99 Prozent der Online-Shops nicht barrierefrei
Eine aktuelle Studie der Berliner Online-Marketing-Agentur Buzzmatic in Zusammenarbeit mit DataPulse Research zeigt, dass 99 Prozent der deutschen Online-Shops bislang noch nicht vollständig die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) erfüllen, das ab Juni 2025 gilt.
Die Studie analysierte dabei 2.446 deutsche E-Commerce-Websites. Sie deckt weit verbreitete Probleme auf, die die digitale Barrierefreiheit einschränken. Die häufigsten Probleme: fehlende Seitenstruktur (Landmarks), unzureichender Textkontrast und unklare Linkbeschriftungen. Positiv: 80,1 Prozent der untersuchten Anbieter fallen in den "durchschnittlichen" Bereich mit einem Score von 50-89 Punkten. Damit sind die Webseiten zumindest teilweise barrierefrei. Doch der Untersuchung zufolge erfüllt bisher nur ein Prozent der Shops vollständig die kommenden EU-Kriterien.
Am meisten überzeugten bei der Analyse die Angebote folgender E-Commerce-Anbieter: Fielmann (Optiker), DefShop (Bekleidung) und Starlink (Internet).
Die Schlusslichter der Untersuchung: mymuesli, kfzteile24 und Tamaris (Damenmode).
Bußgelder drohen
Nach Meinung von Buzzmatic-Geschäftsführer Raoul Schreck geht es bei barrierefreien Websites nicht nur darum, EU-Vorschriften zu erfüllen: "Barrierefreiheit ist nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung - sie ist eine Möglichkeit, digitale Inhalte für alle zugänglich zu machen und damit Inklusion und Chancengleichheit zu fördern".
Ab 28. Juni 2025 müssen alle deutschen Online-Shops sicherstellen, dass ihre Webseiten für Menschen mit Behinderungen zugänglich sind. Nichtbeachtung könnte zu Bußgeldern und Reputationsschäden führen. Mängel bei der Barrierefreiheit schließen viele Menschen aus: Zwölf Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind auf barrierefreie Webseiten angewiesen.