Welle der KI-Transformation ist im Anmarsch

Laut einer Studie von IPED, dem Channel-Consulting-Arm der CRN-Muttergesellschaft The Channel Company, sehen viele Lösungsanbieter bereits positive Auswirkungen von künstlicher Intelligenz auf ihr Gesamtgeschäft. Mehr als 10 Prozent der befragten Lösungsanbieter bezeichnen die Auswirkungen als "signifikant". Viele KI-Anwendungen sind bereits im Einsatz.

Studie von The Channel Company (CRN): "Das Internet hat verändert, wer wir sind, was wir tun und wie wir tatsächlich leben. Das erleben wir nun mit KI".

Viele IT-Lösungsanbieter sehen bereits eine positive Auswirkung von künstlicher Intelligenz auf ihr Gesamtgeschäft, wobei mehr als ein Zehntel die Auswirkung als "signifikant" bezeichnet.

Diese Ergebnisse sind Teil einer aktuellen KI-Studie von IPED, dem Channel-Consulting-Arm der CRN-Muttergesellschaft The Channel Company. Die Studie konzentrierte sich auf die Kommerzialisierung von KI im Channel und darauf, wie Lösungsanbieter die Technologie nutzen, um ihr eigenes Geschäft zu verbessern.

Die Studie ergab, dass 62 Prozent der rund 250 befragten Lösungsanbieter heute einen positiven Einfluss von KI sehen, darunter 13 Prozent, die diesen Einfluss als "erheblich" einstufen.

Mit Blick auf die Zukunft gaben 78 Prozent der Befragten an, dass sie in den nächsten 12 bis 24 Monaten positive Auswirkungen von KI-Technologien auf ihr Unternehmen erwarten, darunter 40 Prozent, die "erhebliche" Auswirkungen erwarten.

"Die Flutwelle kommt und sie [IT-Dienstleister] sehen sie", sagte Mark Williams, ein leitender Berater bei IPED. "Sie fragen sich, ob sie auf der Welle reiten können oder von ihr fortgespült werden".

IPED klassifiziert die 13 Prozent der Lösungsanbieter, die bereits signifikante positive Auswirkungen erleben, als "KI-Pioniere", so Williams. Der geringe Anteil an KI-Pionieren zeigt, dass das Feld für Lösungsanbieter, die sich noch in der Anfangsphase ihrer KI-Praxis befinden, nicht zu überfüllt ist.

Die IPED-Studie ergab, dass die KI-Pioniere, die aggressiv in KI investieren, ihr Geld in folgende Bereiche stecken:

Der Großteil des frühen KI-Geschäfts stammt von größeren Kunden, Infrastrukturimplementierungen sowie Geschäfts- und Datenberatung.

KI verändert alles – wie das Internet Mitte der 90er Jahre

Lösungsanbieter berichteten über "eine Reihe von groß angelegten Infrastrukturimplementierungen, die sich auf mehrere Millionen Dollar belaufen", so Williams. "Es sind wenige. Aber sie finden statt."

Daher würde Analyst Williams künstliche Intelligenz eher mit dem Aufkommen des Internets Mitte der 90er Jahre und der Smartphones ab 2007 (iPhone-Einführung) als mit der Verbreitung der Cloud vergleichen. "Dies wird die Art und Weise, wie jeder alles macht, verändern", sagte er. Die Cloud "war meiner Meinung nach nur eine technologische Auffrischung. Das Internet hat verändert, wer wir sind, was wir tun und wie wir tatsächlich leben. Das erleben wir nun mit KI".

Partner: KI ist "Teil jedes Gesprächs"

Virtusa aus Massachusetts /USA gehört zu den Lösungsanbietern, bei denen so gut wie jeder Kunde mit KI experimentiert, wie Surajit Bhattacharjee kürzlich in einem Interview mit CRN USA erklärte.

Bhattacharjee, Senior Vice President und Global Lead für generative KI bei Virtusa, sagte, dass Kunden, die im Jahr 2023 mit umfangreichen Experimenten begonnen haben, nun KI-Produkte im Einsatz haben. "Wir haben Kunden dabei geholfen, mehr als 10 Lösungen seit November vergangenen Jahres in die Produktion zu überführen", so Bhattacharjee.

Die Kunden legen insgesamt mehr Wert auf den ROI von KI-Projekten, wobei sie im Vorfeld mehr Sorgfalt auf die KI-Nutzungsfälle verwenden und von den Geschäftsproblemen ausgehend "rückwärts arbeiten", um zu sehen, ob KI sie lösen kann, sagte er.

Ein Beispiel für einen KI-Anwendungsfall in der Produktion bei Virtusa ist die Transkription eines Kundengesprächs mit einem Support-Agenten: Das KI-Programm verschriftlicht Sprache, um relevante Informationen auf den Bildschirmen des Agenten anzuzeigen - und dann nach dem Gespräch Empfehlungen für den Agenten zur Weiterbehandlung auszusprechen.

Eine andere KI-Lösung, die Virtusa mit einem Kunden testet, nutzt KI und Drohnenaufnahmen, um beschädigte Kartons in einem Lagerhaus zu erkennen, so Bhattacharjee.

"KI wird Teil jedes Gesprächs", sagte er. "Bei mehr als 90 Prozent der Gespräche kommt KI in irgendeiner Form zur Sprache."