Ranking: Deutsche IT-Sicherheitsunternehmen zu wenig sichtbar

Ein Reputationsranking des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF) zeigt, dass trotz der stark gewachsenen Bedeutung von IT-Sicherheit und Resilienz deutsche Security-Unternehmen und Systemintegratoren in der öffentlichen Wahrnehmung bisher kaum eine wichtige Rolle spielen.

Ein Bild, das draußen, Gebäude, Fenster, Baum enthält. KI-generierte Inhalte können fehlerhaft sein.

G Data-Firmenzentrale in Bochum: Nachrichten über neue Produkte und Partnerschaften sind besonders wichtig (Foto: G Data)

Das Ansehen von 70 IT-Security-Unternehmen und 60 Systemintegratoren untersuchte das Institut IMWF für sein diesjähriges Ranking. Basis der Untersuchung sind insgesamt über 400.000 Online-Beiträge in klassischen und sozialen Medien in Deutschland. Diese wurden erfasst und mithilfe Künstlicher Intelligenz ausgewertet. Die Studie hat die Reputation anhand von fünf zentralen Punkten im Zeitraum Juli 2024 bis Juni 2025 untersucht: Produkt und Service, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Management und Arbeitgeberqualität.

Auffallend: In beiden Kategorien sind internationale Unternehmen stark vertreten. Im Ranking der Systemintegratoren belegt NTT Data (Japan) den ersten Platz, gefolgt von Materna, Kontron (Österreich) und Datagroup. Sopra Steria (Frankreich) komplettiert die Top 5. Bei den Security-Anbietern führt der US-Anbieter Cisco vor dem deutschen Unternehmen G Data, gefolgt von Orange Business (Frankreich), Cloudflare (USA) und der deutschen Secunet.

Öffentliche Diskussion im Blick behalten

In der Untersuchung wird deutlich, dass sich deutsche Unternehmen zu häufig in Bescheidenheit üben. Insbesondere die Führungskräfte der Unternehmen bleiben lieber dezent im Hintergrund, anstatt sich in Sachbeiträgen oder in Debatten etwa zu gesellschaftlich häufig diskutierten Themen wie Zero-Trust, KI-Abwehr oder Regulierungsthemen (KRITIS, NIS2, DORA) zu Wort zu melden. Der Haken: Öffentlich geäußerte und über die Medien verbreitete Statements erhöhen die Bekanntheit und stärken das Vertrauen in ein Unternehmen. Auf den Punkt gebracht: "Wer nicht sichtbar ist, verliert im Wettbewerb", wie IMWF-Geschäftsführer Andreas Quest unterstreicht.

Diese Themen sorgen für Aufmerksamkeit

Die Auswertung zeigt, welche Themen für eine gestärkte Reputation sorgen: Bei Systemintegratoren führen konkrete Use Cases zu den aktuellen Technikthemen KI und Cloud für eine positive Wahrnehmung. Bei den IT-Security-Anbietern sind Produktmeldungen und Partnerschaften besonders wichtig. Pannen und Sicherheitsvorfälle wie etwa bei dem US-Anbieter CrowdStrike im vergangenen Jahr (CRN berichtete) schädigen das Image hingegen erheblich. Gelingt es Führungspersonen in öffentlichen Äußerungen, einen Bogen zu spannen von der IT-Sicherheit hin zu gesellschaftlich viel diskutierten Themen wie digitale Souveränität, Fachkräftemangel oder IT-Transformation, sammelt das Unternehmen in der Öffentlichkeit spürbar Pluspunkte.

Gut gelingt dies der Untersuchung zufolge etwa der Bochumer G Data CyberDefense AG, die der Auswertung zufolge als besonders verlässlich und innovativ angesehen wird. Gemäß der Studie zeichnet sich G Data darüber hinaus durch eine überdurchschnittliche Arbeitgeberreputation aus. In dieser Kategorie belegt das Unternehmen mit der maximalen Zahl von 100 Punkten sogar den Spitzenplatz. Auch hinsichtlich der Aspekte Produkt & Service, Wirtschaftlichkeit, Management sowie Nachhaltigkeit erzielt der IT-Security-Spezialist aus dem Ruhrgebiet durchweg sehr gute Bewertungen.

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