Also treibt auf der Channel Trends+Visions die Transformation der IT-Branche voran
Unter das Motto "Next Generation" stellte der Distributor seine diesjährige Messe Channel Trends+Visions (CTV). Die IT-Branche steht vor neuen technologischen Umbrüchen, das klassische Eventformat aber bleibt für Also-CEO Wolfgang Krainz ein wichtiges Format des Austauschs mit Herstellen und Partnern. Über 100 Vendoren stellten in Düsseldorf ihre Lösungen vor, mit rund 1.000 Besuchern ist die CTV die größte Messe im deutschen IT-Channel.
Mehr als 100 seiner rund 800 Hersteller haben auf der Also Hausmesse CTV ihre Lösungen am Freitag vergangener Woche in Düsseldorf vorgestellt, rund 1.000 Partner sind gekommen. Die Channel Trends+Visions, die zum 20. Mal stattfand, ist das größte IT-Event im deutschen Channel. Zwar ist die Eventlocation "The Frame" in ihrer Größe nicht vergleichbar mit der Bochumer Jahrhunderthalle, wo Also vor der Pandemie die CTV viele Jahre veranstaltet hatte. Doch Also hält an diesem Messeformat fest, anders als Wettbewerber Ingram Micro, der seine "TOP" in München 2019 zum letzten Mal hat stattfinden lassen (nach 20 Ausgaben übrigens). Auch Arrow bleibt mit dem Forum in München (17. Juli 2025) seinem Präsenzformat treu. Die Gelegenheiten für den deutschen IT-Channel werden weniger, sich bei großen Messen der Distribution mit Herstellern und untereinander komprimiert an einem Tag auszutauschen. Die Refinanzierung solcher großen Hausmessen wird schwieriger, die MDFs sitzen bei Herstellern nicht mehr so locker. Der guten Stimmung auf der CTV tat dieses keinen Abbruch, wie sich CRN in Düsseldorf selbst überzeugen konnte.
Also-CEO Wolfgang Krainz, vergangenes Jahr noch wenige Wochen im Amt, ist jetzt ein Jahr auf dem Chefposten und bekräftigt das CTV-Konzept: "Wir glauben an solche Events. Wir glauben an die Branche". Er kann prominente Gäste auf der Bühne begrüßen: HP-DACH-Chef Adrian Müller und sein Distributionschef Jan Neumeier ehren Also zum "Distributor oft the Year". Müller tritt mit Intel-Deutschlandchefin Sonja Pierer auf die Bühne, im Dialog führen sie aus, welche hohe Bedeutung KI für die beiden Top-Manager in ihrem Tagesgeschäft mittlerweile spielt. Pierer zum Beispiel lässt sich jeden Morgen von einem Bot die wichtigsten Informationen über Kunden in einem 5-minütigen Summary zusammenfassen, bevor sie in die Termine geht.
Krainz führt die anwesenden Journalisten der Channelpresse persönlich durch die Hallen, stellt Highlight vor. Unter dem Motto "Next Generation" verweist er auf innovativen Technologien wie Hybrid Infrastructure, KI, IoT, Cloud, Cybersecurity sowie Virtualisierung, bleibt vor den Also-Ständen stehen, die der Distributor nach Themeninseln gruppiert. Experten erklären Partnern die Services, zu denen auch die Kooperation Also Network gehört. ANW-Beiratssprecher Sven Meyer, Geschäftsführer EDV-Partner aus Hamburg, ist selbstverständlich vor Ort, führt viele Gespräche auf der CTV.
KI kommt bei Also intern mehr und mehr zum Einsatz. BI im zentralen SAP-System des Broadliners segmentiert und analysiert die Transaktionsdaten von Bestellungen und Beständen der Partner schon seit vielen Jahren. Krainzs Vorgänger Gustavo Möller-Hergt, seit Mitte 2024 Verwaltungsratspräsident von Also, hatte die ERP-Systeme, die mit jeder Akquisition eines Unternehmens auf SAP umgestellt wurden, konsequent vereinheitlicht. Die Tiefe der Daten erlaubt Up- und Cross-Selling. KI und eine stetige Erhöhung der Monetarisierung aus bestehenden und neuen Partnerbeziehungen spielen eine zentrale Rolle – vor allem im Cloud-Geschäft.
Transformation ins Cloud-Pattform-Geschäft – Expansion in die USA
Einen "Meilenstein", so Krainz, habe Also mit seinem Cloud-Marketplace erreicht: 2024 knackte Also im 10. Jahr der Plattform nun die Milliarden-Umsatzmarke, die Erlöse betrugen 1,1 Mrd. Euro und kletterten auf einen Anteil von über 10 Prozent am Gesamtumsatz. Anzahl und Wert der "Seats" seien gestiegen. 4 Mio. Unique-User habe Also, der Umsatz pro Kunde konnte der Distributor laut Krainz "verdoppeln". Das Plattformgeschäft sei "eine total wichtige Ergänzung" zum traditionellen IT-Handel, so der Also-Chef. Daher auch der wichtige Schritt, mit dem Marketplace in den USA präsent zu ein. Dort ist Also trotz seines 15-Mrd-Euro-Marktvolumens in 2025 (was die Erlöse des übernommenen britischen Distributors Westcoast einschließt) noch unbekannt.
Man werde in den USA "klug" vorgehen, so Krainz, "sich thematisch in Bereichen positionieren, die noch nicht so besetzt sind". Zukäufe nicht ausgeschlossen, sich nach Unternehmen mit innovativen Unternehmern umschauen. "Eine Liste von Optionen" hat Also für weitere Zukäufe vorliegen, "muss in unser Beuteschema passen", so Also-CEO Krainz.
CRN-Newsletter beziehen und Archiv nutzen - kostenlos: Jetzt bei der CRN Community anmelden