Cisco-Partner: "Wir erkennen enorme Chancen, wie das Cisco 360 Programm Anreize direkt an Kundenergebnisse knüpft"

Mit seinem neuen Partnerprogramm zu Jahresbeginn will Cisco den Channel für KI fit machen und die Geschäftschancen auf zentrale Portfolio-Bereiche lenken. Neue Spezialisierungen, KI-Zertifizierungen und verbessertes Marketing soll Investitionen der Partner von Cisco und Splunk belohnen und ihre Rentabilität anhand eines neuen Partner-Value-Index steigern. Mit einem "Incentive Estimator" verspricht Cisco Partnern finanzielle Klarheit.

Große Bühne für Cisco- und Splunk-Partner Montag und Dienstag in San Diego: Ciscos Top-Management stellt Partner das neue Cisco 360 Programm vor, das sie in das KI-basierte Infrastruktur-Geschäft führen soll (Foto: Cisco)

Seit diesen Montag informiert Cisco seine zum Summit nach San Diego weltweit angereisten Vertriebspartner über die Änderungen des neuen Partnerprogramms Cisco 360. Es tritt am 25. Januar 2026 in Kraft und löst die bisherigen Programme von Cisco ab, die teils 30 Jahre und älter sind. Voraus ging ein längerer Prozess, weil Cisco mit vielen Partner die Änderungen diskutierte und bis zuletzt immer noch Feedback sammelt.

Vor zwei Wochen traf sich Cisco-Manager Tim Coogan auf seiner ersten Deuschlandreise nach seinem Antritt als neuer weltweiter Channel-Chef vor zwei Monaten im Frankfurt/Main mit den Vorständen zweier großer Cisco-Partner hierzulande. Ihre Sorge: Wie wirkt sich der neue Value-Index, mit dem Cisco seine Partner in ein 10-Punktesystem einteilt, auf die finanziellen Kompensationen der Partner aus? "Für uns als großer Cisco-Partner rechnet wir nicht mit Verschlechterungen, aber für kleinere Systemhäuser kann es Einbußen geben", sagte einer der Vorstände im Gespräch mit CRN, der nicht zitiert werden wollte.

[Mehr zum Thema: Cisco-Channel-Chef Coogan: "Die einzige DNA, die zählt, ist, dass wir im Dienste unserer Partner und Kunden stehen" ]

Im Interview mit CRN tags darauf, versicherte Coogan indes, dass "Cisco 360 die Bedürfnisse aller Partner" berücksichtige. "Cisco 360 steht meiner Meinung nach für eine wirklich gute, ausgewogene Balance, allen unseren Partnern einen Mehrwert zu bieten", so Coogan.

Tim Coogan, Ciscos weltweiter Channel-Chef: So bunt der Hintergrund, so bunt ist auch der Partnerkanal des Herstellers. Alle will Cisco mit dem neuen Cisco 360 Programm auf die KI-Reise mitnehmen – mit Hilfe der Distribution (Foto: Cisco)

In San Diego auf der Bühne wiederholte am gestrigen Montag der Senior Vice President of Global Partner Sales bei Cisco die grundlegend für alle Partner positiven Auswirkungen der neuen Struktur auf den Cisco-Channel. "Das Programm ist entscheidend für unseren gemeinsamen Erfolg mit den Partnern. Cisco 360 Partnerprogramm unterstützt ein agiles Partner-Ökosystem, das schnell reagiert und sich anpasst, kontinuierlich innovativ ist sowie durch Plattform- und Ökosystemeffekte effizient skaliert", sagte Coogan.

Cisco führt neue architekturübergreifende Boni und intelligentere Tools ein, die sich auf die zentrale Portfolio-Bereiche des Konzerns konzentrieren. Dazu zählen Campus-Aktualisierung, KI, Sicherheit, Collaboration und hochskalierte digitale Netzwerke. "Das ermöglicht es Partnern, mindestens genauso viel oder mehr zu verdienen als mit dem bestehenden Programm. Mit Next-Gen-Spezialisierungen für die KI-Infrastruktur von Cisco können Preferred Partner noch gezielter Kundenanforderungen erfüllen", so der Konzern in einer Pressemitteilung, die CRN Deutschland vorab erhielt.

Cisco sieht sich in der Pflicht, die KI-Kompetenz seiner Partner zu verbessern. Ein Cisco 360 Marketing Launchpad sowie ein Toolkit sollen Partner bei der Vorbereitung auf das Cisco 360 Partnerprogramms unterstützen.

Cisco 360: Kein Alleingang

Immer wieder betonte der Konzern, dass Cisco 360 kein Alleingang, sondern in enger Abstimmung mit Partnern, sowohl von Cisco als auch von Splunk, konzipiert worden sei. "Cisco hat seine Partner frühzeitig in den Prozess eingebunden und unser Feedback berücksichtigt", lässt sich Brian Ortbals, SVP des US-Dienstleisters World Wide Technology (WWT) zitieren. "Jetzt [ist] der richtige Zeitpunkt für diese Veränderungen, die uns allen neue Chancen im Markt eröffnen. Wir schätzen das kontinuierliche Engagement von Cisco für unseren gemeinsamen Erfolg und unser Wachstum."

Eine seiner "Lieblingswochen im Jahr", so Oliver Tuszik zum Partner Summit in San Diego. "Vor sieben Jahren hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, auf der Bühne zu stehen, und es ist großartig zu sehen, dass meine Kernbotschaft von 2018 auch 2025 noch gilt: SIE [die Cisco-Partner] bleiben unser wichtigster Weg zum Markt!", sagt Ciscos globaler Sales-Chef (Foto: Cisco)

Gleiches gilt für die Partner von Sicherheitsanbieter Splunk, den Cisco für die Rekordsumme von 28 Mrd. US-Dollar übernommen hatte und nun diesen Channel in Cisco 360 integriert. "Als langjähriger Splunk-Partner und neues Mitglied des Cisco Partnerprogramms erkennen wir enorme Chancen darin, wie das Cisco 360 Programm Anreize direkt an Kundenergebnisse knüpft. Es verlangt von uns, dass wir mit derselben Disziplin arbeiten, die unsere Kunden von sich selbst erwarten", sagt Ryan Morris, President und Eigentümer von Blackwood mit US-Sitz in Annapolis/Maryland.

Cisco 360 trage seiner Meinung nach dazu bei, "die Bedeutung von Partnerschaften im Zeitalter der Abonnements neu zu definieren", so Morris. "Kunden kaufen Software nicht mehr, sie mieten diese, und die Verlängerung wird jedes Jahr durch echte Ergebnisse verdient". Für sein sei das Cisco 360 Programm "ein klares Zeichen, dass Cisco die Branchenstandards im Vertriebskanal vorantreiben will".

Cisco: KI wird in 5 Jahren den Großteil des Umsatzes bei Partnern ausmachen

Laut der Cisco AI Partner-Studie geht der Hersteller davon aus, dass KI in den nächsten fünf Jahren den Großteil des Umsatzes bei Partnern ausmachen werde. Die Infrastruktur für digitale Netzwerke, Sicherheit, Observability und Collaboration will Cisco liefern. Cisco 360 soll durch zahlreiche Weiter- und Ausbildungsmaßnahmen das KI-Enablement für Partner verbessern und beschleunigen. Reine wichtige Rolle als Enabler des Channels spielen dabei die Cisco-Distributoren. Sie sollen vor allem die vielen kleineren Partner aus dem SMB-Segment für die neuen Rahmenbedingungen von Cisco 260 fit machen.

Zu den auf dem Cisco Partner Summit angekündigten Neuerungen gehören laut dem Hersteller:

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