Mobilfunknetze sind wichtiger als Straßen
Laut einer aktuellen Befragung sehen Wirtschaftsentscheider und Konsumenten in Deutschland die Leistung der Mobilfunknetze gleichermaßen als größten Mehrwert im Lebensalltag und für das eigene Unternehmen.
Für Verbraucher und Wirtschaft sind Mobilfunkverbindungen damit wichtiger als Straßen und Energienetze. Das belegt eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Interrogare im Auftrag von O2 Telefónica unter 1.000 Verbrauchern und über 200 Entscheidern aus der Wirtschaft. Die Befragung ist entstanden anlässlich der ersten 100 Tage, die die neue Bundesregierung im Amt ist und mit Blick auf die Wünsche von Verbrauchern zum weiteren Infrastrukturausbau.
O2 Telefónica verlangt Ausbauerleichterungen
"Die Studienergebnisse zeigen: Mobilfunknetze sind gesellschaftlich und ökonomisch das zentrale Sprungbrett für die Digitalisierung des Landes", meint O2 Telefónica CEO Markus Haas. "Die Bundesregierung stützt die Bedeutung mit einem eigenständigen Digitalministerium, das innerhalb weniger Wochen bereits wichtige Vorhaben für die Stärkung der Telekommunikationsnetze auf den Weg gebracht hat. Länder, Kommunen und Regulierer sind gleichermaßen gefordert, über weitere Ausbauerleichterungen, schnellere Genehmigungsverfahren und einen investitionsfreundlicheren Regulierungsrahmen ebenso einen Beitrag zu leisten."
Bedeutung der Glasfasernetze wächst
Vier von fünf Verbrauchern (84 Prozent) und drei von vier Unternehmern und Managern (75 Prozent) sehen die Mobilfunkinfrastruktur als besonders wertstiftend, zeigt die Befragung. Bei Verbrauchern folgen Straßen- und Energienetze mit je 79 Prozent Zustimmungswert, bei den Wirtschaftsentscheidern schieben sich die Glasfasernetze mit 71 Prozent auf Rang zwei. Bei der Frage, welcher Infrastruktur künftig besondere Aufmerksamkeit im Ausbau zukommen soll, fordern die Befragten Anstrengungen auf allen Ebenen. Während Verbraucher sich vor allem Verbesserungen im Schienennetz (79 Prozent) und bei Energienetzen (78 Prozent) erhoffen, wünschen sich Unternehmer zuvorderst bessere Glasfaseranbindungen (75 Prozent).
Der Mobilfunkausbau ist in den vergangenen Jahren so sehr vorangeschritten, dass die Nutzer hier weniger Verbesserungspotenzial sehen. Denn immerhin vier von zehn Verbrauchern (39 Prozent) und über die Hälfte der Unternehmer (52 Prozent) hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben eine spürbare Verbesserung der Netzperformance erlebt.
Die Hälfte der Befragten ist grundsätzlich zufrieden mit dem verfügbaren Mobilfunkangebot, wirklich unzufrieden zeigt sich nur einer von acht Befragten. Das deckt sich mit Daten der Bundesnetzagentur und Netztests von Fachmagazinen, die den Netzbetreibern durchweg sichtbare Fortschritte in der Netzversorgung und -qualität bescheinigen.
Geltende Gesetze und hohe Kosten bremsen
Als Ursache für stockende Infrastrukturvorhaben sehen die Befragten die Bundespolitik (Verbraucher: 58 Prozent, Unternehmer: 54 Prozent), geltende Gesetze (43 Prozent/ 40 Prozent) und hohe Kosten (54 Prozent/ 49 Prozent). Die Betreiber der Infrastrukturen sieht nur einer von vier Befragten in der Verantwortung. Ankündigungen wie das 500 Milliarden Euro umfassende Infrastrukturpaket der Bundesregierung oder erste Initiative des Digitalministeriums zur Erleichterung des Ausbaus der Telekommunikations¬netze konnten den kritischen Blick der Menschen und der Wirtschaft im Land auf den Stand der Digitalisierung im Land noch nicht drehen, wie die Studienergebnisse zeigen. Dabei bewerten die Verbraucher den Status Quo noch deutlich kritischer als die Unternehmen. Während die Hälfte der befragten Konsumenten die bisherige Digitalisierung als nicht oder wenig ausreichend empfindet, teilen diese Ansicht nur vier von zehn befragten Entscheidern der Wirtschaft.
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