Fast 700.000 Cyberangriffe auf KRITIS

Laut einer aktuellen Untersuchung des Sicherheitsanbieters Blackberry gab es allein im dritten Quartal letzten Jahres weltweit mehr als 600.000 Attacken auf kritische Infrastruktur (KRITIS). 45 Prozent hatten den Finanzsektor im Visier, rund 430.000 Cyberangriffe richteten sich gegen privatwirtschaftliche Unternehmen.

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Blackberry-NOC in Kanada

Der von Blackberry veröffentlichte Report befasst sich eingehend mit dem Verhalten gefährlicher, aber wenig bekannter Hacker-Gruppen. Demnach haben sich in den letzten Monaten die Methoden vieler Hacker stark verändert. Eine bedeutsame Erkenntnis: Die Telekommunikationsinfrastruktur ist zu einem wichtigen Einfallstor für Angreifer geworden.

Aus Sicht von Blackberry sind deshalb Strategien notwendig, um persönliche Geräte besser zu schützen. Auch auf bewährte Verfahren für eine sichere Kommunikation sollte nicht verzichtet werden. "Unsere Angriffsfläche war noch nie so groß wie heute, da sowohl Betrüger als auch Nationalstaaten ihre Grenzen für Cyberspionage-Angriffe erweitern und Ransomware-Gruppen ihre Aktionen immer ausgefeilter gestalten", warnt BlackBerry Vice President of Threat Research & Intelligence Ismael Valenzuela. Allerdings verfüge man auch über Tools, Technologien und Protokolle, um die Auswirkungen von Angriffen abzumildern. Die Branche sei in der Lage, mit den neuen Methoden der Angreifer im Cybersecurity-Umfeld Schritt zu halten, meint Valenzuela.

Angriffe aufgrund geopolitischer Spannungen

Blackberry-Analysten haben herausgefunden, dass Cyberkriminalität auch von Menschenhändlerringen in Südostasien genutzt wird und dass nordkoreanische Agenten Deepfake-Technologie und gefälschte Identitäten einsetzten, um westliche IT-Unternehmen zu infiltrieren.

Nord- und Lateinamerika sind die am meisten angegriffenen Länder weltweit. Die Regionen APAC und EMEA waren am zweit- bzw. drittstärksten betroffen. Diese Länder verzeichneten das höchste Angriffsvolumen und die meisten Fälle einzigartiger Malware.