Coolblue nimmt Ost- und Süddeutschland in Angriff
Nachdem der niederländische Elektronikhändler Coolblue bisher hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland gewachsen ist, nimmt der Retailer jetzt Ost- und Süddeutschland in Angriff. Neben dem Großraum Stuttgart steht jetzt auch die Expansion in der Bundeshauptstadt fest.
Bereits 2024 hatte Coolblue seine Wachstumspläne für Deutschland erläutert. Bundesweit soll es mittelfristig elf Lieferdepots und 38 Geschäfte geben. Damit schaffen die Niederländer rund 1.500 Arbeitsplätze und investieren in die Expansion über 150 Millionen Euro. Das Geld dafür haben sie: Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen einen Rekordumsatz von 2,57 Milliarden Euro, davon 237 Millionen Euro (+26%) in Deutschland.
Bisher fokussierte Coolblue mit Ausnahme eines Stores in Frankfurt/M. den Norden und Nordwesten Deutschlands. Die Läden befinden sich in Nordrhein-Westfalen (4x), Niedersachen (Hannover) und in Hamburg. Logistik-Standorte in Hamburg und in Langenhagen bei Hannover wurden ebenfalls eröffnet – wie Ende 2024 bereits in Hamm/Westfalen. Begonnen hat der Händler seinen Deutschland-Rollout in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Hier eröffnete Ende 2021 der erste und mit 2.600 Quadratmetern Ladenfläche bisher größte Store des niederländischen Online-Elektronikhändlers.
Berliner Store ab Frühjahr 2026
Jetzt setzt Coolblue den deutschlandweiten Wachstumskurs fort. Vor wenigen Tagen eröffnete ein weiteres Logistikzentrum in Berlin-Schönefeld. Vom neuen Standort aus bietet das Unternehmen erstmals einen Next-Day-Liefer- und Installationsservice für den Großraum Berlin und Teile Ostdeutschlands an. Der nächste Expansionsschritt steht auch schon fest: Mitte des 2. Quartals 2026 eröffnet der erste Berliner Coolblue Store in zentraler Lage an der Einkaufsmeile Tauentzienstraße, der 1.756 Quadratmeter groß sein wird.
Das neue Logistikzentrum in Schönefeld nutzt Coolblue zunächst für zwei Jahre. Parallel dazu entsteht auf demselben Gelände ein doppelt so großes Depot, das speziell auf die operativen Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ist. Mit diesem Ausbau will Coolblue die Grundlage schaffen, um die Infrastruktur in der Hauptstadtregion effizienter zu gestalten und weiter in der Region expandieren zu können.
Die rund fünf Millionen Einwohner im Großraum Stuttgart, Karlsruhe und Heilbronn hat Coolblue ebenfalls bereits ins Visier genommen. Hier existiert schon ein über 2.200 Quadratmeter großer Logistikstandort in Tamm (Landkreis Ludwigsburg).
Wachsende Konkurrenz für MediaMarktSaturn
Damit wächst für den Platzhirsch, die MediaMarktSaturn Retail Group GmbH, langsam, aber sicher ein zumindest wahrnehmbarer Rivale im Heimatmarkt Deutschland heran. Allerdings spielt MediaMarktSaturn mit bundesweit fast 400 Stores noch in einer anderen Liga. Während Coolblue sehr gute Innenstadtlagen fokussiert und dort auch bereit ist, vergleichsweise kleinere Stores zu betreiben, setzen Mediamarkt/Saturn auf mehr Fläche und Lagen auch außerhalb der Innenstädte. Der kleinste Saturn-Markt mit einer Fläche von 2.000 Quadratmetern befindet sich im niedersächsischen Oldenburg.
Doch während sich Coolblue voll auf die Expansion online und stationär konzentrieren kann, befindet sich der europäische Marktriese MediaMarktSaturn Retail Group fortgesetzt im Umbruch. Dieser begann bereits vor der Neuaufstellung der Metro AG im Jahr 2017, als die damalige Media-Saturn-Holding zum Bestandteil des Düsseldorfer Handelskonzerns Ceconomy AG wurde. Im Juli 2025 wurde bekannt, dass Ceconomy für rund vier Milliarden Euro mehrheitlich an den chinesischen Konzern JD.com verkauft wird.
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