Sicherheits-Kit für Embedded-Systeme
Der Anbieter von Sicherheits- und Embedded-IoT-Lösungen Swissbit stellt mit dem "Security Upgrade Kit" eine Nachrüst-Lösung für Embedded-Systeme vor. Die Einsatzbereiche erstrecken sich von der Industrie über den öffentlichen Sektor bis zu kritischen Infrastrukturen (KRITIS).
Cyberangriffe betreffen zunehmend auch Embedded-Systeme. Deren Design und lange Lebenszyklen bringen besondere Sicherheitsanforderungen mit sich. Regulierungsbehörden weltweit reagieren mit Vorschriften wie der anstehenden Radio Equipment Initiative (RED) oder dem Cyber Resilience Act ab 2027 auf die wachsende Bedrohungslage. Mit dem Security Upgrade Kit bietet Swissbit eine Lösung, die sowohl den Schutz von Embedded-Systemen als auch die Einhaltung relevanter Cyber-Sicherheitsvorgaben ermöglicht.
Das Kit umfasst eine Micro-SD-Karte in Industriequalität sowie passende Dokumentation, Software und Tools. Es umfasst Hardware-basierte Zugriffskontrolle, Echtzeit-Datenverschlüsselung mit AES 256 und erlaubt die individuelle Anpassung von Schutzprofilen. Anwendungsbereiche sind unter anderem der Kopierschutz sensibler Daten oder der Schutz der Systemintegrität durch Secure Boot. Als Nachrüstlösung auf Micro-SD-Basis soll das Security Upgrade Kit den Anwendern viel Flexibilität bieten.
Spezifische Sicherheitsschwachstellen
Embedded-Systeme haben aufgrund ihrer langen Lebensdauer, der komplizierten Aktualisierungsmöglichkeiten und begrenzter Hardwarekapazitäten spezifische Sicherheitsschwachstellen. Meist wurden sie ohne besondere Schutzbedürfnisse entworfen und sind anfällig gegen Angriffe mit physischem Zugriff, der meist nur durch ein Gehäuse oder einen Schaltschrank verhindert werden kann. Sind diese Maßnahmen überwunden, gelingt lokalen Angreifern das Ausspähen von sensiblen Informationen, Konfigurationen, Geschäftsgeheimnissen oder personenbezogenen Daten. Durch die Manipulation von Systemdaten kann der einmalige Zugriff auch in ein unbemerktes Einnisten (APT - Advanced Persistend Threat) und das dauerhafte Abgreifen von Netzwerkkommunikation münden. Genau hier setzt das Security Upgrade Kit von Swissbit an.
Kern der Swissbit-Lösung ist eine Micro-SD-Karte in Industriequalität, die sich als Wechselmedium zur Nachrüstung eignet. Ausgestattet mit einem speziellen Flash-Controller und erweiterter Swissbit-Firmware bietet die Karte Sicherheitsfunktionen wie konfigurierbare Zugriffskontrollen und Datenschutz auf Partitionsebene. Die optimierte Firmware macht die Karte geeignet für Anwendungen mit häufigen Lesezugriffen und langer Datenaufbewahrung.
Das Security Upgrade Kit ist primär für Linux-basierte Embedded-Systeme entwickelt, kann aber bei Bedarf auch für andere Betriebssysteme eingesetzt werden. Aufgrund der weiten Verbreitung eingebetteter Systeme erstrecken sich die Einsatzbereiche von der Industrie über den öffentlichen Sektor bis hin zu kritischen Infrastrukturen (KRITIS).
Für die Einrichtung und Konfiguration des Security Upgrade Kits stellt Swissbit Dokumentation, Software, Tools sowie eine Referenzimplementierung für den Raspberry Pi bereit. Ein Expertenteam von Swissbit steht außerdem für kundenspezifische Projektanfragen zur Verfügung. Auch maßgeschneiderte Implementierungen werden angeboten.
Drei Speicherkapazitäten
Die microSD-Karte Security Level 2 des Security Upgrade Kits ist in Speicherkapazitäten von 16, 32 und 64 Gigabyte erhältlich und basiert auf der pSLC-Flash-Speichertechnologie, die eine besonders hohe Ausdauer und Langlebigkeit gewährleistet. Die Karten sind für den industriellen Temperaturbereich von minus 40 bis plus 85 Grad Celsius ausgelegt. Das Security Upgrade Kit ist ab sofort bei Allnet, Mouser und Rutronik 24 erhältlich. Weitere Vertriebskanäle sollen folgen.
Die Swissbit AG mit Hauptsitz in Bronschhofen (Schweiz) ist Anbieter von Speicherprodukten, Sicherheits- und Embedded-IoT-Lösungen. Swissbit entstand 2001 durch ein Management-Buyout aus dem seit 1992 bestehenden Unternehmen Siemens Swissbit. Das Unternehmen entwickelt und produziert industrietaugliche Speicher- und Security-Produkte an einem eigenen Produktionsstandort in Berlin und beschäftigt rund 450 Mitarbeitende.