Asoftnet und Enginsight eröffnen Europas erstes KI-Abwehrzentrum in Erfurt
In Erfurt seht ein Bollwerk gegen Cyberbedrohungen, die mit KI rasant gestiegen sind, so der Security-Dienstleister Asoftnet. Partner des neuen Security Operation Center (SOC) ist Enginsight. Eine Lösung "Made in Germany" für den deutschen Mittelstand im KI-Zeitalter.
Beide Unternehmen haben ihren Sitz in Erfurt, beide verdanken ihre Gründung der Schattenseite der Digitalisierung, wenn man das so sagen darf: Dem seit Jahren wachsenden "Markt" der organisierten, mafiösen und staatlich organisierten Cybercrime-Industrie. KI professionalisiert zum einen die Angriffsvarianten, andererseits weitet KI mit jedem neuen Unternehmen, das sensible Daten in Analysemodelle überführt, die Angriffsziele für Bedrohungsakteure aus. 24x7 müssen Techniker in einem SOC die Infrastrukturen der Unternehmen überwachen. Längst ist nicht jedes SOC rund um die Uhr besetzt und die Zahl der Unternehmen, die eine solche Security-Dienstleistung nicht in Anspruch nehmen, ist hoch. Womöglich reicht ein "einfaches" SOC nicht mehr aus für das KI-Zeitalter.
"Die Angreifer setzen KI bereits aktiv ein. Wir müssen es ihnen schnellstmöglich gleichtun, schnell handeln und alle verfügbaren Ressourcen bündeln, um sicherzustellen, dass KI zur Sicherung und nicht zur Gefährdung unserer Zukunft eingesetzt wird", sagt Alexander Sowinski, Gründer des KI-Abwehrzentrums und CEO der Absoftnet. Gehandelt hat er bereits und zusammen mit seinem langjährigen Partner Enginsight das KI-Abwehrzentrum in Erfurt gegründet – " ein bahnbrechender Schritt in eine Zukunft, in der KI nicht nur Bedrohungen verstärkt, sondern aktiv zu ihrer Bekämpfung beiträgt", so Sowinski. Die Vision des 47-jährigen Unternehmers: KI sicher, verantwortungsvoll und zum Wohle der Menschheit einsetzen.
Meilenstein für die digitale Sicherheit in Deutschland und Europa
Sowinski ist sich sicher, dass jetzt eine "neue Ära der Cybersicherheit" beginnt. Die "Verteidigungslinie gegen die Cyberbedrohungen von heute und morgen" wird von Erfurt aus gezogen, dort, wo Sowinski 2014 Absoftnet gründete und 2020 ein erstes SOC etablierte und wo 2016 Enginsight-Gründer Mario Jandeck begann, eine Unified-Security-Management-Software zu entwickeln, die "Unsichtbares sichtbar und Unsicheres sicher machen" soll, so sein Ansatz.
Nun präsentieren die Initiatoren das "Security Operation Center (SOC) der Zukunft" und werden mit Kunden und Partnern auf der Messe Itsa in Nürnberg (22. bis 24. Oktober 2024) über ihre Lösung diskutieren, die im Logo die Farben der Bundesrepublik Deutschland trägt. Mit dem Claim "100 Prozent Made in Germany" verfolgt Enginsight die Vision, mit seiner Lösung den deutschen und europäischen Mittelstand wirksam und nachhaltig sicher zu machen.
"Herkömmliches SOC" reicht nicht
Seit letztem Jahr arbeitet Alexander Sowinski gemeinsam mit gleichgesinnten Technologiepartnern an der Idee des KI-Abwehrzentrums. "Nach Gesprächen mit dem Hasso-Plattner-Institut und weiteren Partnerunternehmen wurde uns bewusst, dass ein herkömmliches SOC bald nicht mehr ausreichen würde. Die Berichte des BKA und BSI unterstützten diese Einschätzung", sagt er. "Für uns stand fest: Wir brauchen KI-Unterstützung, um Angriffe noch schneller, noch besser vorherzusehen und abzuwehren."
Maßgeblichen Anteil und eine der technologischen Grundlagen stellt Enginsight. Die Entwickler sind weiterhin federführend in die KI-Weiterentwicklung eingebunden. IBM stellt die nötige Infrastruktur zur Verfügung. Auch wenn das KI-Abwehrzentrum viele KI-gestützte Produkte nutzt, erfolgen viele Auswertungen noch manuell, müssen Menschen die Interpretation der gesammelten Daten vornehmen. Deshalb soll das Team um Alexander Sowinski stetig wachsen.
Für die kontinuierliche Weiterentwicklung arbeiten die Erfurter Security-Experten eng mit einer Vielzahl anderer nationaler und internationaler Partner zusammen – darunter Regierungsbehörden, private Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Nichtregierungsorganisationen. "Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können wir Bedrohungen schneller erkennen und effektiver darauf reagieren. Unsere internationalen Netzwerke ermöglichen uns, globale Bedrohungstrends zu überwachen und länderübergreifende Abwehrstrategien zu entwickeln", sagt Sowinski.
Die Experten des KI-Abwehrzentrums wollen zudem helfen, Industriemaßstäbe zu setzen. "Wir engagieren uns in der Standardisierung und Harmonisierung von Sicherheitsprotokollen auf internationaler Ebene. So stellen wir sicher, dass der Schutz vor KI-basierten Bedrohungen weltweit gewährleistet wird", so der CEO von Absoftnet.
Was sein neues KI-SOC von einem "einfachen" Security Operation Center unterscheide? Sowinski zählt stolz auf: Proaktive Abwehr erkenne potenzielle Angriffe, bevor sie ausgeführt werden. Durch den Einsatz maschinellen Lernens würden Bedrohungen "blitzschnell erkannt und analysiert". Bedrohungen würden bereits im Darknet identifiziert, bevor ein Angriff überhaupt stattfindet. Die eingesetzten Algorithmen lernten kontinuierlich und passten sich neuen Bedrohungslagen an.
KMU ohne Security-Know-how
Die Investitionen sind hoch, was sich im Preis der Security-Dienstleistung des KI-Abwehrzentrum widerspiegelt. "Kommt deshalb nicht für alle Kundinnen und Kunden infrage", räumt Sowinski ein. Aber auch kleinere und mittelständige Unternehmen mit einem geringeren Budget könnten sich eine Sicherheitslösung von Asoftnet und Enginsight leisten. "Gerade der kleinere Mittelstand mit geringem bis gar keinem Security-Know-how und -Ressourcen gewinnt auch durch unsere anderen Managed Security Services - Security-Audit, MDR, SOC as a Service - ein hohes Maß an Sicherheit", sagt der Unternehmer und verweist darauf, dass KMU solche Security-Dienste in der Regel nicht selbst leisten können. Aufbau eigener Ressourcen und eine 24/7-Überwachung erst recht nicht.