HP-Deutschland-Chef Adrian Müller: "Keine Gespräche, wo die Potentiale von KI-PCs nicht zur Sprache kommen"
Bei KI-PCs und generell künstlicher Intelligenz für IT-Security und Datensicherheit sowie Geräteverwaltung sieht sich HP dem Wettbewerb gegenüber einzigartig positioniert. Auf der weltweiten Partnerkonferenz Amplify diese Woche in Nashville stellen HP seine Technologiepartner mehr als 80 Innovationen vor.
Entwarnung für die rund 1.500 Partner von HP: Die weltweite Partnerkonferenz des PC- und Druckerherstellers Amplify kann von Dienstag bis Mittwoch dieser Woche wie geplant in Nashville, USA, stattfinden. Weniger Tage zuvor noch wurde die Hauptstadt der Country Musik im Bundesstaat Tenneesee von schweren Tornados heimgesucht. Es gibt viel zu besprechen und Keynotes prominenter Gäste aus der IT-Branche zu hören. Neben dem Top-Management von HP haben sich alle Chefs der führenden Halbleiterhersteller angekündigt: AMD-Chefin Lisa Su, Interims-CEO von Intel Michelle Johnston Holthaus (Products), Qualcomm-CEO Cristiano Amon und Nvidia-Gründer und CEO Jensen Huang. Mit Bill McDermott von ServiceNow (CEO), und Irfan Saif von Deloitt (Leiter USA) sind zwei Chefs der global agierende Partnerunternehmen von HP dabei. KI wird, wie bei allen Technologiekonzernen, das dominierende Thema sein. Unter dem Motto des Kongresses, "Driving the Future Together" kündigt HP mehr als 80 Innovationen an. Technologiepartner zeigen auf 40.000 Quadratmetern, wie die KI-Zukunft des IT-Arbeitsplatzes ausschaut. "Eine einmalige Gelegenheit, die Kraft der Zusammenarbeit und der Innovation bei der Bereitstellung intelligenterer, besser vernetzter Erfahrungen zu präsentieren", sagt David McQuarrie, HP Chief Commercial Officer, der vergangene Woche den neuen Zentral- und Osteuropa-Chef Michael Boyle als Nachfolger von Bernhard Fauser vorstellte.
CRN sprach vor der Amplify mit HP-Deutschland-Chef Adian Müller. Der Schweizer ist seit 2003 für den HP-Konzern tätig, arbeitet so, wie HP den modern Workspace seit vielen Jahren definiert: ortsungebunden, modernste und vernetzte IT-, Audio- und Video-Konferenz-Technologie, dazu Drucker und Plattformen für die Geräteverwaltung und -sicherheit. Müller arbeitet von Zürich aus, lebt mit Frau und 3 Kindern unweit in Birmensdorf, ist oft im deutschen Headquarter in Böblingen und wird in Nashville viele Partner aus Deutschland und seinem Heimatland treffen, wo der 7 Jahre lang Chef der Schweizer Landesorganisation war, bevor er im November 2022 Deutschland übernahm.
Drittes Quartal in Folge PC-Wachstum bei HP
Rund 250 Mio. PCs wurden 2024 verkauft, Lenovo und HP liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 1 der weltweit größten Hersteller. Mit einigem Abstand folgt Dell. " Mit PCs, Druckern sowie den Audio- sowie Videokonferenzlösungen von Poly ist HP der einzige Komplettanbieter für den Arbeitsplatz der Zukunft. Ein enormer Vorteil für unsere Kunden und Partner. HP kann alle Lösungen für den modernen Arbeitsplatz aus einer Hand anbieten. Ein klares Differenzierungsmerkmal von unseren Mitbewerbern", sagt Müller im CRN-Interview. Der PC-Markt erholt sich seit einiger Zeit wieder, HP verbucht das dritte Quartal in Folge ein Wachstum. Der Umsatz im Bereich Personal Systems für das erste Quartal des Fiskaljahres 2025 kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent auf 9,2 Mrd. Dollar. HPs kommerzielle Verkäufe stiegen um 10 Prozent, während die Verkäufe an Privatkunden um 7 Prozent zurückgingen.
"Für PCs, die während der Pandemie angeschafft wurden, beginnt nach und nach der Austauschzyklus. Die Migration zu Windows 11 treibt den PC-Markt. Insbesondere bei Kunden aus dem Mittelstand steht diese Entscheidung noch an", so Müller. Die Entwicklung in der Region DACH reihe sich in das Gesamtwachstum bei HP ein.
Schwung mit KI-PCs – HP stellt auf der Amplify neue KI-PCs vor
Die relativ neue Geräteklasse der KI-PCs ist die große Hoffnung der Branche, dass vor allem Geschäftskunden zu den preislich höheren PCs greifen, wenn sie ohnehin mit dem Ende des Windows 10-Betriebssystems kommenden Oktober ihre installierte Basis erneuern müssen. "Wir stellen ein großes Interesse der Geschäftskunden an KI-PCs fest. Es gibt praktisch keine Gespräche, wo die Nutzungsmöglichkeiten und die Potentiale von KI-PCs nicht zur Sprache kommen", sagt der HP-Deutschland-Chef. "Bei der Nutzung von KI im Unternehmensalltag stehen wir erst am Anfang", ergänzt er.
Der primäre Fokus von Geschäftskunden sei laut Müller die "Applikationssicherheit beim Wechsel von Windows 10 auf Windows 11". Die finale Kaufentscheidung werde von der Investitionssicherheit und der Gerätesicherheit mitbestimmt.
