Deutsche TK-Hersteller forcieren digitale Souveränität
Bei der Businesskommunikation spielen nordamerikanische Player wie Avaya, Cisco, Mitel oder Microsoft eine zentrale Rolle. Aber es gibt auch deutsche Alternativlösungen, die sich aktuell in Sachen Security und digitaler Souveränität hervortun. Zwei Beispiele sind Auerswald und Innovaphone.
Der Hersteller Innovaphone aus Sindelfingen unterstützt die "BuyFromEU"-Bewegung. Diese will ein deutliches Zeichen gegen die Annahme setzen, es gäbe keine europäischen Alternativen zu den Produkten globaler Tech-Giganten, hebt das Unternehmen hervor. Ein Beispiel für solche Alternativen sei das "myApps"-Ökosystem, das Innovaphone anbiete: eine vollständig in Deutschland entwickelte und in Europa produzierte Plattform für Businesskommunikation und digitale Zusammenarbeit.
Alternative zu Teams, Zoom oder Slack
„Made in Europe“ sei ein wesentlicher Bestandteil der DNA von Innovaphone: Seit der Gründung im Jahr 1997 setzt das Unternehmen auf Technologiepartnerschaften innerhalb Europas und ein europäisches Vertriebsnetzwerk. Innovaphone erkannte die Notwendigkeit souveräner, europäischer Ökosysteme frühzeitig und bietet mit myApps eine Alternative zu Plattformen wie Microsoft Teams, Zoom oder Slack für die verschiedenen Anforderungen des Arbeitsalltags.
Über die myApps-Oberfläche haben Anwender Zugriff auf ein Spektrum an integrierten Tools: Von Kommunikations-Apps wie Chat, Telefonie oder Videokonferenzen und Kollaborationslösungen hin zu speziellen Anwendungen wie der Innovaphone Working App zur Arbeitszeiterfassung oder der Projects App für agiles Projektmanagement. Apps wie CRM- oder ERP-Anwendungen von europäischen Technologiepartnern werden integriert.
Security by Design
Innovaphone hebt hervor, das Kunden von der direkten Anwendung europäischer Gesetze - Stichwort "Security by Design" - profitieren. Die Datenverarbeitung erfolgt transparent in vertrauenswürdigen europäischen Rechenzentren oder direkt vor Ort (On-Premises). Da die Lösung ohne externe Server auskomme, biete sie keine Angriffsfläche für Backdoors. So behielten Kunden die vollständige Kontrolle über die Unternehmensdaten.
Stärkung der IT-Security
Auch der Kommunikationshersteller Auerswald aus Cremlingen in Niedersachen forciert aktuell die Themen IT-Sicherheit und digitale Souveränität. Partnern und Kunden bietet Auerswald ein Programm zur Stärkung der IT-Security. Neben sicheren und traditionell in Deutschland gefertigten Kommunikationslösungen beinhaltet es Beratungsangebote zur NIS-2-Richtlinie oder dem Cyber Resilience Act (CRA) sowie Sicherheitsschulungen.
In seiner letzten Jahreserhebung sei der Bitkom zu dem Ergebnis gekommen, dass im Betrachtungszeitraum von 12 Monaten "81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen" waren. Der dabei entstandene Schaden von rund 266,6 Milliarden Euro entspreche einem Anstieg von 29 Prozent. "Diese Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass in vielen deutschen Unternehmen akuter Handlungsbedarf besteht", betont Geschäftsführer Christian Auerswald. "Wir unterstützen Unternehmen daher bei einer sicheren und gesetzeskonformen Kommunikation."
Kampagne für KRITIS-Organisationen
Auerswald engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Arbeitskreisen für Cybersecurity. Gestartet hat der Anbieter jetzt außerdem eine Wechsel-Kampagne für KRITIS-Unternehmen. So hat das Unternehmen im vergangenen Jahr mit "COMtrexx" und "COMuniq ONE" neue Kommunikationslösungen auf den Markt gebracht, die NIS-2- und CRA-konform sind und Schutz vor Cyberangriffen bieten. Mit der jetzt angekündigten Kampagne zur Stärkung kritischer Infrastrukturen werden Unternehmen adressiert, die beispielsweise noch eine Kommunikationsanlage aus der älteren "COMpact"-Serie des Herstellers im Einsatz haben. Auerswald empfiehlt mittelfristig den Umstieg: "Die COMpact Anlagen haben sich über Jahre bewährt und funktionieren einwandfrei, den strengen künftigen Sicherheitsanforderungen werden sie jedoch nicht mehr vollends entsprechen", räumt Christian Auerswald ein.
Zusätzliche Beratungsangebote
Die Initiative von Auerswald richtet sich sowohl an Reseller als auch an Endkunden. So wurde für Reseller eine Schulungsreihe ins Leben gerufen, in der spezialisierte Juristen Themen wie Datenschutz oder CRA in den Fokus rücken und wichtige Fragen rund um die IT-Sicherheit beantworten. Endkunden erhalten auf Wunsch Beratung rund um die sichere interne und externe Businesskommunikation. Hier werden jeweils auch regulatorische Vorgaben wie die NIS-2-Richtlinie berücksichtigt, deren Umsetzung in nationales Recht noch im laufenden Jahr erfolgen wird.
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden