BSI: Sorglosigkeit vor Cyberkriminalität wächst

Eine repräsentative Studie von BSI und Polizei offenbart eine zunehmende Sorglosigkeit in der Bevölkerung vor Cyberkriminalität. Benutzerkonten und Geräte werden nur unzureichend geschützt. Das Schutzverhalten verschlechtert sich sogar trotz steigender Geschädigten-Zahlen.

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BSI warnt: "Wir müssen Cybersicherheit viel ernster nehmen" (Foto: BSI)

Starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentisierung und regelmäßige Updates: Alles lästig! Obwohl immer mehr Menschen durch Cyberkriminalität geschädigt werden und die Bedrohungslage anhaltend hoch ist, werden von den Anwendern immer weniger Maßnahmen zum Schutz vor Gefahren im Internet als in den Vorjahren genutzt. Das zeigt der aktuelle "Cybersicherheitsmonitor 2025", eine repräsentative Dunkelfeldstudie von BSI und Polizei.

Eine Mehrheit schützt sowohl Benutzerkonten als auch Geräte nur unzureichend vor möglichen Angriffen. Nur 34 Prozent geben etwa an, die Zwei-Faktor-Authentisierung zu verwenden. Im Jahr 2023 lag der Anteil noch bei 42 Prozent der Befragten. Auch automatische Updates hatten 2023 noch 36 Prozent aktiviert, während 30 Prozent Updates regelmäßig manuell durchführten. 2025 sind beide Anteile gesunken - auf 27 Prozent bei den automatischen und 24 Prozent bei den manuellen Updates.

BSI-Präsidentin Claudia Plattner warnt in diesem Zusammenhang vor der ansteigenden Nachlässigkeit: "Cybersicherheit betrifft uns alle - privat, beruflich und gesellschaftlich. Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation müssen wir Cybersicherheit viel ernster nehmen: Das gilt für den Staat, für die Hersteller von IT-Produkten und für jede und jeden Einzelnen von uns!"

Wachsende finanzielle Einbußen

Geradezu paradox ist angesichts der Sorglosigkeit in der Bevölkerung die hohe Betroffenheit: Zwar geben mit sieben Prozent etwas weniger als noch in den Vorjahren an, in den letzten zwölf Monaten von Cyberkriminalität betroffen gewesen zu sein. Keineswegs rückläufig ist jedoch der Anteil von Menschen, die eine Straftat im Internet mit finanziellem Schaden erlebten: Zwei Prozent der Befragten erlitten allein im Vorjahr einen finanziellen Schaden.

Dr. Stefanie Hinz, Landespolizeipräsidentin und Vorsitzende des ProPK: "Die Polizei hilft durch intensive Präventionsarbeit dabei, Täterstrategien öffentlich zu machen, damit diese möglichst ins Leere laufen. Wenn sie betroffen sind, erstatten Sie Anzeige. Prävention, Aufklärung und konsequente Strafverfolgung tragen entscheidend dazu bei, die digitale Welt sicherer zu machen."

Wie aber vorgehen im Ernstfall? Mehr als die Hälfte der Befragten (51 Prozent) wünscht sich dazu mehr Informationen. BSI und ProPK veröffentlichen daher gemeinsam zwei neue sowie drei überarbeitete "Checklisten für den Ernstfall" mit Handlungsempfehlungen im Falle von u.a. einer Infektion mit einem Schadprogramm oder Betrug beim Onlinebanking. Die Checklisten ebenso wie der Bericht zum Cybersicherheitsmonitor 2025 sind auf den Webseiten von BSI und ProPK abrufbar.

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