NinjaOne: "Wir haben eine Channel First-Strategie, arbeiten auch mit Distributoren zusammen"
Andre Schindler, EMEA-Chef von NinjaOne und neuer weltweiter Vertriebsleiter, skizziert im Interview mit CRN die weitere Wachstumsstrategie. Der RMM-Anbieter zentriert sein Geschäft mehr und mehr auf Partner und führt nun auch ein Distributionsmodell in Europa ein.
Es war keine schlechte Idee von NinjaOne-CEO Sal Sferlazza, als er für den Start der europäischen Expansion seines US-Softwareherstellers bei Andre Schindler anklopfte. Man kannte sich bereits, denn Schindler baute für Teamviewer in San Francisco den US-Markt für die Göppinger aus. Fast 10 Jahre arbeitete der Manager für das deutsche Softwareinternehmen, dann holte ihn Sferlazza zu NinjaOne. Von Berlin aus baute Schindler ab 2018 das Geschäft für NinjaOne auf, Schwerpunkt DACH und andere europäische Länder. Der General Manager EMEA steigt zu einem guten Zeitpunkt ein und ist nun seit seit diesem Monat auch für den weltweiten Vertrieb zuständig.
Das Potential für NinjaOne und andere Anbieter von IT-Management-Plattformen ist groß, der Trend hält bis heute an. Wer als MSP neu in den Markt einsteigt oder von sich von einem klassischen Systemhaus zu einem Service-Dienstleister für das Management von IT-Infrastrukturen entwickeln will, braucht Softwareplattformen – kurz: Lösungen für RMM/PSA und ergänzende Aufgaben wie Backup (eigene NinjaOne-Lösung) oder Security (von Drittherstellern bei NinjaOne wie Bitdefender, CrowdStrike, Sentinelone, Webroot). Schindler will keine Zahlen nennen, wie viele MSPs er uns sein wachsendes Team in Europa mittlerweile zu IT-Ninjas gemacht haben. Mehr als 17.000 IT-Teams weltweit – bei Endkunden und MSPs – sind es laut offizieller Firmenangabe. Die klare technologische Fokussierung auf Endpoint-Management, die "Wurzeln von NinjaOne, wie Schindler sagt, soll das Onboarding und Handling für IT-Teams leicht machen. Es gibt Wettbewerber, die ihre Plattformen zu einer Art Warenhaus erweitert haben und für alle denkbaren Aufgaben der IT-Verwaltung und Dokumentation Lösungen anbieten. Die Übersichtlichkeit kann da schon leiden, wie MSPs CRN berichten. "Wir haben ein Produkt aus einem Guss und das kommt sehr gut an bei Kunden", so Schindler im CRN-Gespräch.
Zulauf bekäme NinjaOne von Systemhäuser, die noch stärker im "Break-fix-Modell" verhaftet sind, so Schindler, und Managed Services aufbauen. Oder MSPs, die zu neuen Plattformanbietern wechseln. Der Markt für RMM-Anbieter ist immer noch groß, der Wettbewerb im Channel dennoch sehr intensiv.
Channel First-Strategie
NinjaOne arbeitet traditionell mit vielen Endkunden zusammen, will aber den Vertrieb nun mehr auf den Channel ausrichten. "Das Direktgeschäft wandert Stück für Stück in den Channel, da, wo es Sinn ergibt", erklärt Schindler. Partner werden somit immer wichtiger, das weltweite Partnerprogramm wurde im Frühjahr 2024 von der CRN in den USA im Rahmen des jährlichen Partner Program Guide mit der hochmöglichen Zahl von 5 Sternen ausgezeichnet.
Nun folgt der nächste Schritt von NinjaOne, das Geschäft mit und über den Channel zu skalieren. "Wir haben eine Channel First-Strategie und arbeiten auch mit Distributoren zusammen", sagt Schindler. In den USA und anderen Ländern sind Distributoren bereits aktiv, in EMEA stehe man kurz vor der Zeichnung, so Schindler.
Was NinjaOne bei der Ausweitung des Europageschäfts helfen könnte – sofern Schindlers Marktbeobachtung zutrifft: Andere RMM-Anbieter würden sich aktuell nicht so sehr auf diese Region fokussieren, sondern eher den US-Markt im Auge haben. Mehr Partnerevents, die NinjaOne für kommendes Jahr plant, könnten für neue IT-Ninjas sorgen. Ein eigenes Eventteam in Europa steht bereits.