Ingram Micro CEO: KI sollte Freiraum für mehr persönliche Beziehungen schaffen

KI und Cloud-Technologien verändern die Welt rasant. Was in den nächsten fünf Jahren passieren wird, weiß niemand, so Ingram Micro-Chef Paul Bay auf dem Event „One“ in den USA. Der CEO stellte vor über 2.500 Gästen die Strategien vor, wie der Distributor Partner auf die Reise in die datengetriebene Lösungswelt mitnehmen wird.

Ingram Micro-CEO Paul Bay eröffnete das Partnerevent „One“ in den USA, zu dem auch viele deutsche Partner geladen waren

KI, Automatisierung und skalierbare Lösungen werden den Wert für Lösungsanbieter steigern und ihnen gleichzeitig einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt verschaffen. Das ist die Botschaft, die Paul Bay, CEO von Ingram Micro, verkündete.

„Stellen Sie sich einen Prozess vor, der früher Wochen oder sogar Monate gedauert hat. Jetzt erledigen wir ihn mit Hilfe von KI in Sekundenschnelle. Wir beseitigen die Engpässe, die Unternehmen jahrzehntelang ausgebremst haben“, sagte Bay. Partner, die die Bedürfnisse der Kunden verstehen und die richtigen Werkzeuge und Ressourcen bereitstellen, würden Wege der Wertschöpfungen beschreiten, die die KI-Revolution eröffne. Es sei aber kein Geheimnis, dass das heutige Geschäftsumfeld eine Herausforderung darstelle, ging Bay auf die aktuell schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen und sonstigen Unsicherheiten in vielen Volkswirtschaften ein. „Makroökonomischer Gegenwind, geopolitische Unsicherheiten und sich schnell entwickelnde Technologien setzen die Unternehmen in allen Branchen unter Druck“.

Martin Greimel: „Viele interessante Themen, guten Gesprächen mit Geschäftsfreunden“

Bay sprach vor rund 2.500 Lösungsanbietern auf der One-Konferenz von Ingram Micro, die diese Woche bei Washington, D.C. stattfand. Auch viele deutsche Partner lud Alexander Maier, Chef der Landesorganisationen Deutschland und Österreich zur One-Konferenz ein. „Viele interessante Themen, guten Gesprächen mit Geschäftsfreunden“, zog Martin Greimel vom gleichnamigen Systemhaus aus dem oberbayerischen Dorfen ein positives Fazit.

Die deutsche Partnercommunity war auf der „One“ gut vertreten. Martin Greimel (2.v.l.) führe auf dem Event von Ingram Micro in Washington D.C. sehr gute Gespräche.

Er hörte unter anderem, wie sehr doch KI relevant für Systemhäuser ist, die bei der Transformation von Unternehmen doch eine wichtige, wenn entscheidende Rolle spielen. Ingram Micro-CEO Bay sagte, dass die Rolle der KI bei der Steigerung der Geschäftsergebnisse in Verbindung mit der anhaltenden Konsolidierungswelle bei den Anbietern dazu führe, dass Unternehmen mit Geld- und Ressourcenknappheit zu kämpfen haben. Daher sei der Bedarf an umfassender Expertise und integrierten Lösungen wichtiger denn je. „Die Welt verändert sich schnell. Wir wissen vielleicht nicht genau, was in den nächsten fünf Jahren passieren wird, aber wir wissen, dass die Trends, die wir jetzt sehen, die Zukunft bestimmen werden“.

Schrittmacher dieser epochalen, datengetriebenen Ökonomie sind IT-Unternehmen, große aber auch mittelständische Systemhäuser wie Greimel, denen sich Ingram Micro verpflichtet fühlt, sie beim Know-how zu unterstützen. „Es liegt an uns, Ihnen dabei zu helfen, von diesen Veränderungen zu profitieren, insbesondere wenn es um KI und Cloud-Technologien geht“, sagte Bay.

Der CEO verwies auf das „transformative Potenzial von KI“, die „Grundlage für die Art und Weise wie wir arbeiten und leben“. Ingram Micro setzt KI ein, um Prozesse zu vereinfachen, das Kundenerlebnis zu verbessern und betriebliche Ineffizienzen für Partner zu reduzieren.

Er betonte, dass Unternehmen im Zuge der sich entwickelnden Technologielandschaft ihre Herangehensweise an Kundenbeziehungen ändern und sich auf die Qualität der Interaktion konzentrieren müssen, nicht nur auf das verkaufte Produkt oder die Dienstleistung.

„KI ist nicht nur ein glänzendes Objekt“, sagte er. „Sie ist ein zentraler Bestandteil, um Innovationen voranzutreiben, Probleme zu lösen und Ergebnisse zu liefern, die von Bedeutung sind.“

Menschliche Beziehungen – „Herzstück der Strategie von Ingram Micro“

Bei James Rocker, CEO von MSP Nerds That Care mit Sitz in Hauppauge, N.Y. kam die Botschaft des Ingram Micro-CEO an: „Indem er die Bedeutung von KI-Lösungen und ergebnisorientierten Transaktionen hervorhebt, zeigt er Partnern einen klaren Weg auf, wie sie trotz makroökonomischer und geopolitischer Herausforderungen erfolgreich sein können“, sagte er gegenüber CRN. „Dieser Fokus auf Innovation und Effizienz ist nicht nur aufregend, sondern ein entscheidender Faktor für Partner, die in einem wettbewerbsintensiven Umfeld skalieren und erstklassige Erfahrungen liefern wollen.“

Auch wenn KI und Technologie unverzichtbar sind, würden menschliche Beziehungen „das Herzstück der Strategie von Ingram Micro“ bleiben, so Bay. Das Unternehmen will Spitzentechnologie mit personalisiertem Service verbinden, damit Partner die Bedürfnisse ihrer Kunden besser verstehen und erfüllen können.

„Es geht darum, Möglichkeiten zu schaffen, mit weniger mehr zu erreichen und dabei das gleiche Maß an Qualität und Service zu bieten“, betonte Bay. „Technologie ist dazu da, uns zu helfen, nicht uns zu ersetzen“. Wir sollten KI nutzen, um noch mehr Zeit für Gespräche zu führen, die letztlich helfen, die Wertschöpfung zu steigern, riet Bay. „Die Zukunft des Geschäfts liegt in der Umwandlung von Beziehungen, nicht nur von Transaktionen“, fügte er hinzu.

Die dreitätige „One“ startete am Mittwoch dieser Woche.