Auf der weltweiten Amplify-Partnerkonferenz wird HP "eine Vielzahl neuer Produkte vorstellen", so Müller: Neuen KI-PCs, als Ergänzung für die zu Jahresbeginn bei der CES in Lag Vegas präsentierten Highend-PCs, neue Workstations sowie Konferenz- und IT-Lösungen für Unternehmenskunden.
Beim Einsatz von KI seht HP mit gutem Beispiel voran und stattet Mitarbeiter in seinen Sales-Organisationen mit KI-PCs und Copilot aus. Überzeugend verkaufen lassen sich Innovationen schließlich nur, wenn man sie selber nutzt. Bechtle hat das erkannt und auch die Distribution. "Eat our own dog food", pflegt Also-Verwaltungsratspräsident Gustavo Möller-Hergt zu sagen, wenn der Distributor Resellern gute Argumente für den Vertrieb von KI an ihre Kunden mit auf den Weg gibt. Beim Enablement sieht sich auch HP in der Pflicht. "Im Rahmen unseres Amplify-Programms gibt es ein spezielles Schulungsprogramm zu den Vorzügen und Einsatzmöglichkeiten von KI im Unternehmen", sagt Adrian Müller.
Gerätesicherheit und Datenschutz für HP-Partner
Haben KI-PCs das Potential, klassischen PCs den Rang abzulaufen, sie gar zu einem Nischenprodukt zu machen? Müller will sich da noch nicht festlegen lassen, hält eine solche Entwicklung aber für möglich. Auf Geräte- und Datensicherheit sowie Datenschutz müssten insbesondere Unternehmen großen Wert legen, wenn ihre Mitarbeiter sensible Daten lokal auf den KI-PCs verarbeitet werden. Daher hat HP viel in Produkte und Lösungen rund um die IT-Sicherheit investiert. Sure Click beispielsweise. Das ist eine Mikrovirtualisierungstechnologie, die Malware, beispielsweise versteckt in E-Mailanhängen in einer virtuellen Umgebung erkennt, bevor sie auf dem PC eines Nutzers Schaden anrichten kann. "Die Endpoint-Securitylösung Sure Click ist Teil einer kompletten Sicherheitslösung für PC- und Druckerhardware, mit der sich HP von anderen Mitbewerbern differenziert", sagt Müller.
Sure Click, Teil der HP Sparte Wolf Security, ist eine ergänzende Schutzsicht zu anderen Virenscannern auf dem Endpoint. Be HP-Geräten ist Sure Click vorinstalliert, die Sandbox-Lösung von HP läuft auch auf PCs anderer Hersteller.
HP Workforce Experience Plattform
Auch in Richtung Gerätemanagement könnte es auf der Amplify Klarheit geben, wann HP in Deutschland Partner Zugang zur HP Workforce Experience Plattform ermöglicht. Die Lösung kommt beim Gerätemanagement zum Einsatz. Egal, welches Betriebssystem eingesetzt wird: HP Workforce Experience Plattform analysiert die Performance alle Clients einer Kundenumgebung, kann vorausschauend Hardwareausfälle diagnostizieren und sie automatisch beheben. KI-Tools messen den Gerätezustand, die Auswertungen basieren auf einer weltweiten Datenbank, in die sämtliche Telemetriedaten aller Geräte fließen.
Und es sind sehr viele Daten: Mehrere Milliarden Daten fließen bei HP Workforce Experience Plattform zusammen, die einen tiefen Einblick in die Infrastrukturen der IT-Kundenumgebungen ermöglichen. Eine "einzigartige Plattform", so HP-Deutschland-Chef Adrian Müller, die auf "sehr viel Interesse" stoße.
Umweltschutz wird bei HP weiter großgeschrieben
Auch wenn das Thema Umweltschutz bei politischen Akteuren in vielen Staaten keine Priorität mehr genießt, in Teilen gerade sogar abgewickelt wird: Nachhaltigkeit bleibt ein wichtigstes Ziel und Relevant für das Geschäfte, auch und gerade für den US-Technologiekonzern HP, der global aufgestellt ist. "Das Thema Nachhaltigkeit spielt insbesondere bei Ausschreibungen nach wie vor eine große Rolle in der Kaufentscheidung. Mit unserem speziellen Amplify Impact Programm unterstützen wir Partner, die sich Nachhaltigkeit für sich und ihre Kunden zum Ziel setzen, beispielsweise mit speziellen Schulungen und Informationsmaterialien", sagt Müller.
"Nachhaltigkeit in Aktion"
Spezielle Schulungen des HP Amplify Impact Programm für mehr Nachhaltigkeit gibt es im über 50 Ländern. HP zeichnet die Partner regelmäßig aus, die sich dem Programm für mehr Umweltschutz und Soziales wie digitale Teilhabe anschließen. Wer etwa befürchtete, HP könnte es anderen US-Technologiekonzernen nachmachen, die in Gleichschaltung mit dem Weißen Haus ihr Engagement beim Umweltschutz rückabwickeln, wird auf Amplify-Konferenz einen gewohnt verantwortungsvollen HP-Konzern treffen. Die Veranstaltung findet so statt, dass der ökologische Fußabdruck so gering wie mögliche ausfalle: kein Einwegplastik, wiederverwendbare Veranstaltungsmaterialien, überschüssige Lebensmittel werden gespendet, Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind vorhanden und selbst der Honig stammt von lokalen Imkern.
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden
Die renommierten CRN Channel Award 2025 für Hersteller, Distributoren, IT-Dienstleister, Managerinnern und Manager: Jetzt bewerben – alle Infos hier