Mitel beendet Restrukturierung
Der Anbieter von Kommunikationslösungen, der im März 2025 nach dem US-Verfahren Chapter 11 Gläubigerschutz für seine drei Ländergesellschaften in den USA, in Kanada und Großbritannien beantragt hatte, vermeldet jetzt das Ende der finanziellen Umstrukturierung.
Den Konzern drückten rund eine Milliarde Dollar an Schulden, worauf die Mitel Networks Corp im US-Bundesstaat Texas Insolvenz anmeldete. Laut Mitel diente die Maßnahme "zur Optimierung unserer Kapitalstruktur". Rund drei Monate später kann das Unternehmen jetzt das Ende der "Optimierung" bekanntgeben. "Der heutige Tag markiert einen Neuanfang für Mitel", erklärte Mitel-CEO Tarun Loomba. "Nachdem wir uns von der Last alter Verbindlichkeiten befreit haben, konzentrieren wir uns darauf, unsere Führungsposition im Bereich der hybriden Kommunikation auszubauen."
1,15 Milliarden Dollar weniger Schulden
Konkret ist es dem Anbieter von Geschäftskommunikationslösungen aus Ottawa (Kanada) gelungen, die Verbindlichkeiten um rund 1,15 Milliarden US-Dollar zu reduzieren, die jährlichen Barzinszahlungen um rund 135 Millionen US-Dollar zu senken und rund 125 Millionen US-Dollar an neuen Finanzmitteln aufzunehmen, damit die Geschäftstätigkeit fortgeführt werden kann. Damit sei die letzte Phase der proaktiven Bemühungen von Mitel abgeschlossen, die Kapitalstruktur zu optimieren und die Strategie als Marktführer zu beschleunigen, teilt der Konzern hierzu mit.
"Wir schätzen das anhaltende Vertrauen unserer Mitarbeitenden, Kunden, Partner und Lieferanten während dieses Prozesses und freuen uns darauf, auch in den kommenden Jahren führend im Bereich der hybriden Unified Communication zu sein", ergänzt der Mitel-CEO seine Stellungnahme zum Abschluss der finanziellen Umstrukturierung.
Gute Entwicklung in Deutschland
Insgesamt führte das innerhalb weniger Monate abgeschlossene Chapter 11-Verfahren offenbar nicht dazu, dass Mitel die Kundschaft davongelaufen ist. „Da wir diesen Prozess schnell und entschlossen abgeschlossen haben, konnte das Geschäft seine Dynamik beibehalten, was sich in einem starken Q1-Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr widerspiegelt“, erklärte Mitel-CFO Janine Yetter zum Ende der Restrukturierung. Besonders interessant sind ihre Aussagen zur – nicht von dem Insolvenzantrag betroffenen – Mitel Deutschland GmbH: "Unsere Ergebnisse im ersten Quartal blieben konsistent mit einem bemerkenswerten Wachstum in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr und soliden Zuwächsen bei den UC- und Contact-Center-Umsätzen. Unsere gesündere Bilanz ist jetzt angemessen auf ein Unternehmen unserer Größe ausgerichtet, und unsere Q1-Performance positioniert uns gut, um die Umsetzung unseres strategischen Plans zu beschleunigen, wobei wir uns weiterhin auf die Bereitstellung flexibler, sicherer und unternehmenskritischer hybrider Kommunikationslösungen konzentrieren.“
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden