

Durch den Einsatz dieser Technologie bleibe "die Kontrolle über die Datenresidenz und den Betrieb" bei der Nato. "Unabhängig von Umfang und Komplexität" würde das "ein Höchstmaß an Sicherheit und Autonomie" bedeuten, heißt es in der Meldung.

"Dank dieser Partnerschaft kann die Nato ihre digitale Modernisierung maßgeblich beschleunigen und gleichzeitig ein Höchstmaß an Sicherheit und digitaler Souveränität gewährleisten", sagt Tara Brady, Präsidentin von Google Cloud EMEA.

"Partnerschaften mit Wirtschaftsunternehmen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie zur digitalen Transformation. Durch diese Zusammenarbeit können wir für JATEC eine sichere, widerstandsfähige und skalierbare Cloud-Umgebung bereitstellen, die beim Schutz sensibler Daten die höchsten Standards einhält", betont auch Antonio Calderon, Chief Technology Officer NCIA, dem IT-Dienstleister der Nato. Die Integration der Lösung werde in den kommenden Monaten stattfinden.

Bundeswehr setzt ebenfalls auf Google Cloud Air-Gapped

Ein Bild, das Mann, Kleidung, Anzug, Menschliches Gesicht enthält. KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.

Unterzeichneten im Mai 2025 den Rahmenvertrag mit der IT-Tochter der Bundeswehr: Bernd König, Geschäftsführer Google Cloud Public Sector – Deutschland, Frank Leidenberger, CEO BWI, Tara Brady, President Google Cloud for EMEA, und Christian Marwitz, Chief Digital Officer BWI, v.l.n.r. (Foto: BWI GmbH/Ilya Pusenkoff)

Auch die Bundeswehr setzt Google Cloud Air-Gapped ein, wie der US-Hyperscaler im Mai dieses Jahres bekannt gab. BWI, der IT-Dienstleister der Bundeswehr, werde die Lösung "physisch" in den eigenen Rechenzentren und "vollständig von anderen Google-Systemen oder Netzwerken isoliert (air-gapped)" betreiben, hieß es in der Pressemitteilung. Das Projekt soll bis Ende 2027 abgeschlossen sein.

Hintergrund der Entscheidung der Bundeswehr: "bestimmte geschäftskritische Anwendungen auf der Business Technology Platform (BTP) von SAP im privaten Deployment (sicherer Betrieb im eigenen Rechenzentrum oder Netzwerk) abzubilden", hieß es damals. Mit der Gesamtlösung könne BWI in Kooperation mit Google Cloud und SAP "eine isolierte, sichere Umgebung für die IT-Unterstützung von logistisch-administrativen Prozessen der Bundeswehr gewährleisten".

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