Christine Hensel wechselt von VMware zur VMware-Alternative Nutanix
Oft liegt die Wahrheit zwischen den Zeilen, und es ehrt die neue Leiterin der BU Systems Engineering bei Nutanix Deutschland, dass sie kein schlechtes Wort über ihren Ex-Arbeitgeber verliert. Die "Watschn" funktioniert auch so.
Für die Systemingenieure von Nutanix dürfte es seit rund einem Jahr eine Sonderkonjunktur geben, bei der sie wohl sehr häufig die immer gleichen Anfragen aus dem Channel bekommen: Nämlich, wie sich eine VMware-Umgebung ablösen lässt. Der Marktführer für Virtualisierung war bekanntlich von Broadcom gekauft worden. Konzernchef Hoch Tan, mit 162 Mio. US-Dollar einer der am besten bezahlten Tech-CEOs in den USA, tat, was er bei solchen Riesenübernahmen immer tut: Portfolio und den Vertrieb rigoros auf Gewinnmaximierung trimmen – und zwar radikal und schnell. Dem VMware-Channel stockte der Atem, den Kunden auch angesichts drastischer Preissteigerungen blieb er ganz weg. Manche Führungskräfte verließen VMware, einige zog es zum Wettbewerb, der die Gust der Stunde nutzte und sich dezidiert als VMware-Alternative ins Spiel brachte. Nutanix gehörte dazu.
Nun wird Diplom-Informatikerin Christine Hensel ihr neues Team bei Nutanix Deutschland hervorragend schulen können in Sachen Pre-Sales für Virtualisierungsumgebungen, alternative Anbieter zum weiterhin dominanten Marktführer VMware. Aber nicht nur auf diesem Feld. "Wie Nutanix immer wieder erfolgreich auf veränderte Anforderungen im Markt antwortet, zum Beispiel in den Bereichen Cybersicherheit und künstliche Intelligenz, beeindruckt mich sehr", sagt die Managerin.
Die Erfolgsgeschichte von Nutanix hierzulande fortschreiben, das ist ihr Ziel. Die Kombination aus innovativer Technologie und bestehendem Ecosystem wolle sie nutzen, "das Wachstumspotenzial von Nutanix voll auszuschöpfen", sagt die Diplom-Informatikerin und Absolventin der TU Berlin.
Und dann kommt von ihr Satz, der im Lichte der jüngsten Turbulenzen, die Christine Hensel hautnah bei ihrem letzten Arbeitgeber erlebt hat, nicht einfach nur so daher gesagt ist: "Deshalb gilt mein Hauptaugenmerk neben dem Geschäft und der Technologie stets den Menschen und der Firmenkultur genauso wie unseren Kunden und Partnern". Menschen - Mitarbeitende, Partner und deren Kunden – und Firmenkultur haben bei VMware zuletzt sehr gelitten unter dem einzigen Wert, der bei Broadcom zählt: Shareholder Value. Das hat Hensel so nicht gesagt, die "Watschn", wie man in Bayern und bei Nutanix in München eine Ohrfeige nennt, ist trotzdem ausgeteilt.
Die "Umbrüche im IT-Markt", wie Nutanix sie als eine der Herausforderungen neben technischen oder regulatorischen Veränderungen in der Personalmeldung nennt, sind bezogen auf VMware eher ein Beben. Verlässt man diesen schwankenden Boden, gehört es freilich zum guten Stil, die Gründe besser für sich zu behalten.
Offene Türen in ein stabiles Gelände gibt es im Channel immer. "Christine Hensel bringt, abgesehen von ihrem ausgezeichnetem Technik-Know-how, viele Jahre an erfolgreicher Management- und Kundenerfahrung in unserem Kernmarkt mit und wird deshalb eine äußerst wertvolle Bereicherung für das deutsche Team sein", sagt Paulo Pereira, Vice President, Pre-Sales and Systems Engineering, EMEA bei Nutanix. Was er an seiner neuen Kollegin besonders schätzt: Sie kennt den Mittelstand und Konzerne – und zwar "aus dem Effeff".